"Meine Jungs haben alles richtig gemacht, haben bei den nicht einfach zu bespielenden Bodenverhältnissen guten Fußball gezeigt und sich genau an die Absprachen gehalten", sagte Kleves Coach nach dem Abpfiff. Mit einer Ausnahme - und die wollte Akpinar nicht verschweigen, als er auf das Manko im Spiel seiner Mannschaft zu sprechen kam. Und das war die mangelnde Chancenverwertung.
Viel zu lange dauerte es, ehe die Rot-Blauen nach dem herrlich herausgespielten Führungstreffer durch Levon Kürkciyan aus der 23. Spielminute das zweite und damit die Begegnung entscheidende Tor durch Jan-Luca Geurtz in der 70. Spielminute nachgelegt hatten. "Die Jungs haben aus ihren vielen Chancen zu wenige Tore erzielt", sagte Akpinar, der natürlich sehr genau weiß, wie selbst in einem überlegen geführten Spiel der Schuss dann sehr schnell nach hinten losgehen kann.
Das war allerdings am Sonntagnachmittag im ersten Durchgang überhaupt nicht zu befürchten, da sich die Gäste allein aufs Verteidigen beschränkten und es dabei trotzdem nicht schafften, die Linien vor dem eigenen Strafraum so straff zu schnüren, dass für die spielerisch bestens aufgestellten Klever Offensivakteure kaum ein Fleckchen Erde übrig blieb, um sich in Position zu bringen. Es war bisweilen sehenswert, wie die Klever der Ball wie an der Schnur gezogen über wenige Stationen, ausgestattet mit einem hohen Gefahrenpotenzial, in die vorderste Front brachten. Doch trotz bester Einschussmöglichkeiten brachten sie den Ball zunächst kein zweites Mal am Rheder Keeper Marc Tenroke vorbei, der mit starken Paraden etliche Hochkaräter zunichte machte.
Nach dem Seitenwechsel gaben die Gäste ihre zuvor selbst gewählte Ein-Igelungstaktik in der eigenen Hälfte auf und besannen sich ihrer Offensivqualitäten, die zu Beginn der zweiten Halbzeit durch Simon Lechtenberg dann auch ein-, zweimal zündeten, allerdings ohne Schaden anzurichten. Ein weiteres Mal wäre das auf Rheder Seite auch noch möglich gewesen, doch da spielte der Gast eine deutliche Überzahlsituation nicht gut genug aus. Im Gegenzug erlöste der kurz zuvor eingewechselte Jan-Luca Geurtz die Klever Anhänger unter den fast 300 Zuschauern. Er vollendete einen Schnittstellenpass zum 2:0. Das war nach 70 Minuten die Fahrkarte zum Sieg, die dem 1. FC Kleve beim gleichzeitigen Spielausfall in Scherpenberg wieder die Tabellenführung einbrachte.
Doch nicht das bleibt von diesem Nachmittag in Erinnerung, sondern vielmehr die couragierte Vorstellung der Klever Elf, die mit dieser Einstellung und Spielfreude den kommenden Aufgaben zuversichtlich entgegensehen darf.