2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
– Foto: Sascha Köppen

1. FC Kleve gewinnt den Pokal-Krimi

Unterbrechung, Verlängerung, Elfmeterschießen: Am Ende siegt der Gastgeber im Niederrheinpokal gegen den 1. FC Bocholt mit 4:3.

Oberligist bezwingt im Halbfinale des Niederrheinpokals den 1. FC Bocholt nach Gewitter-Unterbrechung mit 4:3 (0:0, 0:0) nach Elfmeterschießen. Er trifft nun am Samstag im Endspiel in Essen auf Regionalligist RW Essen.
Oberligist 1. FC Kleve hat sich einen Auftritt auf der großen Fußball-Bühne mit Übertragung im Fernsehen verschafft. Der Mannschaft von Trainer Umut Akpinar gelang am Dienstagabend im Halbfinale des Niederrhein-Pokals ein 4:3 (0:0, 0:0)-Erfolg nach Elfmeterschießen gegen den Ligarivalen 1. FC Bocholt. Jetzt bestreitet sie am Samstag, 14.45 Uhr, im Stadion an der Hafenstraße das Finale gegen Gastgeber Rot-Weiss Essen. Die Partie gegen den favorisierten Regionalligisten wird beim sogenannten Tag der Amateure in der ARD übertragen.

Held des dramatischen Spiels, das wegen eines Gewitters nach 87 Minuten für gut eine halbe Stunde unterbrochen werden musste, war der Klever Torhüter Ahmet Taner. Er hielt vor 300 Zuschauern im Stadion am Bresserberg die Elfmeter der Bocholter Shunya Hashimoto und Tim Winking. Die Klever Spieler zeigten vom Punkt aus dagegen überhaupt keine Nerven. Nedzad Dragovic, Mike Terfloth, Niklas Klein-Wiele und Luca Plum verwandelten und trugen ebenfalls entscheidend dazu bei, dass es im Pokal-Krimi ein Happy End für die Rot-Blauen gab. Die Spieler feierten den Erfolg auf dem Rasen ausgelassen, während die Klever Fans auf der Tribüne lautstark riefen, was man in diesem Fall einfach rufen muss: „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“. Trainer Umut Akpinar sagte: „Das ist für unseren Verein ein großer Tag. Die Mannschaft hat hervorragend gekämpft.“

Die Partie hatte erst mit Beginn der zweiten Halbzeit richtig Fahrt aufgenommen. In den ersten 45 Minuten waren beide Mannschaften vor allem darauf bedacht, in der Defensive sicher zu stehen und leisteten dabei konsequente Abwehrarbeit. Nach vorne lief dagegen wenig zusammen. Denn es war zunächst auch eine gehörige Portion Nervosität im Spiel. Die Folge waren viele Fehler beim Aufbau, die keinen richtigen Spielfluss aufkommen ließen. Die einzig nennenswerte Gelegenheit in Hälfte eins besaß der Gast. Doch Stürmer Timur Karagülmez schoss in der siebten Minute einen Freistoß aus 18 Metern über das Klever Tor.

Nach dem Wechsel setzten beide Teams mehr auf Offensive, riskierten nun etwas. Die Begegnung nahm an Intensität und Tempo zu, jetzt entwickelte sich ein echter Pokalfight. Die größte Chance, den 1. FC Kleve in Führung zu bringen, hatte Pascal Hühner bei einem Konter in der 59. Minute. Doch er hob den Ball aus 18 Metern nicht nur über den aus seinem Gehäuse herausgeeilten Bocholter Schlussmann Maurice Schumacher, sondern auch über das Tor. Zwei Minuten zuvor hatte der Klever Keeper Ahmet Taner seine Mannschaft vor einem Rückstand bewahrt. Die Nummer eins des Gastgebers war in der Schlussphase der regulären Spielzeit auch bei einer weiteren guten Bocholter Gelegenheit zur Stelle. Auf der Gegenseite hatte Mike Terfloth den Bocholter Keeper in der 80. Minute erstmals richtig geprüft.

In der Verlängerung hatte der 1. FC Bocholt mehr vom Spiel, ohne sich nennenswerte Chancen zu erarbeiten. Mike Terfloth hätte dann in der 117. Minute alles für die Mannschaft von Umut Akpinar klar machen können, scheiterte mit einem Schuss aus dem Rückraum aber erneut am Bocholter Schlussmann – das Nervenspiel Elfmeterschießen musste für die Entscheidung sorgen.

Ein Lob erhielt der 1. FC Kleve für die perfekte Organisation der Partie, bei der wegen der Corona-Krise nur 300 Zuschauer zugelassen waren. „Es passte alles. Die Zuschauer waren sehr diszipliniert, der Ordnungsdienst sehr aufmerksam. Der 1. FC Kleve hat sich bei der Vorbereitung der Partie sehr viel Mühe gemacht. Das Konzept ist aufgegangen“, sagte Holger Tripp, Vorsitzender des Fußballausschusses im Kreis Kleve/Geldern und Spielleiter des Niederrheinpokals.

Aufrufe: 018.8.2020, 23:50 Uhr
RP / Joachim Schwenk und Maarten OversteegenAutor