2024-05-10T08:19:16.237Z

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Beim 1. FC Lichtenfels läuft es bislang fast wie am Schnürchen
Beim 1. FC Lichtenfels läuft es bislang fast wie am Schnürchen – Foto: Hans Will

Lichtenfels: Bayernliga ist kein Thema

Oberfranken mischen trotz Katastrophenstart in der Landesliga Nordwest im vorderen Tabellendrittel mit

Zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte geht der 1. FC Lichtenfels in der Landesliga Nordwest an den Start. Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hatte die Schuhstädter zusammen mit den oberfränkischen Kollegen aus Memmelsdorf, Friesen, Frohnlach und Coburg in diese Staffel eingeteilt. Nach vier Niederlagen zum Start und vier Wochen als Träger der roten Laterne ist die Mannschaft aber in Tritt gekommen, hat sich Stück um Stück weiter nach oben gearbeitet. Nach nur zwei Niederlagen aus den letzten 13 Partien ist der 1. FC Lichtenfels bis auf Platz vier nach oben geklettert. Der Rückstand zu Platz zwei beträgt gerade einmal sechs Punkte. Bei noch 13 ausstehenden Spielen ist 2020 noch einiges für den Aufsteiger von 2017 drin. Mit Offensivspieler David Beloch (29) vom Kreisligisten SpVgg Lettenreuth gibt es einen Winterneuzugang.
Im Sommer gab es beim 1. FC Lichtenfels eine Veränderung auf der Trainerposition. Zwar blieb Christian Goller (37), der seit 2016 an Bord ist, aber Alexander Grau (41) verließ den Verein nach fünf erfolgreichen Jahren, wurde Sportlicher Leiter beim Ligakonkurrenten FC Coburg. Das Trainerduo ergänzte Oliver Müller (52), der als ehemaliger Coach der VfL Frohnlach die Landesliga kennt. Dennoch ging der Start komplett in die Hose, Lichtenfels verlor die ersten vier Partien. “Wir haben am Anfang viel zu viele Gegentore kassiert haben und die Leistungen der schlechten Rückrunde mit in die neue Saison genommen”, stellt Coach Goller fest. So führte Lichtenfels beispielsweise zur Pause gegen Friesen mit 3:1, verlor aber noch 3:5. Die Schuhstädter rutschten zwischenzeitlich auf den letzten Platz ab. Die Mannschaft durchbrach jedoch bald den Fluch, konnte den Bock nach dem Katastrophenstart umstoßen und holte aus den folgenden 17 Matches stolze 33 Punkte und kletterte so in der Tabelle bis auf Rang vier. Sechs Punkte fehlen zum Zweiten aus Haibach und der gastiert im ersten Spiel nach der Winterpause in Lichtenfels. “Dieses Spiel möchten wir natürlich gerne gewinnen, dann wäre der zweite Platz in unmittelbarer Reichweite", weiß Coach Goller.

Goller: »In der Nordwest-Staffel spielt das Geld keine so große Rolle.«

Ambitioniert in die Bayernliga aufzusteigen, ist der 1. FC Lichtenfels jedoch nicht. Die finanziellen Mittel sind begrenzt. Dennoch war die Mannschaft in den vergangenen zwei Jahren jeweils das beste Team im Fußballkreis Kronach/Coburg/Lichtenfels. Aber die Bayernliga ist eine andere Hausnummer. Beim 1. FC Lichtenfels passt es im Umfeld, der Klub ist familiär und es herrscht stets Ruhe. Die Trainingsbedingungen sind allerdings nicht optimal. Es gibt zwar zwei Rasen-Trainingsplätze, die sind aber ohne Bewässerungsanlage, und einen Sandplatz, der ebenfalls nicht im besten Zustand ist. Die Verantwortlichen arbeiten daran, das zu verbessern. In der Landesliga Nordwest fühlen sich die Oberfranken wohl, es gibt gravierende Unterschiede zur Nordost-Gruppe. "In der Nordwest-Staffel spielt das Geld keine so große Rolle. Zudem ist die Liga ausgeglichener, oben wie unten. Bei uns fällt hinten keiner ab. Es gibt keine so ambitionierten Vereine wie im Nordosten Feucht, Schwabach, Quelle Fürth oder Kickers Selb”, sagt Goller. Ein einstelliger Platz bleibt weiter das Ziel des FCL. “Wir wollen die 40-Punkte-Marke so schnell wie möglich knacken, vielleicht schaffen wir das im März schon. Wenn uns das gelungen ist, können wir uns andere Ziele setzen”, will Goller Schritt für Schritt vorwärts kommen. Einen Neuzugang für die Offensive hat der 1. FC Lichtenfels verpflichtet. Aus der Kreisliga Coburg / Kronach 2 kommt von der SpVgg Lettenreuth David Beloch. Der 29-Jährige hat einen Bezug nach Lichtenfels, hat dort schon im Nachwuchs gespielt. Der Polizist will es noch einmal wissen, will seine Chance nutzen. “David ist auf der Außenbahn einsetzbar, sucht die Zweikämpfe und hat ein gutes Durchsetzungsvermögen. Wenn er fit bleibt, kann er es schaffen, uns weiterzuhelfen”, meint Christian Goller. Nach dem Winter soll zudem Angreifer Luca Ljevsic wieder zurückkehren, der in der laufenden Runde noch keine Minute gespielt hat und der zu den besten Fußballern im Kader gehört. Dann sollte der erfolgreiche Weg fortgesetzt werden können. “Bei uns stimmt es, wir sind ein kleiner aber gut geführter Verein, der auch noch ein Vereinsleben hat. Bei uns spielen die Spieler nicht wegen des Geldes, sondern weil sie Bock auf Fußball haben”, sagt Goller stolz. Damit sind alle Voraussetzungen gegeben, um auch weiterhin erfolgreichen Fußball im Karl-Fleschutz-Stadion spielen zu können.
Aufrufe: 030.12.2019, 09:29 Uhr
Dirk Meier Autor