2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Sybolbild F: Marwin Wolf
Sybolbild F: Marwin Wolf

Nur der FCR Bramsche ist im Soll

Kreisliga Nord: Bramscher Trio reißt keine Bäume aus

Die Bramscher Kreisligisten reißen momentan keine Bäume aus. Der FCR Bramsche (8.) belegt in der Winterpause wenigstens einen Platz am Ende der oberen Tabellenhälfte; der FC Kalkriese (10.) bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück. Die Achmeraner (14.) schweben in akuter Abstiegsgefahr; im verflixten siebten Jahr korrigiert SCA-Trainer Carsten Merhof deshalb das Saisonziel und wäre schon mit dem Klassenerhalt statt einstelligem Tabellenplatz zufrieden.
Auch gegen mehr oder weniger offen artikulierte Unzufriedenheit hinter der Bande hält Bramsches Trainer Michael Peplau an seinem mittelfristigen Kurs fest. „Die Zukunft gehört der Jugend“, sagt der 46-Jährige, dem nicht entgeht, dass am Wiederhall bereits so mancher mit den Hufen scharrt, weil der FCR von Rückschlägen gebeutelt wird und ein Spitzenplatz wieder Wunschdenken ist. Peplau verweist durchaus mit Stolz darauf, dass gut die Hälfte seines Kaders keine 20 Jahre alt ist, und dass die letzten Wochen eindrucksvoll seine Linie bestätigen. „Wir haben die Großen ganz ordentlich ins Schwitzen gebracht“, ist der FCR-Trainer mit der spielerischen und taktischen Entwicklung zufrieden. „Alle ziehen gut mit“, lobt Peplau seine Spieler. Intensives Training und viele Gespräche trügen Früchte. Hinter Rulle und Berge sei für Bramsche alles möglich.

Zurückhaltender äußert sich da Kalkrieses Trainer Frank Baier, der zu Beginn der Winterpause „natürlich mit der Hinrunde nicht zufrieden sein kann“. Der FCK sei aber nach Punkten nicht so weit von seinem Ziel entfernt, als dass mit einer guten Vorbereitung am Ende Platz fünf nicht zu erreichen wäre. Für Baier ist die miserable Chancenverwertung „das größte Manko“; die Ausbeute von 16 Toren in 14 Partien sei „ganz klar zu wenig“. Kalkriese müsse „nach vorne mehr investieren und nicht nur reagieren“. Leidtragender mangelnder Offensivbemühungen ist die Defensive, die kaum Entlastung bekommt.

Auch der 49-Jährige lobte seine junge Mannschaft, die „als Team gearbeitet und zusammengehalten hat“. Das Fehlen verletzter oder gesperrter Stammspieler habe sich weitgehend kompensieren lassen. Gerade personelle Engpässe erschweren an der Alten Heerstraße die Arbeit an einer kontinuierlichen Entwicklung, die unausgesprochen die Nummer eins in Bramsche und die Rückkehr in die Bezirksliga zum Ziel hat.

Achmer hat das Saisonziel komplett verfehlt“, redet Carsten Merhof nicht lange um den heißen Brei herum und hängt den Misserfolg nicht allein am Fehlen von Leistungsträgern gerade zu Saisonbeginn auf. Möglicherweise habe der schlechte Tabellenplatz die Mannschaft verunsichert, die ungewohnt viele Fehler gemacht habe. Handlungsbedarf sieht der SCA-Trainer im psychologischen Bereich. „Mancher hat lange den Glauben an sich und die Mannschaft verloren“, kennt Merhof die „Stellschrauben“, um aus eigener Kraft den drohenden Abstieg zu verhindern.

In den letzten Begegnungen vor der Winterpause hat Achmer in der Tat fehlende Tugenden wiederbelebt, ohne aber über Platz 14 hinauszukommen. Sechs Punkte Abstand zum rettenden Ufer verlangen ein kollektives Aufbäumen. „Wir müssen mehr und härter trainieren als die anderen“, nimmt Merhof jeden einzelnen Spieler in die Pflicht, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen und zu kämpfen. Bereits am 16. Januar startet am Richteweg die Vorbereitung, bevor es für den SCA dann vier Wochen später Zuhause gegen TSV Venne bitterernst wird.
Aufrufe: 023.12.2015, 09:33 Uhr
Bernhard Tripp, Bramscher NachrichtenAutor