2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
F: Theo Titz
F: Theo Titz

1. FC Vier­sen ar­bei­tet an bes­se­rer Zu­kunft

Nach un­ru­hi­gen Jah­ren be­müht sich der Tra­di­ti­ons­ver­ein dar­um, die Wei­chen nach­hal­tig auf Er­folg zu stel­len. Ak­tu­ell ist die Stim­mung sehr gut. Da­zu tra­gen die Ver­pflich­tun­gen ei­nes neu­en Trai­ner­du­os und nam­haf­ter Spie­ler bei.

Es ist noch gar nicht so lan­ge her, da herrsch­te beim 1. FC Vier­sen das gro­ße Zit­tern. Zwar schien der Tra­di­ti­ons­ver­ein nach ei­nem viel­ver­spre­chen­den Sai­son­start auf dem bes­ten Weg schnur­stracks zu­rück in die Lan­des­li­ga. Doch An­fang Ok­to­ber war dann plötz­lich Sand im Ge­trie­be, so dass nach ei­ni­gen schwa­chen Re­sul­ta­ten die Ab­stiegs­plät­ze plötz­lich nä­her als die Auf­stiegs­rän­ge wa­ren. Aber die da­mit ver­bun­de­nen Ängs­te, kom­plett durch­ge­reicht zu wer­den, ge­hö­ren der Ge­schich­te an. In­zwi­schen herrscht fast schon so et­was wie Auf­bruch­stim­mung im Ver­ein.

„Zur­zeit läuft es rich­tig gut, da greift ein Räd­chen ins an­de­re. Die Ar­beit macht rich­tig Spaß“, sagt Da­ni­el Sal­eh, der sich in­zwi­schen voll auf den Job als Sport­li­cher Lei­ter kon­zen­triert. In der ver­gan­ge­nen Sai­son hat­te er nach der Tren­nung von Ste­ve Jäck auch den Trai­ner­pos­ten über­nom­men, konn­te aber letzt­lich den Ab­stieg nicht ver­hin­dern. Zwar hat­te er sich dann auf die Fah­nen ge­schrie­ben, mit ei­nem von ihm zu­sam­men­ge­stell­ten Ka­der den so­for­ti­gen Wie­der­auf­stieg zu schaf­fen, doch dann hol­te ihn die Rea­li­tät ein. Auch we­gen be­ruf­li­cher und fa­mi­liä­rer Ver­pflich­tun­gen konn­te er sich nicht mehr so um die Mann­schaft küm­mern, wie es nö­tig ge­we­sen wä­re. Als Kon­se­quenz dar­aus gab er das Trai­ner­amt frü­her ab als ge­plant.

Aus heu­ti­ger Sicht ge­nau die rich­ti­ge Ent­schei­dung, um den Ver­ein wie­der auf Kurs zu brin­gen. Denn wäh­rend das re­ak­ti­vier­te FC-Ur­ge­stein Klaus Fle­ßers als In­te­rims­trai­ner den sport­li­chen Er­folg zu­rück­brach­te, konn­ten Sal­eh und Fu­bal­lob­mann Ron­ny Mus­tac im Hin­ter­grund in Ru­he an der Um­set­zung ih­rer Zu­kunfts­plä­ne ar­bei­ten. Der ers­te Pau­ken­schlag ge­lang ih­nen mit der Ver­pflich­tung von Ke­mal Kuc als Trai­ner für die nächs­te Sai­son. Da­für schlug Kuc, der sich als Coach in Oden­kir­chen ei­nen ex­zel­len­ten Ruf er­wor­ben hat, so­gar An­ge­bo­te von hö­her­klas­si­gen Ver­ei­nen aus. In ei­nem zwei­ten Schritt wur­de dann in Ge­stalt von Wolf­gang Brück ein in der Re­gi­on an­er­kann­ter Fuß­ball­ex­per­te als Co-Trai­ner prä­sen­tiert, der auch schon mal zu bes­se­ren Zei­ten am Ho­hen Busch ge­ar­bei­tet hat­te. „Das ist ein un­fass­bar gu­tes Trai­ner­team, das na­tür­lich auch ein gu­tes Lock­mit­tel für Spie­ler ist“, be­tont Da­ni­el Sal­eh. So kann es auch nicht ver­wun­dern, dass für die neue Sai­son schon drei Hoch­ka­rä­ter zu­ge­sagt ha­ben. Ne­ben der schon be­kann­ten Ver­pflich­tung von Ni­co Zit­zen (VfR Fi­scheln) ha­ben auch Dra­gan Kal­kan (SpVg Oden­kir­chen) und Mar­cel Lüft vom ak­tu­el­len Lan­des­li­ga-Pri­mus 1. FC Mön­chen­glad­bach zu­ge­sagt. Und das un­ab­hän­gig von der Spiel­klas­se. „Die Spie­ler müs­sen ein­fach Bock auf un­ser Pro­jekt ha­ben und un­se­ren Weg mit­ge­hen“, be­tont Sal­eh.

Na­tür­lich wä­re es den neu­en Spie­lern und auch dem Ver­ein lieb, wenn es schön nächs­te Sai­son in der Lan­des­li­ga wei­ter­gin­ge. Des­we­gen wur­den im Win­ter in Den­nis Rich­ter und Ka­rim Sha­raf noch mal zwei neue Spie­ler ge­holt, um die At­ta­cke auf Platz zwei und die da­mit ver­bun­de­ne Auf­stiegs­re­le­ga­ti­on rea­lis­ti­scher zu ma­chen. „Aber wenn’s nicht klappt, dann ver­su­chen wir es nächs­te Sai­son mit ei­ner ganz star­ken Mann­schaft er­neut“, er­klärt Sal­eh. Die Ver­ant­wort­li­chen wol­len sich nicht un­ter Druck set­zen, son­dern ih­ren Plan, den gro­ßen Na­men des Ver­eins wie­der mit Le­ben zu fül­len, nach­hal­tig ver­fol­gen. Da­zu ge­hört auch, der seit vie­len Jah­ren am Bo­den lie­gen­den Ju­gend­ar­beit neu­es Le­ben ein­zu­hau­chen. Durch die Ko­ope­ra­ti­on mit dem Dül­ke­ner FC hat sich beim Nach­wuchs schon et­was ge­tan. Ke­mal Kuc will sich auch in Sa­chen Ju­gend ein­brin­gen und zu ei­nem wei­te­ren Auf­schwung bei­tra­gen.

Ein Pfund, mit dem die Vier­sener künf­tig zu­sätz­lich wu­chern kön­nen, ist die In­fra­struk­tur am Ho­hen Busch. Schließ­lich wird nach dem Bau ei­nes neu­en Kunst­ra­sen­plat­zes in Ko­ope­ra­ti­on mit der LG Vier­sen und der Stadt der­zeit der Sta­di­on-In­nen­raum für viel Geld auf den neus­ten Stand ge­bracht. „Wir wol­len ir­gend­wann wie­der al­le Ju­gend­klas­se be­set­zen. Nur so ist auf Dau­er auch Er­folg bei den Se­nio­ren mög­lich“, weiß Da­ni­el Sal­eh. Es hört sich in der Tat so an, als wä­re der 1. FC Vier­sen auf dem Weg in ei­ne bes­se­re Zu­kunft.

Ab­stieg nach der ver­lo­re­nen Re­le­ga­ti­on

Tra­di­ti­on Nach der Fu­si­on der bei­den Orts­ri­va­len VfL Grün-Weiß Vier­sen und FC Ger­ma­nia Vier­sen im Jahr 1969 zum 1. FC Vier­sen, ent­wi­ckel­te sich der Ver­ein zum fuß­bal­le­ri­schen Aus­hän­ge­schild der Stadt. Nach den Auf­stie­gen der An­fangs­jah­re be­weg­te sich der 1. FC Vier­sen nur noch in Li­gen ober­halb der Be­zirks­li­ga.

Ab­stieg Im Som­mer er­eig­ne­te sich dann aber das für vie­le Vier­sener un­denk­ba­re. Als Re­sul­tat ei­ner ste­ten Ab­wärts­ent­wick­lung mit gro­ßer Per­so­nal­fluk­tua­ti­on im Ka­der muss­te der 1. FC Vier­sen nach ver­lo­re­ner Re­le­ga­ti­on ge­gen den FC BG Über­r­uhr den bit­te­ren Weg in die Be­zirks­li­ga an­tre­ten.

Aufrufe: 07.2.2019, 16:33 Uhr
RP / David BeinekeAutor