Vor diesem Auftritt hatte der FCM mit lediglich vier Gegentoren in ersten sechs Partien die beste Defensiv-Abteilung der Oberliga gestellt, doch am Sonntag wollte es mit der Stabilität im hinteren Bereich nicht so richtig gut funktionieren. Nach gerade einmal zwölf Minuten hatten die Hausherren bereits ihren ersten Doppelschlag angebracht und sie lagen gegen überrumpelte Monheimer schon vorne - 1:0 (4.), 2:0 (20.). "Da musst du dich natürlich erst schütteln", fand Ruess, dessen Mannschaft den Rest der ersten Hälfte zumindest ohne einen weiteren Gegentreffer überstand. Nach vorne gelang den Gästen insgesamt sehr wenig und lediglich nach Standard-Situationen wurde es kurz vor der Pause phasenweise gefährlich im Straelener Strafraum (43.).
In der Kabine legte sich Monheim einen Plan zurecht, um die Partie vielleicht doch wieder offener zu gestalten. In Atar und Agrusa brachte Ruess zwei frische Offensivleute und richtete das System risikofreudiger aus. Doch die Monheimer wurden erneut kalt erwischt - besonders Torhüter Johannes Kultscher, der den Ball an einen Straelener Angreifer verlor und daher das 0:3 (49.) auf seine Kappe nehmen musste. Als die Hausherren kurz darauf sogar das 4:0 nachlegten (55.) war beim FCM das letzte Fünkchen Hoffnung erloschen.
"Die schnellen Gegentore waren natürlich Gift. Da guckst du dich nur noch mit großen Augen an", berichtete Ruess. Weil Monheims Widerstand jetzt endgültig gebrochen war, konnte Straelen in der zweiten Hälfte auch noch die Tore zum 5:0 (61.) und 6:0 (73.) nachlegen.
"Es ist jetzt wichtig, damit ruhig und sachlich umzugehen. Wir sind auf eine Mannschaft getroffen, die zumindest am heutigen Tag einfach besser war als wir. Aber das ändert nichts daran, dass wir bisher eine richtig gute Runde gespielt haben", stellte Ruess fest. Dass die Monheimer aufgrund der schmerzhaften Niederlage von Platz eins auf Rang sechs abgerutscht sind, beweist vor allen Dingen eins: Die Mannschaften der Oberliga liegen in dieser Saison ungewöhnlich dicht beieinander. Im Umgang mit dieser herben Niederlage könnte dem FCM allerdings auch eine alte Fußballer-Weisheit helfen, die Coach Ruess natürlich kennt: "Besser einmal 0:6 verlieren als sechsmal 0:1."