Doch dann kam es anders. Monheim erledigte seine Hausaufgaben, gewann unter anderem beim späteren Meister FSV Wuppertal-Vohwinkel mit 2:1 und schob sich in letzter Sekunde auf den dritten Platz. Als wäre das an Dramatik nicht genug gewesen, legten die Monheimer in der anschließenden Relegation noch einen drauf. Nach dem 0:0 im Rheinstadion lag die Ruess-Elf im Rückspiel beim VfL Rhede kurz vor Schluss mit 0:2 hinten - und schien geschlagen zu sein. Philipp Hombachs 1:2 in der 87. Minute und Karim Afkirs 2:2 in der sechsten Minute der Nachspielzeit stellten die komplette Monheimer Fußballwelt auf den Kopf .
Ruess: "Da bekomme ich jetzt noch Gänsehaut, wenn ich an dieses Spiel denke. Das kann man keinem erklären, der nicht dabei war. Das war solch ein toller Moment, das kannst du nicht besser schreiben. Ein Aufstieg ist an sich ja schon etwas Tolles, aber das war einfach nur Wahnsinn." Der Wahnsinn nahm dann selbst in der Oberliga kein Ende, denn nach einem starken Saisonstart fand sich der FCM erneut direkt in der Spitzengruppe wieder. Anschließend mussten die Monheimer mit nur einem Sieg aus sechs Spielen eine Talsohle durchschreiten, fanden zuletzt jedoch mit fünf Siegen in Serie eindrucksvoll Weise wieder in die Erfolgsspur zurück. "Wir haben wirklich eine richtig gute Hinrunde gespielt. Aber hinter jedem Punkt, den wir uns erarbeitet haben, stecken harte Arbeit und eine gute Struktur im Verein. Jeder leistet dazu seinen Beitrag - wir Spieler natürlich, aber auch der Vorstand und die Zuschauer, die uns sonntags unterstützen", betont Kapitän Alexander Karachristos.
Das traumhafte 2017 im Jahr 2018 noch zu übertreffen, dürfte unmöglich sein. Zunächst wollen die Monheimer die 40-Punkte-Marke erreichen und damit den Klassenerhalt praktisch "offiziell" besiegeln. Da der FCM bereits jetzt 32 Zähler auf dem Konto hat, dürfte dieses Ziel zeitig realisiert werden. "Wir haben aktuell eine sehr gute Ausgangsposition, um unser Primärziel zu erreichen. Aber wir verändern jetzt deshalb unsere Zielsetzung nicht. Wir wissen, wo wir herkommen, und wir bleiben demütig", erklärt Ruess.
Einen schönen und wichtigen Nebeneffekt hätte der früh festgezurrte Klassenerhalt auf jeden Fall: Planungssicherheit. Sowohl die Verlängerung mit eigenen Spielern als auch die Bemühungen um Neue wären mit der sicheren Oberligazugehörigkeit deutlich einfacher.