Dass Zeltner, im Hauptberuf Notarfachangestellter, erst 25 Jahre jung und als Trainer ein eher unbeschriebenes Blatt ist, passt irgendwie zur neuen Philosophie beim Frauen- und Mädchenclub. „Wir haben mit unserer jungen Trainergruppe in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen gemacht“, sagt Exner, hat er doch in den Gesprächen mit ihm festgestellt, „dass er Gas geben will auf seiner neuen Position und unseren sportlichen Anforderungen und Vorstellungen entspricht.“ Wunschtrainer sei er, gut beurteilt vom sportlichen Leiter Cankaya, der ihn aus seiner Zeit in Lauf kennt und seinen Werdegang verfolgt hat.
Vorerst bis Ende der Saison ist der Vertrag befristet, in beiderseitiger Übereinstimmung übrigens, räumt Zeltner doch ein, dass die neue Herausforderung „einen großen Karrieresprung für mich darstellt“. Läuft es wie geplant und abgesprochen - „und dafür sind nicht irgendwelche Platzierungen als Ziele vorgegeben, sondern die Fortsetzung der positiven Entwicklung der Mannschaft“, so Exner - wird die Zusammenarbeit verlängert. Die ersten persönlichen Eindrücke des Neuen von seinen Spielerinnen jedenfalls waren positiv, die von den Strukturen beim Club ohnehin, „ermöglichen sie doch ein Arbeiten für den Trainer unter nahezu professionellen Bedingungen“.
Als er von Cankaya auf die vakante Trainerstelle beim Club angesprochen wurde, sei er „im ersten Moment schon überrascht“ gewesen. Verfügt er doch im Frauenfußball über keinerlei Erfahrung, hat zuletzt die männliche B-Jugend der SpVgg Mögeldorf in der Bezirksoberliga betreut, nachdem diverse Verletzungen die eigene Karriere als Stürmer beim SK Lauf - „unter dem Nürnberger Ex-Profi Thomas Ziemer als Trainer“ - und beim ASV Herpersdorf früh beendet hatten. Aber das Interesse des B-Lizenz-Inhabers war schnell geweckt, dass vorgesehene spielerische Konzept passt „super zu meinen eigenen Vorstellungen“ und die Freude darüber, dass es mit dem Engagement geklappt hat, „ist bei mir riesig“. Am 11. Januar beginnt die Vorbereitung auf die Rückrunde, die gleich eine Nagelprobe für Trainer und Mannschaft bereithält: Der Club als Dritter ist am 12. März Gastgeber für den Tabellenzweiten FV Löchgau, Spitzenspiel ist also angesagt. Bedenken, dass die beiderseitige Zusammenarbeit nicht zufriedenstellend verlaufen könnte, haben weder die Verantwortlichen des Vereins noch Zeltner. Ein Umtausch, der nicht wenigen Geschenken nach der Weihnachtszeit bevorsteht, ist jedenfalls nicht vorgesehen.
Bis dahin sollte sich auch eine Rückkehrerin wieder eingelebt haben, von der Cankaya überzeugt ist, dass sie den Kader weiter verstärken wird: Mittelfeldspielerin Anja Ströver, 18, beim Club ausgebildet und als Jugendspielerin zum FC Bayern nach München und erst vor dieser Saison zum Regionalliga-Konkurrenten FC Ingolstadt gewechselt, kommt wegen ihres Studiums in Erlangen zum 1. FCN zurück.