2024-05-14T11:23:26.213Z

Interview
– Foto: FuPa/cwa

Wintercheck SpG Mühlhausen/Rettigheim II

Kreisklasse A Heidelberg +++ Viele Derbys in der Vorbereitung

Julian Obländer, 2. Pressewart des 1.FC Mühlhausen, hat den FuPa Baden Wintercheck für die SpG Mühlhausen/Rettigheim II gemacht

1) Wie lautet euer Fazit nach der ersten Saisonhälfte? Wurden die gesteckten Ziele erreicht?

Mit der ersten Saisonhälfte können wir grundsätzlich sehr zufrieden sein. Obwohl wir den Saisonauftakt, mit nur einem Punkt aus den ersten vier Spielen, deutlich verpatzt haben, stehen wir aktuell als bester Aufsteiger auf dem 4. Tabellenplatz. Gerade zu Saisonbeginn mussten wir einiges an Lehrgeld bezahlen. Wir haben zwar nicht schlecht gespielt, versäumten es aber uns zu belohnen. Ab Mitte September lief es dann auch ergebnistechnisch besser. Bis zur Winterpause erreichten wir dann acht Siege, drei Unentschieden und eine unglückliche Niederlage. Somit sind wir, was unser Saisonziel betrifft, einem gesicherten Mittelfeldplatz, absolut im Soll.

2) Gibt es Veränderungen im Team? Transfers, Änderungen im Trainer- und Betreuerteam?

Wir wollen unseren Weg mit einer gesunden Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern, vorwiegend aus der Heimatgemeinde, weitergehen. Einzige Verstärkung in der Winterpause wird Steven Scrivens sein, der vom VfB Rauenberg zu uns kommt.

3) Wo gibt es in der Mannschaft Verbesserungspotenzial?

Ich denke, dass wir ein sehr ausgewogenes Team haben. Die Defensiv- und Offensivleistung konnte sich in der ersten Saisonhälfte sehen lassen. Dennoch gibt es auch Verbesserungspotential. In der Offensive sehe ich die Chancenauswertung als größtes Manko. Auch in der Defensive sind wir ab und an zu nachlässig. So wurde es, in der Vergangenheit, in einigen sicher geglaubten Spielen nochmals eng. Mit mehr Fokus und Konzentration aufs Wesentliche können diese Fehler abgestellt werden.

4) Welches Team hat euch in eurer Liga am meisten überrascht?

Für mich haben die drei Aufsteiger für die größte Überraschung gesorgt. In einer, im Vergleich zum Vorjahr, wesentlich stärkeren Liga befindet sich aktuell keine der Mannschaften in Abstiegsgefahr. Der VfB St. Leon II und wir konnten uns sogar im vorderen Tabellendrittel festsetzen und wollen auf Fehler der beiden Aufstiegsfavoriten Mauer und Rauenberg lauern.

5) Wenn ein Spieler für seine Entwicklung hervorgehoben werden müsste, wer wäre es und warum?

Ich möchte hier auf keinen einzelnen Spieler eingehen, sondern unsere jungen Spieler, die sich allesamt deutlich weiterentwickelt haben, hervorheben. In den vergangenen Jahren bestand unsere Mannschaft zu großen Teilen aus erfahrenen, ehemaligen Spielern unserer 1. Mannschaft, die die Strapazen der Landesliga nicht mehr auf sich nehmen wollten. Mittlerweile gelingt es den jungen Spielern immer mehr den Arrivierten den Rang abzulaufen und mehr Verantwortung in der Mannschaft zu übernehmen.

6) Gibt es ein besonderes Highlight in der Vorbereitung?

Als Highlight der Vorbereitung würde ich die Testspiele gegen attraktive Gegner bezeichnen. Unser Trainerteam war bei den Testspielgegnern, wie schon in der Vergangenheit, darauf bedacht Mannschaften aus den Nachbargemeinden auszuwählen, sodass diese Derbys, die im normalen Ligabetrieb nicht zu Stande kommen, in regelmäßigen Abständen trotzdem ausgefochten werden können. Dazu kommen, als besondere Bewährungsproben für unser Team, die Spiele gegen den Bruchsaler Kreisligisten FC Karlsdorf und den Sinsheimer Kreisligisten SV Rohrbach.

7) Welche Ziele strebt ihr in der Rückrunde an?

Wie zuvor schon beschrieben, wollen wir unsere gute Hinrunde bestätigen, unseren Tabellenplatz behaupten und auf Fehler der Spitzenteams lauern.

8) Helfen härtere und lange Strafen, um das Gewaltpotenzial im Amateurfußball einzudämmen?

Ich denke, zunächst sollten die Vereine in die Pflicht genommen werden und potentielle Gewalttäter aus den eigenen Reihen heraus Einhalt zu geboten werden. Oftmals werden diese aber von Funktionären gedeckt, verteidigt oder sogar als Opfer präsentiert. Dadurch tritt bei diesen Spielern kein Unrechtsbewusstsein ein und Vorfälle dieser Art häufen sich. Sollten Vereine solche Gewalttaten weiterhin stillschweigend tolerieren, muss der Verband über drastische Strafmaßnahmen, bis hin zum Ausschluss des Vereins und lebenslangen Sperren der Spieler bzw. Funktionäre, nachdenken.

9) Habt Ihr Vorschläge, wie der Amateurfußball, wieder mehr Schiedsrichter/innen bekommt?

In den letzten Jahren werden die Schiedsrichter immer respektloser behandelt. Aus diesem Grund kann ich es verstehen, warum es nur noch wenige gibt, die bereit sind Fußballspiele zu pfeifen. Ich denke, kurzfristig könnte mehr Geld dazu führen, dass wieder mehr Schiedsrichter gefunden werden. Langfristige Erfolge können aber nur durch eine Image-Aufbesserung und Wahrnehmungsveränderung über die Leistung der Schiedsrichter erreicht werden. Viele Schiedsrichter machen, objektiv betrachtet, viel weniger Fehler, als subjektiv wahrgenommen. Zumeist entscheidende Fehler bleiben lange Erinnerung. Hier muss ein Umdenken stattfinden und auch den Schiedsrichtern müssen Fehler zugestanden werden. Selbst wenn diese über Sieg oder Niederlage entscheiden, darf der Schiedsrichter nicht als Entladungsventil für den resultierenden Ärger dienen. Neben dem respektvollen Umgang mit den Schiedsrichtern denke ich, dass auch Vorbilder helfen können wieder mehr Kinder und Jugendliche für dieses Amt zu begeistern.

Aufrufe: 07.2.2020, 13:00 Uhr
red.Autor