„Der Erfolg war hochverdient. Wir wollten den Sieg ein Stück weit mehr als der Gegner, das hat den Ausschlag gegeben”, sagte FC-Trainer André Pawlak. Auch sein Trainerkollege Arie van Lent lobte die Kölner Elf und war dementsprechend enttäuscht von der Leistung seiner Mannschaft. „Das war ein trostloser Auftritt von uns, am Ende können wir froh sein, dass es beim 0:3 geblieben ist”, sagte der sympathische Niederländer. Einen solch klaren Erfolg gegen den Rivalen vom Niederrhein hatten die Kölner zuletzt vor gut zehn Jahren eingefahren.
Mit dem dritten Sieg in Folge kletterten die Kölner Nachwuchsspieler erstmals seit dem dritten Spieltag zumindest für eine Nacht (Wattenscheid überholte den FC Dank des 2:2 in Düsseldorf wieder) auf einen Nichtabstiegsplatz. Viel wichtiger waren aber die Fortschritte der Mannschaft im Vergleich zur Hinrunde. Defensiv bilden die Kölner eine Einheit und in der Offensive machen sie fehlende individuelle Klasse im Abschluss mit viel Einsatz und Willen wett.
Zudem haben sie mit Nikolas Nartey einen Perspektivspieler der Profis in ihren Reihen, der offensichtlich den nächsten Schritt gemacht hat. Das Spiel des 19-Jährigen wirkt viel reifer als noch vor einem Jahr und mit seinem Abschluss aus der zweiten Reihe haben die Kölner eine neue Waffe in ihrem Spiel. Am Führungstreffer durch Roman Prokoph (33.) war Nartey mit einer Mischung aus Schuss und scharfer Hereingabe beteiligt, das 3:0 (54.) erzielte er nach Vorlage von Prokoph selbst.
Den schönsten Treffer an diesem verregneten Abend vor 600 Zuschauern erzielte zuvor aber Ismael Jakobs, der einen tollen Konter der Kölner mit einem wuchtigen Schuss zum 2:0 abschloss (52.). Im Anschluss ließ sich Jakobs mit seinen Mitspielern von den gut 250 lautstarken FC-Anhängern auf der Sitzplatztribüne gebührend feiern. Allerdings hatten die Kölner vorher auch Glück: Kurz nach der Pause verursachte Sven Sonnenberg einen Foulelfmeter für die Gäste. Allerdings scheiterte Marcel Benger aus elf Metern am stark reagierenden FC-Keeper Jan-Christoph Bartels (49.).
„Klar, da hätte das Spiel nochmal in einen andere Richtung gehen können”, gab auch Pawlak zu. Tat es aber nicht, und das ist sicherlich auch einer der Gründe für den Aufschwung der Kölner. Denn solch ein Matchglück hatten sie in der Hinrunde nicht.