Sportlich hätte es für den 1. FC Sand in der eben zu Ende gegangenen Saison nicht besser laufen können. Unter dem vor dieser Saison von der zweiten Mannschaft aufgerückten Trainer Uwe Ernst belegten die Kicker aus dem Landkreis Haßberge mit 49 Punkten trotz personellem Umbruch einen hervorragenden siebten Platz, hatten nie etwas mit dem Abstieg zu tun. Aber die Forderung der Finanzbehörde schwebte lange über dem Verein und die Zukunft des 1920 gegründeten Vereins hing drei Jahre vor dem hundertjährigen Jubiläum am seidenen Faden. Alle Szenarien waren möglich, es drohte sogar eine Insolvenz. Doch nun hat sich alles doch noch zum Guten gewendet. Das Fazit: Es geht weiter beim 1. FC Sand und das ist eine Entscheidung im Sinne des Sports. Auf der Jahreshauptversammlung wurden die Mitglieder des 1. FC Sand über den Sachstand informiert und das Ergebnis ist positiv, denn sie halten ihrem Verein die Treue. Zum einen stimmten die Anwesenden für die Aufnahme eines notwendigen Kredits, zum anderen für die moderate Anhebung der Mitgliedsbeiträge. Erforderlich wurden diese Geldbeschaffungsmaßnahmen, weil der Fußball-Bayernligist eine nicht unerhebliche Steuerschuld bei den Finanzbehörden begleichen muss. Seit längerer Zeit verhandelte die Vereinsführung mit dem Finanzamt um die Höhe der zu begleichenden Summe. Der Vorstandsvorsitzende Egbert Mahr hat bestätigt, dass die Mitglieder die Darlehensaufnahme und die Beitragserhöhung genehmigt haben. Summen nannte Mahr nicht, aber gewöhnlich gut informierte Kreise berichten von einem Darlehen in Höhe von 200.000 Euro. Der Mitgliederbeitrag erhöht sich von 48 auf 72 Euro im Jahr, für Aktive von 72 auf 84 Euro, das ist durchaus im Rahmen dessen, was andere Sportvereine verlangen. Damit soll zusätzliches Geld in die Kasse kommen.
Die Kreditaufnahme soll auf dem Kapitalmarkt vorgenommen werden und mit eigens dafür empfangenen Spenden dazu verwendet werden, die Steuerschuld ein für allemal zu tilgen. Das Darlehen muss dann vom Verein in Raten zurückgezahlt werden. Der Spielbetrieb kann unbeeinträchtigt in der nächsten Saison weitergeführt werden, damit besteht nun Planungssicherheit. Dass Trainer Uwe Ernst weitermacht, stand schon fest. Es ist ein erstes Signal, weitere werden folgen. Damit sind weder der Verein noch der Bayernliga-Fußball in Gefahr. Durch das eindeutig positive Signal, das die Mitglieder im Rahmen der außerordentlichen Versammlung aussendeten, die im Vorfeld mehrmals angesetzt und wieder abgesagt worden war, zeigt sich die Vereinsführung in ihrer Zuversicht gestärkt, den Klub wieder in die Erfolgsspur zurückführen zu können. "Die Resonanz war sehr groß. Die Unterstützung einmalig. Die Mitglieder haben uns eindeutig ihr Vertrauen ausgesprochen", so ein erleichterter Vorsitzender Egbert Mahr gegenüber der Heimatzeitung. Sportlich hatte sich der 1. FC Sand als Siebter ohnehin qualifiziert und vom Verband auch die Lizenz erhalten.