2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Kölns Offensivspieler Chris Führich (rechts) versucht, sich gegen seinen Verler Gegenspieler Sergej Schmik (vorne) durchzusetzen. Foto: Bopp
Kölns Offensivspieler Chris Führich (rechts) versucht, sich gegen seinen Verler Gegenspieler Sergej Schmik (vorne) durchzusetzen. Foto: Bopp

André Pawlak verfolgt Sieg seiner U-21 im Bett

Regionaliga-Trainer des 1. FC Köln muss wegen einer Grippe passen – Assistent Kevin McKenna coacht das Team zum 3:2 gegen den SC Verl

Mit Fieber verfolgte André Pawlak das Spiel seiner Mannschaft per Live-Stream im Internet. Der Trainer der U 21 des 1. FC Köln lag mit einer Grippe flach und musste Co-Trainer Kevin McKenna seine Aufgaben überlassen. An der Seite des Ex-Profis saß der neue Nachwuchsleiter Matthias Heidrich als Unterstützung mit auf der Trainerbank.

Nach dem Abpfiff klatschte das neue Duo nach erfolgreicher Arbeit ab und auch Pawlak dürfte am Bildschirm die ein oder andere Faust geballt haben. Der 3:2 (0:1)-Erfolg gegen den SC Verl war der erste Dreier des Jahres für die Nachwuchsmannschaft und überlebenswichtig im Abstiegskampf der Regionalliga West. „Am Ende bin ich natürlich sehr zufrieden, vor allem mit unserer zweiten Halbzeit“, resümierte McKenna mit seinem bekannten kanadischen Akzent.

Was seine Spieler in den ersten 45 Minuten boten, konnte allerdings auch ihm nicht gefallen. Die Gäste aus Verl waren aggressiver, zielstrebiger und lagen schon nach elf Minuten durch Ron Schallenbergs Kopfballtor verdient in Führung. Anschließend waren die Verler dem 2:0 näher als die FC-Talente dem Ausgleich. „Wir haben viel zu statisch gespielt und der Gegner war einfach abgezockt und clever“, meinte McKenna.

Doch die Halbzeitansprache hatten seine Spieler offenbar verstanden. Mit mehr Leidenschaft erarbeiteten sie nach und nach ein Übergewicht. Als Roman Prokoph schließlich zum 1:1 traf (68.), war der Bann nach 248 torlosen Pflichtspielminuten in diesem Jahr gebrochen. Anschließend setzten die Kölner nach und die Gäste bauten ihrerseits ab. Die logische Folge: zwei weitere Treffer für die Nachwuchsmannschaft. Zunächst behauptete Adrian Szöke einen Ball im Verler Strafraum und holte anschließend im Stile eines Routiniers einen Elfmeter raus, den er höchstpersönlich zur Führung verwandelte. Und als Lukas Nottbeck eine Ecke des in der zweiten Halbzeit starken Hikmet Ciftci per Kopf zum 3:1 einköpfte, war die Partie entschieden, wenngleich die Gäste die Kölner Nachlässigkeiten in der Schlussphase noch zum 2:3-Anschlusstreffer nutzten.

Nach der Karnevalspause am kommenden Wochenende werden die Kölner als Tabellensechzehnter beim starken Aufsteiger SV Straelen antreten. Der erste sichere Nichtabstiegsplatz ist sechs Punkte entfernt. „Wir haben uns in eine Lage gebracht, in der wir nicht mehr abwarten können. Wir müssen eigentlich immer voll auf Sieg spielen“, sagt McKenna. Da dürfte ihm auch Cheftrainer Pawlak nicht widersprechen, der dann wieder an der Linie steht und nicht auf den Bildschirm starren muss.

Aufrufe: 024.2.2019, 20:09 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger/Markus BurgerAutor