2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Noch einmal ist Oberligist SV Göppingen, hier bei einer Abwehrsituation, morgen im Heimspiel gefragt – parallel wird kräftig an der Mannschaft für die kommende Saison gebastelt. Foto: Peter Poller
Noch einmal ist Oberligist SV Göppingen, hier bei einer Abwehrsituation, morgen im Heimspiel gefragt – parallel wird kräftig an der Mannschaft für die kommende Saison gebastelt. Foto: Peter Poller
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SV Göppingen treibt Personalplanung voran

Namen jetzt wichtiger als Zahlen - Verstärkung für den Sturm wird noch gesucht

Vor dem Oberliga-Kehraus konnten die Verantwortlichen beim SV Göppingen hinter einige Personalfragen einen Haken setzen – Verstärkung für den Sturm wird noch gesucht.

Das finale Heimspiel eines Spieljahres ist traditionell die Zeit, Abschied zu nehmen von jenen Akteuren, die den Klub verlassen. Nicht anders wird es am morgigen Samstag sein, wenn der Göppinger Sportverein seine überaus erfolgreiche Oberliga-Rückkehr beschließt. Bei dem Quintett Tobias Clauß (Auslandsjahr in den USA), Eric Llanes (neuer Verein offen), Manuel Augst (vor­aussichtlich zum TSV Bad Boll) sowie Alessandro Nicastro und Tobias Armbruster (beide zum Verbandsligisten TSG Backnang) sind die Abgänge fix.

Die beiden Letztgenannten hätte man gerne behalten. „Sie hatten Angebote, lehnten diese aber ab“, bestätigen Teammanager Uwe Bauer und Spielleiter Ingo Miede. Die beiden linken Außenbahnspieler könnten bald wieder ein Gastspiel in Göppingen geben, denn der neue Klub wird voraussichtlich die Aufstiegsrelegation erreichen. Offen ist die Zukunft von Liridon Elezaj, der nach seinem Kreuzbandriss seit einiger Zeit wieder im Trainingsbetrieb ist. Doch die Chancen auf ausreichend Einsatzzeiten sind für den Rechtsfuß eher gering. Ein Sonderfall ist Marcel Schmidts, an dem der SSV Ulm 1846 starkes Interesse hat, dessen Arbeitspapier allerdings bis 2018 datiert ist. „Schmidts sportlich zu ersetzen, wäre äußerst schwer“, so Ingo Miede, der auf einen Verbleib des laufstarken Allrounders hofft: „Ein weiteres Jahr bei uns würde ihm sicherlich gut tun.“

Im Gegensatz zu Nicastro und Armbruster hat Domenico Botta das Göppinger Vertragsangebot angenommen und kürzlich um zwölf Monate bis 2018 verlängert. Der Mittelstürmer zog sich Ende Februar einen Kreuzbandriss zu, wird aber im September zurück erwartet. Vor seiner Verletzung war der 29-Jährige richtig gut in Form. „Bei ihm waren wir auf Grund der Verletzung auch moralisch in der Verantwortung“, nennt Uwe Bauer einen weiteren Grund für die Übereinkunft. Neben Botta hatten im Saisonverlauf bereits Patrick Schwarz, Oliver Stierle, Chris Loser (alle bis 2020), Michael Renner und Marcel Schleicher (beide bis 2019) neue Kontrakte unterschrieben, so dass ein Großteil des Kaders beisammen bleibt und Kontinuität herrscht. Dies ist wichtig, denn auch im neuen Spieljahr wird es auf das Kollektiv ankommen. „Auch nächste Saison müssen wir es über die mannschaftliche Geschlossenheit hinbekommen“, erklären Miede und Bauer unisono.

Die beiden Verantwortlichen sind aktuell gemeinsam mit Trainer Gianni Coveli mit potenziellen Neuzugängen in Kontakt – doch bei den aufgerufenen Summen müssen die Rot-Schwarzen regelmäßig abwinken. „Die finanzielle Solidität steht über allem“, begründet Miede. So gab es beispielsweise Gespräche mit Tim Ruth (TSV Essingen), doch bei dem Angebot des Verbandsligisten konnte und wollte der SV nicht mithalten. Dementsprechend kommen die Neuen bis dato aus der Landesliga: Die Wechsel von Domenic Brück (28, zurück vom TSV Weilheim) und Pavlos Osipidis (26, FV 09 Nürtingen) sind bekannt, diese Woche hat Patrick Stöppler (29, linker Verteidiger, TSGV Waldstetten) seine Zusage gegeben. „Mit fünf weiteren Akteuren laufen Verhandlungen“, gibt Miede Einblick in die Gespräche. Bei bereits fünf Abgängen wird es mindestens so viele Neue geben – eher mehr, wie Gianni Coveli anmerkt. Der SV-Coach möchte nach einer Saison mit fünf Langzeitverletzten ein größeres Aufgebot haben, weshalb seit einigen Wochen regelmäßig junge Spieler mittrainieren: „Eigentlich haben wir schon genügend Talente, aber manche machen solch einen guten Eindruck, da muss man sich es wirklich überlegen, sie dazu zu nehmen.“ Für Uwe Bauer ist klar: Ein guter Angreifer muss her. „Der Sturm war unser einziges Manko“, so der Teammanager, „der Neue muss uns auf jeden Fall weiterbringen.“ Interesse besteht am Reutlinger Daniel Schacht- schneider, doch dem 28-Jährigen liegen mehrere Angebote vor, Miede ist eher skeptisch. An kolportierten Gerüchten um Len­nart Zaglauer (TSV Weilheim) und Francis Ubabuike (SSV Reutlingen) sei hingegen nichts dran.

Am Samstag um 15.30 Uhr gastiert der SV Oberachern beim SV Göppingen an der Hohenstaufenstraße. Am letzten Oberliga-Spieltag geht es für beide Teams sportlich um nichts mehr. Der Sportverein veranstaltet nach dem Spiel für seine Fans einen Saisonabschluss-Hock.

Aufrufe: 019.5.2017, 08:10 Uhr
NWZ / ANDREAS BÖHRINGERAutor