"Wir müssen bei hundert Prozent sein. Wir müssen all unsere Wucht und physischen Qualitäten zur Geltung bringen, gepaart mit einer gesunden Aggressivität", so der 48-Jährige. Mit dieser Einstellung könne man den ebenfalls robust spielenden Kölnern ein offenes Spiel bieten, in dem es dann darauf ankommt, die sich bietenden Chancen zu nutzen. "Wir müssen es in unserer momentanen Phase erzwingen. Vielleicht ist es dann halt mal ein dreckiges Standard-Tor, was uns hilft wieder ein bisschen Stabilität und Selbstvertrauen zu gewinnen", so Härtel weiter.
Dass die Fortunen momentan auf dem zweiten Platz stehen, kommt nicht von ungefähr. Die Mannschaft um Trainer Uwe Koschinat und Ex-FCM-Spieler Manuel Farona-Pulido, der das Duell mit seinen alten Kameraden verletzungsbedingt verpassen wird, besticht vor allem mit ihrer guten Defensive, die in den bisherigen 15 Spielen nur 13 Gegentore zuließ. In der Offensive verteilt sich die Torgefahr auf mehrere Spieler. Während Maik Kegel aus dem Mittelfeld die Strippen der Südstädter zieht und die Bälle auflegt, sind Daniel Keita-Ruel (5 Tore) und Kapitän Hamdi Dahmani (6 Tore) für die Tore zuständig. Ein weiteres Erfolgsrezept der Fortunen ist ihr agressives Anlaufen, welches dem Gegner oftmals nur die weiten Bälle zulässt. Diese sind dann Aufgabe für Cedric Mimbala und Bernard Kyere Mensa, die die Abwehrkette der Kölner zusammen halten. Als wichtigstes Rezept zum Erfolg wertete Härtel die Ausgeglichenheit innerhalb der Mannschaft, die trotz einiger Ausfälle ganz oben mitspielt.
Bei dem schwere Vorhaben "Auswärtssieg" müssen die Blau-Weißen verletzungsbedingt auf Tarek Chahed, Philip Türpitz und aller Voraussicht nach auf Tobias Schwede verzichten. Chahed verletzte sich in einer zweikampf-betonten Spielform, "in der es ein wenig zu sehr zur Sache gegangen ist", so Härtel. Derzeit wird sich beratschlagt ob die Außenbandverletzung operiert werden muss oder konservativ behandelt werden kann. So oder so wird der 21-Jährige, der in dieser Saison bereits auf 7 Einsätze kam, auf unbestimmte Zeit ausfallen. Türpitz laboriert derweil an einem leichten Faserriss in der Wade, den er sich im Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden zuzog. Um keine langwierige Verletzung zu riskieren, wird Türpitz deswegen in Köln geschont und soll in der nächsten Woche wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen. Tobias Schwede hat im Landespokal einen Schlag auf das verletzte Fußgelenk bekommen, welches ihm nun wieder Probleme bereitet und seinen Einsatz in Köln fraglich macht.
Die Bilanz der letzten Jahre spricht klar für den Gastgeber. Seit dem Drittliga-Aufstieg begegneten sich beide Vereine vier Mal, dreimal behielt Fortuna die Überhand und einmal endete es 0:0. Gewiss ist, dass der Club auch auf dieser weiten Reise wieder von zahlreichen Fans begleitet wird, die im Südstadion für eine Heimspielatmosphäre sorgen werden. "Die Einstellung muss stimmen. Wenn die stimmt, machen wir auch ein gutes Spiel". Ob dies dann aber zum ersten Sieg über Fortuna Köln seit dem 12. Mai 2002 - damals ein 7:1 in der Regionalliga Nord - reicht, erfahrt ihr am Samstag ab 14 Uhr im FuPa-Liveticker.