2024-05-02T16:12:49.858Z

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Noch viel Zeit, Arbeit und Geld muss der 1. CfR Pforzheim ins Stadion Brötzinger Tal investieren, bis es im Herbst/Winter 2019 endlich bezugsfertig ist. Foto: Meyer
Noch viel Zeit, Arbeit und Geld muss der 1. CfR Pforzheim ins Stadion Brötzinger Tal investieren, bis es im Herbst/Winter 2019 endlich bezugsfertig ist. Foto: Meyer

CfR-Stadion wird zum finanziellen Kraftakt

Verein startet Fan-Initiative

Pforzheim. Der 1. CfR Pforzheim ist mit seinem Projekt Stadionsanierung und -Umbau auf die Zielgerade eingebogen. Der Umzug ins Brötzinger Tal verzögert sich zwar um zwei, drei Monate, aber spätestens zur Rückrunde der Saison 2019/20 will der Fußball-Oberligist seine Spiele im altehrwürdigen, dann frisch sanierten Stadion austragen. Bis es soweit ist, wartet auf die Mitglieder des Vereins aber eine Menge Arbeit.

Eigenleistungen in beträchtlichen Ausmaß sind noch zu leisten. Freunde und Mitglieder des Vereins packen fleißig mit an und unterstützen den Club Woche für Woche. „Aber durch einige ungeplante Mehrkosten benötigen wir auch finanzielle Unterstützung. Hierzu bieten wir unseren Gönnern zwei Möglichkeiten“, heißt es in einer Mitteilung des Vereins auf seiner Internetseite.

Zum einen können sogenannte „Bausteine“ für den Umbau des Stadions erworben werden. Es gibt Bausteine von 100 bis 5000 Euro. „Jeder Baustein-Käufer wird auf einer Tafel, die im Eingangsbereich des neuen Vereinsheims angebracht wird, dargestellt. Dazu erhält der Spender eine Urkunde und eine Rechnung (Firmen) oder eine Spendenbescheinigung (Privatleute)“, verspricht der CfR.

Außerdem bietet der CfR ein „Umbau-Darlehen“ an. Der Darlehens-Geber stellt dabei dem Verein einen von ihm wählbaren Betrag als unbesichertes Darlehen zur Verfügung. Im Gegenzug verspricht der CfR vier Prozent Verzinsung bei einer Mindestlaufzeit von zwölf Monaten.

Ursache der außerplanmäßigen Mehrkosten sind laut Markus Geiser, dem Vorstandsvorsitzenden des CfR, Sanierungsmaßnahmen im Stadion, die bisher kostenmäßig gar nicht nicht abgebildet waren. Dabei geht es vor allem um die Infrastruktur im Stadion. So habe man gerade die Kassenhäuschen neu gestaltet, Einrichtung für die Bewirtung im Stadion müsse installiert werden, die Hochbanden und die Betoneinfriedung an der Heinrich-Witzenmann-Straße müssten erneuert oder zurückgebaut werden. Außerdem gelte es, Strom-, Wasser- und Abwasserleitungen zu erneuern oder anzubringen. Da es auf der Seite der Heinrich-Witzenmann-Straße (gegenüber der Tribüne) keine Abwasserleitung gibt, müssen wohl zusätzliche Toiletten-Container angeschafft werden – und vieles mehr. „Das alles kostet natürlich enorm viel Geld, das bisher noch in keinem Etat auftauchte“, erklärt Markus Geiser.

Bisher hat der CfR nach Vereinsangaben schon Eigenleistungen in Höhe von rund 150.000 Euro erbracht. Insgesamt rechnet Geiser mit Kosten von 250 000 Euro für seinen Verein beim Umbau im Brötzinger Tal. Fehlen also noch 100.000, die man durch die „Fan-Initiative Baugeld“ zumindest teilweise generieren will. Gespart werden soll auch im Spieleretat für die kommende Saison. Und zwar will man 50.000 Euro weniger ausgeben als in der abgelaufenen Saison, in welcher der Spieleretat rund 400 000 Euro betrug.

Seit 2013 wird im Brötzinger Tal gebaut, der erste Spatenstich war im Mai 2013. Der Gesamtkostenrahmen für die Maßnahme stieg im Lauf der Jahre beträchtlich. Er beläuft sich nach neuesten Berechnungen, die vor einigen Wochen im Sportausschuss des Pforzheimer Gemeinderates vorgestellt wurden, auf 4,26 Millionen Euro. Durch Zuschüsse und Vorsteuerabzug kommt auf die Stadtkasse ein Gesamtaufwand von 3,74 Millionen Euro zu. Eigentümer des Stadions ist die Stadt Pforzheim, Bauherr der CfR.

Aufrufe: 030.5.2019, 19:49 Uhr
Pforzheimer Zeitung / Martin MildenbergerAutor