2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Kein Rankommen: Der Ball fliegt an Frankfurts Torwart Philipp Reschke vorbei auf den Kopf des Herthaners Efraim Gakpeto, der jedoch nicht zum Torerfolg kommt.  ©FOTO Michael Benk
Kein Rankommen: Der Ball fliegt an Frankfurts Torwart Philipp Reschke vorbei auf den Kopf des Herthaners Efraim Gakpeto, der jedoch nicht zum Torerfolg kommt. ©FOTO Michael Benk

Zehlendorf dominiert Frankfurt

MIT GALERIE: Der 1. FCF verliert gegen Hertha 03 knapper als es der Spielverlauf vermuten lässt

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Das Wunder ist ausgeblieben: Der 1. FCF verlor gegen den spielerisch klar dominierenden Spitzenreiter Hertha 03 Zehlendorf. Und war mit dem knappen Ergebnis noch gut bedient.

Vor allem in der ersten Hälfte spielten die Berliner förmlich Katz und Maus mit den Frankfurtern. Mit individueller Stärke und Routine zeigten sie sich in nahezu allen Belangen überlegen: in der Offensivkraft, im spielerischen Verständnis, in der Schnelligkeit (auch gedanklich) und Variabilität. Da hatte der Oberliga-Neuling meist das Nachsehen, sah oft nur die Hacken der quirligen Herthaner namens Burak Mentes, Maximilian Obst, Cüneyt Top oder Niclas Warwel und wusste sich manchmal nur durch taktische Fouls zu helfen. Bei solch (er)drückender Überlegenheit konnten Torchancen der Gäste nicht ausbleiben.

Die frühe Führung durch Warwel nach Ablage von Mentes beflügelte die Berliner zusätzlich und ließ die Oderstädter vor staunender Ehrfurcht fast erstarren. Nur gut, dass Philipp Reschke die Nerven behielt, zweimal gegen Top (18./21.) und einmal gegen Efraim Gakpeto (24.) rettete. Mentes (27.) und Top (31.) hatten weitere Chancen. Erst nach dem Platzverweis von Darius Niroumand (Nachtreten gegen den am Boden liegenden Tobias Fiebig) schaltete die "kleine Hertha" zwei Gänge zurück, ließ es ruhiger, gemächlicher angehen.

Die Gastgeber, die erstmals wieder mit zwei Spitzen agierten, mühten sich zwar redlich, brachten sich aber mit vielen Zuspielfehlern im umständlichen Vorwärtsgang zu oft selbst in Bedrängnis. Nach Ablage von Artur Aniol ergab sich in der ersten Halbzeit nur eine gute Möglichkeit für Narciel Mbuku, doch sein Schuss landete genau in den Armen vom Schlussmann (12.).

Nach dem Seitenwechsel unterstrichen die Zehlendorfer in Unterzahl auch ihre Konterqualitäten. Wieder musste Reschke - diesmal mit Kopfabwehr - gegen Top retten (50.). Ansonsten bemühte der Favorit seine Cleverness, den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Fortan passierte nicht mehr viel - bis zur 73. Minute, als sich auch der 1. FCF dezimierte. Erik Huwe sah nach wiederholtem Foul an Robert Schröder im Mittelkreis den gelb-roten Karton vom gut amtierenden Unparteiischen. Zwei Minuten später entwischte Gakpeto auf der linken Seite dem gerade eingewechselten, noch nicht auf Betriebstemperatur gekommenen Kevin Richter und vollendete platziert zum vorentscheidenden 2:0 der Nulldreier.

Mit dem Anschlusstreffer von Artur Aniol per Kopfball nach Garling-Flanke wurde es dann doch noch einmal spannend. Die Frankfurter wehrten sich vehementer gegen die drohende Niederlage, wurden offensiver, doch die Zeit lief ihnen gegen ein routiniertes Team davon. Hertha wackelte, fiel aber nicht. Den Mbuku-Schuss von der Strafraumgrenze wehrte Nico Hinz mit einem Arm ab. Auf der anderen Seite: Die freien Konterräume konnten Felix Robrecht und Warwel nicht nutzen.

Kein Wunder, dass sich Gäste-Coach Markus Schatte "nur mit den Abschlusshandlungen nicht zufrieden" zeigte. FCF-Trainer Michael Pohl musste neidlos den "völlig verdienten Sieg der klar besseren, ballsicheren Berliner" anerkennen.

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Aufrufe: 021.3.2016, 07:02 Uhr
MOZ.de / Hans EberhardAutor