2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die neuen Schiedsrichter freuen sich gemeinsam mit Offiziellen. Foto: privat
Die neuen Schiedsrichter freuen sich gemeinsam mit Offiziellen. Foto: privat

27 neue Schiris im Emsland

Havemann wird mit 57 Jahren Fußball-Unparteiischer

Im südlichen Emsland gibt es 27 neue Fußballschiedsrichter. In Altenlingen haben sie jetzt ihre Prüfung bestanden.
Die meisten Lehrgangsteilnehmer sind zwischen 13 und 16 Jahre alt. Dies ist bei den Schiedsrichterlehrgängen fast immer so. Doch dieses Mal liegt der Altersdurchschnitt etwas höher. Und daran ist Franz Havemann vom SV Concordia Emsbüren „nicht ganz unschuldig“. Der aktive Altsenioren-Fußballer hat die Prüfung kurz nach seinem 57. Geburtstag abgelegt. Was motiviert ihn, in einem Alter, wo die Karriere der Bundesligaunparteiischen wegen der Altersgrenze schon seit zehn Jahren beendet ist, mit diesem Hobby zu beginnen? „Zum Einen hat unser Verein sein Schiedsrichtersoll nicht erfüllt. Ich habe im Seniorenbereich für die Schiedsrichterei geworben. Da muss ich mit gutem Beispiel vorangehen.“ Zum Anderen pfeife er manchmal Jugend- und Altseniorenspiele, wenn kein Schiedsrichter da sei. Da wolle er es auch richtig lernen.

„Ich spiele seit 50 Jahren Fußball und war überrascht, dass ich Vieles gelernt habe, was ich noch nicht wusste“, gibt Havemann zu, als Spieler längst nicht alle Regeln zu kennen. „Der Lehrgang war keine Sekunde langweilig“, zollt er auch Lehrwart Dirk Schröer und dessen Ausbilderteam Respekt. Dass Havemann gut aufgepasst hat, beweist sein Ergebnis. Mit null Fehlern besteht er die Prüfung und wird neben Marvin Klaus (SV Wettrup) als Lehrgangsbester ausgezeichnet.

Der Präsident des Kreissportbundes (KSB), Michael Koop, findet es toll, dass trotzdem so viele junge Leute an dem Lehrgang teilgenommen haben. „Es gibt nicht nur Beifall für Schiedsrichter. Macht trotzdem weiter und werft nicht nach zwei oder drei Jahren wieder hin.“ Koop forderte die Jugendlichen auf weiterzutragen, dass pfeifen und in Sekundenschnelle zu entscheiden eine tolle Sache sei. „Ich bin überzeugt, das eine oder andere Talent werden wir noch in ganz anderen Klassen sehen“, machte der KSB-Präsident auf die Aufstiegschancen aufmerksam.

Bezirkslehrwart Werner Brinker nannte es ebenso wie Kreisschiedsrichterobmann Michael Hüsing ein hervorragendes Ergebnis, dass 27 von 30 Kandidaten die Prüfung bestanden hätten.

Zu den drei „Durchfallern“ gehört auch eine 16-Jährige. „Ich war nur an vier Lehrgangsabenden da, musste entweder arbeiten oder hatte lange Schule“, begründet die junge Frau, warum sie kaum für die Prüfung gelernt hat. Doch sie möchte „unbedingt Schiedsrichterin werden“. Die Möglichkeit hierfür bietet sich ihr bereits in der nächsten Woche. Dann bekommt sie bei einer Prüfung in Meppen ihre zweite Chance. „Jetzt werde ich mich hinsetzen und lernen“, verspricht sie.

Die neuen Schiedsrichter (In Klammern die Heimatvereine):
Maik Assmuth, Kevin Grote (beide SV Holthausen-Biene); Jakob Belle, Till Börsting, Florian Bünker, Jakob Fließ, Hannes Gausmann, Felix Klaashaus, Daniel Ruhmke, Jakob Seybering, Justus Seybering, Tarek Taha, Theo Volbers (alle ASV Altenlingen); Timo Biermann (SV Alemannia Salzbergen); Hans Caffier, Thorsten Fahrendorf, Franz Havemann, Frank Liedeke (alle Concordia Emsbüren); Nils Großepieper (SV Germania Thuine; Marvin Klaus (SV Wettrup); Max Köster, Niclas Michel, Johannes Rohoff, Gero Schoppe, Tom Sentker (alle SV Olympia Laxten); Marcus Lüken (SuS Darme); Sebastian Stoll (SV Lengerich-Handrup).
Aufrufe: 07.2.2014, 17:21 Uhr
Lingener TagespostAutor