Die Viktoria hingegen muss nach dem Sieg von Verfolger RW Oberhausen gegen Wuppertal (2:1) mächtig um den Drittliga-Aufstieg bangen und weist nur noch drei Punkte Vorsprung auf RWO auf. "Leider sind wir für unseren Aufwand nicht belohnt worden. Nun stehen wir mit leeren Händen da", meinte der Höhenberger Coach Patrick Glöckner. FC-Trainer André Pawlak war natürlich stolz auf sein Ensemble und sagte: "Wir gewinnen beim Tabellenführer. Das ist einfach überragend. Es war ein rassiges Derby. "
Die Begegnung kam zunächst schwer in Gang. Der FC Viktoria war zwar bemüht um Ballkontrolle, die Gäste wirkten auf der anderen Seite aber mutig und hellwach. So hätte Roman Prokoph das Pawlak-Team beinahe in Führung gebracht, sein Versuch segelte jedoch etwa einen Meter am Höhenberger Tor vorbei (26.). FC-Jungprofi Nicolas Nartey kam der Sache schon näher, setzte das Spielgerät aus 20 Metern aber knapp neben den linken Pfosten (29.).
Der Spitzenreiter musste also in der Defensive höllisch aufpassen und verlor zu allem Überfluss noch Mittelfeldspieler Hamza Saghiri mit Verdacht auf Bänderriss. Erst in der Schlussphase des ersten Abschnitts erhöhte der Spitzenreiter die Schlagzahl: Sven Kreyer nach Vorarbeit von Simon Handle drosch den Ball aus elf Metern über das FC-Tor (38.), Kapitän Mike Wunderlich machte es zwei Minuten später präziser, aber nicht effektiver: Der Flachschuss des Regisseurs wurde von Gäste-Keeper Jan-Christoph Bartels mit Bravour zur Ecke abgewehrt.
Mit Mumm kam der FC hernach aus der Kabine und hatte rasch Erfolg: Einen Eckstoß von Chris Führich versenkte Prokoph per Kopf im entfernten Eck (48.), die Höhenberger zeigten aber Zähne und hätten durch Kreyer eine Minute später beinahe die prompte Antwort auf den Rückstand geliefert. Im weiteren Verlauf waren die Gastgeber zwar eifrig, oft aber auch hektisch und nicht zielstrebig genug im Abschluss. Erst durch einen von Wunderlich etwas glücklich verwandelten Foulelfmeter (80.) gelangte der Favorit zurück ins Spiel. Die Begeisterung währte gerade einmal zwei Minuten, ehe Adrian Szöke aus kurzer Distanz zum 1:2 traf.
Wie der Kölner Stadt-Anzeiger erfuhr, hat Viktorias Lucas Musculus unter der Woche einen Drei-Jahresvertrag bei der U21 des FC unterschrieben. Der 28-Jährige Angreifer war erst in der Winterpause nach Höhenberg gewechselt. Entscheidung Nummer zwei: Kölns Kapitän Roman Prokoph wird die Geißböcke zum Saisonende verlassen.
FC Viktoria Köln: Patzler - Gottschling, Willers, Reiche, Lang - Saghiri (21. Wimmer), Backszat (67. Bunjaku) - Holzweiler, Wunderlich, Handle (60. Golley) - Kreyer. - 1.FC Köln U21: Bartels - Rittmüller, Sonnenberg, Laux, Karakas (46. Damaschek) - Ciftci - Führich (73. Boakye), Szöke, Nartey, Jakobs (65. Nottbeck) - Prokoph. -Zuschauer: 1460. - Tore: 0:1 Prokoph (48.), 1:1 Wunderlich (80./Foulelfmeter), 1:2 Szöke (82.) .