Der 1. SC Feucht ist somit der Kontrapunkt zu vielen anderen Traditionsvereinen, die frühere Erfolge eher als Belastung sehen wie als Ansporn. Das Vergangene ist vergangen, es zählt einzig und allein die Gegenwart - heißt es immer wieder. Nicht so bei den Mittelfranken. "Die Bayernliga- und Regionalligazeiten sind praktisch allgegenwärtig", erzählt Michael Schmidt, der diese Erinnerungen keinesfalls als Bürde verstanden haben will. Selbstbewusst schiebt der 37-Jährige hinterher: "Der Aufstieg ist das große Ziel"
Der Gang in die Bayernliga sei - trotz aller Absichtsbekundungen - jedoch kein alternativloses Muss. Das Verpassen der Aufstiegsränge in der aktuellen Spielzeit wäre zwar bitter, aber kein Weltuntergang. "Dann probieren wir es einfach nächste Saison wieder", betont Schmidt, überlegt kurz und ergänzt: "Wenn es nicht klappt, müssen wir das jedoch irgendwie den Sponsoren erklären."
Zukunftsmusik. Konjunktiv. "Das große Ziel wird erreicht", gibt Michael Schmidt im Brustton der Überzeugung zu Protokoll. Und seit 20. Januar arbeitet der 1.SC Feucht um Trainer Florian Schlicker daran, den Aufstiegs-Wunsch doch noch in die Realität umzusetzen. "Die Stimmung ist aktuell sehr gut innerhalb der Mannschaft. Ganz im Gegenteil dazu das Wetter", berichtet der Teammanager. "Die Minusgrade haben uns den Vorbereitungsplan schon ordentlich durcheinander gewirbelt."
Eine Rotation hat auch im Kader des Landesligisten stattgefunden. Die Defensivspezialisten Christopher Uwadia (zum ASV Vach) und Alexandros Nikopoulos (zum TSV Kornburg) haben den Verein verlassen - Regionalligakicker Tobias Lehr-Kramer (von Seligenporten) wird hingegen künftig das rote SC-Leiberl überstreifen. "Die beiden Abgänge, die noch in der letzten Saison zu den Stammkräften gehörten, waren mit ihrer Reservistenrolle unzufrieden", begründet Michael Schmidt die Abgänge, die Lehr-Kramer kompensieren soll: "Er hat Regionalligaerfahrung und ist ein ehemaliger Weggefährte unseres Trainers. Mal abwarten, wie er sich entwickelt."
Apropos Fortschritt. Wichtigste Aufgabe der Landesliga-Elf wird es sein, so Michael Schmidt, aus den Fehlern der Hinrunde zu lernen. Da waren zum einen die zahlreichen Verletzungen, die freilich nicht so einfach abgestellt werden können. Zum anderen kamen jedoch noch einige, völlig unnötige Sperren hinzu - drei glattrote Karten musste der 1.SC Feucht im bisherigen Saisonverlauf bereits verkraften.
In der Bayernliga, sollte es tatsächlich mit dem Aufstieg klappen, dürfen solche Undiszipliniertheiten nicht passen bzw. werden sofort und hart bestraft. Das ist Teammanger Schmidt bewusst, weshalb er hofft, dass das Team sich in diesem Zusammenhang bessert. Schließlich soll es nächste Saison wieder mit den Derbys gegen Neumarkt, denen Feucht im Abstiegskampf alles Gute wünscht, und Seligenporten klappen. Insgesamt soll die Vergangenheit wieder zur Gegenwart werden und somit die Zukunft rosiger werden lassen.