2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Hindernislauf: Der Wandlitzer Fabian Hingst versucht noch vom Boden aus, das Spielgerät vor dem Altlüdersdorfer Angreifer Agbor Solo Tabe zu retten.  ©Ingo Muhme
Hindernislauf: Der Wandlitzer Fabian Hingst versucht noch vom Boden aus, das Spielgerät vor dem Altlüdersdorfer Angreifer Agbor Solo Tabe zu retten. ©Ingo Muhme

Ein Pfiff, ein Elfmeter und drei Versuche

MIT GALERIE: Der 1.FV Eintracht Wandlitz schlägt die Altlüdersdorfer Reserve in Unterzahl und braucht dafür nicht weniger als drei Versuche vom Punkt

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Beim ersten Versuch stand Keeper Kevin Krysiak nicht richtig. Dann versenkte der Pascal Sorgatz regelwidrig. Beim dritten Elfmeterversuch landete die Kugel schließlich regelgerecht im Netz: Wie ein Elfmeter am Wochenende in Wandlitz dreimal ausgeführt werden musste und am Ende das Spiel gegen Altlüdersdorf II entschied.

Die Begegnung brauchte keine Anlaufphase, beide Vertretungen suchten in der Offensive nach Lösungen. Altlüdersdorf war technisch beschlagener, Wandlitz kam mehr über Kraft und Tempo. Zur Mitte der Halbzeit schob sich das Spiel im Mittelfeld immer mehr zusammen und brachte beide Teams an den Rand der Neutralisation. Als die Partie dann fast zum Einschlafen verurteilt war, hatte Andreas Baumann seinen Auftritt. Erst teste er die Trikotfestigkeit seines Atlüdersdorfer Gegenspielers und bekam dafür folgerichtig den gelben Karton gezeigt. Als er dann noch in gleicher Situation dem Referee verbal abwertend und mit "Vogel zeigend" seinen Unmut vermittelte, musste er mit glatt Rot den Platz verlassen (31.). Die Wandlitzer Kollegen waren nun ebenfalls aufgewacht und legten in der Folgezeit ihren protestierenden Focus auf Referee Felix Schmidt, der mit seinen nicht immer klaren Regelauslegungen auch dazu beitrug, dass die Temperamente hochkochten.

Die erste erwähnenswerte Möglichkeit kam von der Gästeseite. Steffen Zabel zog aus gut 25 Metern einfach mal ab und brachte den Wandlitzer Keeper Daniel Gatzmann doch in arge Bredouille. Nur eine Minute später wurde Altlüdersdorfs Agbor Solo Tabe von der rechten Seite im Strafraum bedient, doch sein Abschluss trudelte am Tor vorbei.

Der zweite Durchgang begann wie der Erste. Der Vorwärtsgang stand im Vordergrund und brachte nun endlich auch Torgefahr. Wandlitz, denen die Unterzahl optisch überhaupt keine Probleme bereitete, kam zum ersten Mal gefährlich vor das Gästetor. Nico Rücker kam über rechts und verfehlte nur knapp (62.). In der 64. Minute lag die Gästeführung in der Luft. Freier als Agbor Solo Tabe konnte man kaum im Strafraum zum Abschluss kommen, doch sein unplatzierter Gewaltschuss traf genau den sich breitmachenden Wandlitzer Keeper, der den Rückstand verhindern konnte.

Den Höhepunkt der Partie erlebten die 50 Zuschauer in der 80. Minute. Bei einem vermeintlichen Handspiel in der rechten Strafraumseite der Gäste nach einem Schuss aus kurzer Distanz sah der gut positionierte Schiedsrichter Felix Schmidt keine Veranlassung, auf Strafstoß zu entscheiden. Doch sein erster Assistent Holger Deutsch, welcher gute 50 Meter davon entfernt war, zeigte dieses Vergehen per Fahnenzeichen an. Nach kurzer Rücksprache gab Schmidt den Elfmeter. Pascal Sorgatz trat an und fand in Gästekeeper Kevin Krysiak seinen Meister. Assistent Deutsch bemängelte die Abwicklung, weil der Torwart nicht korrekt positioniert war. Den zweiten Elfer versenkte Sorgatz regelwidrig, weil der Strafstoß noch nicht angepfiffen wurde. So musste Sorgatz noch einmal ran und durfte dann endlich nach dem dritten Versuch jubeln (82.). Altlüdersdorf kam noch zu zwei erfolgsversprechenden Abschlüssen, musste aber zum wiederholten Male der doch kläglichen Verwertung Tribut zollen.

"Ich finde schon, dass wir in Unterzahl verdient gewonnen haben. Hut ab für die sehr gute Abwehrleistung. Unser Vorhaben, in der zweiten Halbzeit weiter nach vorne zu spielen, ist aufgegangen", resümierte ein doch recht glücklicher Wandlitz-Verantwortlicher Jürgen Beyer. Sein Gegenüber, Altlüdersdorfs Trainer Stefan Manzel, sah die Angelegenheit doch ganz anders: "Ein Unentschieden wäre absolut verdient gewesen. Die Elfmeterentscheidung generell und auch die Wiederholungsarie war nicht nachvollziehbar."

Aufrufe: 025.4.2017, 07:37 Uhr
MOZ.de / Ingo MuhmeAutor