Zwei Spieler drückten der Begegnung ihren Stempel auf: Hier der agile, wendige, lauf- und schussfreudige 20-jährige Youngster Alan Delic, der nicht nur den Pforzheimer Führungstreffer in der 23. Minute erzielte, sondern viele weitere Chancen erkämpfte, einigen Mannschaftskollegen toll auflegte und zudem noch Zeit fand, in der Abwehr bei brenzligen Situationen einzuspringen. Dort der kluge Passgeber und gefährliche Freistoß- und Eckballspezialist, der 38-jährige Senior Fatih Ceylan. Co-Trainer Ceylan war mit einer Steilvorlage auch der Vorbereiter des ersten und einzigen Saisontreffers von Delic und setzte sich selbst immer wieder gut in Szene. Vier Minuten zuvor hatte Delic mit einem Kopfball Gästeschlussmann Milan Jurkovic zu einer Glanzparade gezwungen. Eine Minute zuvor hatte Daniel Reule in dieser starken Drangphase des CfR aus sieben Metern frei stehend über den Kasten geballert.
„Ich möchte gerne bleiben“
„Ich bin mit meiner Leistung zufrieden. Leider hat es nicht zu drei Punkten gereicht“, befand Delic, der in Pforzheim geboren und im Stadtteil Dillweißenstein aufgewachsen ist. Er bekannte: „Ich möchte gerne beim CfR bleiben, aber die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen.“ Auch CfR-Trainer Gökhan Gökce bescheinigte Delic „eine überragende Leistung, während ich ihn eine Woche zuvor in Spielberg vom Platz nehmen musste.“ Der Coach stellte zu Recht fest: „Wir hätten heute ein paar Tore schießen können. Trotz der extremen Rotation hatten wir guten Fußball gespielt und Manuel Salz im Tor hatte nichts zu tun.“
Gegen den aus 23 Metern direkt verwandelten Freistoßkracher des geborenen Stuttgarters Luca Wöhrle (86.) war Salz machtlos. Wenig Akzente auf Reutlinger Seite konnte dagegen der Deutsch-Ghanaer Ruben Reisig setzen, der vorige Saison das CfR-Trikot trug.
Erstaunlich, was die Pforzheimer im letzten Rundenspiel noch zustande brachten, obwohl gegenüber der 0:2-Niederlage vor einer Woche in Spielberg vier weitere Stammkräfte ersetzt werden mussten: Kapitän Dominik Salz und Julian Grupp weilen bereits im Urlaub, Stanley Ratifo ist mit Mosambiks Nationalmannschaft unterwegs und Kreshnik Lushtaku fehlte ebenfalls im Aufgebot – warum auch immer.
Zwei Kurzeinsätze
Trainer Gökce gönnte schließlich den abwandernden Sadik Yilmaz und Robert Stark noch ein paar Einsatzminuten. Warum auch nicht? Wie schwer es war, die Motivation hoch zu halten, formulierte SSV-Trainer Volker Grimminger so: „Wir haben versucht, einigermaßen Fußball zu spielen.“