2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Marcel Eichholz

Pascal Hühner gefällt seine neue Rolle

Der 30-Jährige spielt beim Oberligisten 1. FC Kleve jetzt im Mittelfeld. Nach einem schwachen Start kam er in dieser Saison immer besser in Tritt. Zum Ende seiner Laufbahn möchte er mit seinen Brüdern in einem Team kicken.

Beim Oberligisten 1. FC Kleve gab es wohl niemanden, der sich über die seit Anfang November bestehende Saisonunterbrechung wegen der Corona-Pandemie gefreut hat. Denn sportlich lief es bis dahin bestens bei der Mannschaft von Trainer Umut Akpinar.

Sie hatte sich in der oberen Tabellenhälfte festgesetzt – und begeisterte mit attraktivem Offensivfußball. Aktuell steht der 1. FC Kleve auf Tabellenrang fünf. Wann es auf den Plätzen weitergeht, ist Stand jetzt noch offen. Ebenso die Frage, ob es überhaupt gelingen wird, wenigstens die Hinrunde in der Klasse mit 23 Mannschaften zu beenden, damit sportlich eine Wertung vorgenommen werden kann.

Einer derer, die maßgeblichen Anteil am bisherigen Erfolg des 1. FC Kleve haben, ist Pascal Hühner. Der 30-jährige Offensivakteur ist schon seit 2012 am Bresserberg aktiv – und war auf dem beste Wege, eine starke Saison im Dienst der Rot-Blauen zu spielen. Dabei begann Hühner schlecht. „Ich habe Anfang der Saison nicht so gut hineingefunden. Im Training habe ich meine Leistung zwar gebracht. Aber mit den ersten Spielen war ich sehr unzufrieden“, sagt er.

Tatsächlich war Hühner in den ersten Begegnungen gegen Germania Ratingen und TuRU Düsseldorf nur ein Schatten seiner selbst. „Im Training habe ich viel mit Umut Akpinar gesprochen, woran es liegen könnte. Er war aber gar nicht so unzufrieden mit mir wie ich es selbst war. Aber ich bin eben auch ein sehr ehrgeiziger Mensch“, sagt Pascal Hühner. Doch am vierten Spieltag platzte der Knoten endlich.

In der Partie gegen den FC Kray, die der 1. FC Kleve mit 4:1 gewann, spielte Hühner wieder stark auf und bereitete einen Treffer vor. „Ich habe dann eigentlich von Woche zu Woche stärker das Gefühl gehabt, dass es läuft“, sagt der Rechtsfuß. So traf er gegen den 1. FC Mönchengladbach wenig später doppelt, gegen die Sport- und Spielvereinigung Velbert gelang ihm das entscheidende Tor zum 1:0. Insgesamt kommt Hühner, der aus Rees stammt, bislang auf vier Treffer und fünf Assists in zehn Oberliga-Begegnungen. „Dennoch bin ich davon überzeugt, dass es durchaus noch mehr Tore hätten sein können. Zwei oder drei Treffer hätte ich noch mehr machen müssen“, sagt Hühner.

Er habe er in den vergangenen Jahren an Schnelligkeit eingebüßt, so Hühner. Auch deshalb hat Trainer Umut Akpinar mittlerweile eine defensivere Rolle für seinen Akteur gefunden. Pascal Hühner spielt beim 1. FC Kleve nicht mehr im Sturm, sondern im zentralen offensiven Mittelfeld. „Die Rolle passt gut zu mir – irgendwo zwischen der Achter- und Zehner-Position. Da kann ich meine Qualitäten ausnutzen, auch wenn die Fitness nicht mehr so ist wie mit 19 Jahren“, sagt Hühner. Er kann seine Gegenspieler auf dieser freien Position aussteigen lassen. Außerdem ist er kämpferisch stark und verfügt über einen guten Abschluss.

Auch der Reeser beschäftigt sich natürlich mit der Frage, wie die Saison fortgesetzt werden könnte. Klar ist, dass es frühestens im März so weit sein wird. „Die Tendenz geht dahin, dass nur die Hinrunde gespielt und gewertet wird. Zwölf Partien in vier Monaten – das wäre machbar“, sagt Pascal Hühner. Zumal er mit seinem Team noch eine Menge vorhabe. „Ich glaube, dass die Tabelle nie lügt. Wir stehen auf Platz fünf und haben uns diese Stellung mit starken Leistungen erarbeitet und verdient. Dort wollen wir jetzt auch für den Rest der Saison bleiben“, sagt Hühner, der in der Spielzeit 2011/2012 auch schon für die SV Hönnepel-Niedermörmter in der Niederrheinliga auflief.

Aktuell hält er sich, wie seine Teamkollegen auch, mit Trainingsplänen von Umut Akpinar individuell fit. Viele Konditionsläufe stehen auf dem Programm. „Wir haben im bisherigen Saisonverlauf schon bewiesen, Spitzenmannschaften schlagen zu können. Und man sollte nicht vergessen, dass unser bester Stürmer bislang noch ausgefallen ist. Da geht also noch richtig was“, sagt Pascal Hühner. Tatsächlich kämpfte sich Angreifer Andre Trienenjost zuletzt erst nach einer schweren Verletzung des Innenmeniskus im rechten Knie zurück in die Mannschaft und hatte erste Kurzeinsätze.

Pascal Hühner befindet sich bereits in seinem neunten Jahr beim 1. FC Kleve. Aktuell sei es für ihn keine Option, den Verein zu verlassen. „Ich arbeite in Kleve und fühle mich beim 1. FC sehr wohl“, sagt der 30-Jährige. Für das Ende seiner Laufbahn aber hat er einen ganz besonderen Plan im Kopf. So würde er gerne noch einmal mit seinen Brüdern in einem Team auflaufen.

Der 26-jährige Maurice Hühner und der 32-jährige Michel Wesendonk spielen aktuell beim Bezirksligisten TuB Bocholt. Mit Stürmer Michel Wesendonk kickte Pascal Hühner bereits in der Saison 2018/2019 beim 1. FC Kleve zusammen. „Mit meinem kleineren Bruder aber hat es noch nicht gepasst. Wenn ich irgendwann an den Punkt komme, an dem ich den Eindruck habe, dass die Oberliga körperlich zu viel ist, wäre das auf jeden Fall noch ein Traum, den ich gerne realisieren würde“, sagt Pascal Hühner.

Aufrufe: 018.1.2021, 22:00 Uhr
RP / Maarten OversteegenAutor