2024-06-14T14:12:32.331Z

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– Foto: Achim Freund

Zurück im Geschäft

Coach Thomas Giehl wird wieder eine Traineraufgabe übernehmen.

Der 49-Jährige übernimmt im Winter das Landesklasse-Team vom SV Germania Ilmenau. Warum Thomas Giehl nicht sofort beim neuen Club anheuert, erklärt er im FuPa-Gespräch.

Sportlich lief es bei Aufsteiger Germania Ilmenau zuletzt alles andere als rund. Nach acht Spielen steht die Mannschaft mit zwei Zählern auf dem letzten Tabellenplatz der Landesklasse 1. So trennten sich die Wege von Verein und Trainer Markus Lauth, der erst im Sommer übernahm, kürzlich. Er musste sich ohne Sieg wieder aus Ilmenau verabschieden. Interimsmäßig stehen aktuell Wolfgang Schelhorn und der verletzte Spieler Marc Fernando in der Verantwortung.

Nun verkündete der Verein, dass man einen Trainer gefunden habe, der die Aufgabe bei Germania Ilmenau im Winter übernehmen wird. Thomas Giehl wird dann neuer Coach. Dem fußballinteressierten Thüringer dürfte Giehl ganz sicher ein Begriff sein. Der Polizist bringt jedenfalls einiges an Trainererfahrung aus der Landesklasse und Thüringenliga mit. Zuletzt trainierte er den FSV Ohratal in der Thüringenliga und gab dort aber bereits im Verlauf der vergangenen Saison bekannt, keine weitere Saison in Ohrdruf zu bleiben. Den Abstieg aus der Thüringenliga konnten Team und Trainer nicht mehr abwenden, trotz ordentlicher Rückrunde. Giehl wollte erstmal eine Pause machen, die nun nach gut einem halben Jahr ein Ende finden wird. „Ich hatte schon einige Anfragen in letzter Zeit und habe zu allen gesagt, dass ich ab Herbst gesprächsbereit bin. Ich will jetzt auch dieses halbe Jahr Pause machen aus verschiedenen Gründen. So war ich in letzter Zeit natürlich auch immer mal mit Vereinen in Kontakt und habe mir auch immer mal wieder Spiele angesehen“, so Giehl. Dass er sich letztlich entschied, den Trainerposten beim SV Germania Ilmenau zu übernehmen, sei auch zu großen Teilen dem sportlichen Leiter Chris Schneider zu verdanken, sagt Thomas Giehl: „Chris Schneider war sehr hartnäckig. Das sind eben Leute, die mit Herzblut dabei sind und alles für den Verein geben“, lobt er Schneiders Engagement und ergänzt: „Die Aufgabe in Ilmenau ist schon interessant. Da steckt eine Stadt dahinter, da wurde lange guter Fußball gespielt. Da ist ein herrliches Stadion und die Voraussetzungen ringsum stimmen. Das einzige, was zuletzt nicht stimmte, war das Sportliche. Ilmenau hat viel zu bieten.“


Erst zur Rückrunde

So fiel die Entscheidung des Coaches künftig beim Germania Ilmenau mit anzupacken. „Ohne Fußball geht’s nicht. Ich gehe gerne dahin, wo ich etwas einbringen kann, wo ich das Gefühl habe, dass mir die Spieler zuhören und man mit anpacken und helfen kann“, meint er. Sportlich braucht die Mannschaft auch so langsam den Turnaround, wenn es mit dem Klassenerhalt klappen soll. Die Interimslösung Schelhorn/Fernando auf der Trainerbank wird trotz Einigung wohl sehr wahrscheinlich bis Winter in der Verantwortung sein. „Normalerweise müsste ich sofort anfangen“, sagt Giehl, der allerdings dieses halbe Jahr Pause fest eingeplant hat. Neben Fortbildungen als Trainer hat sich der Polizeibeamte auch privat einiges Vorgenommen, sodass kurzfristig die Zeit noch nicht da ist. „Wenn ich die Zeit finde, werde ich mir natürlich auch das ein oder andere Spiel anschauen. Ich kann aber nur fest mein Wort geben, dass ich im Winter einsteige. Früher geht leider nicht. Natürlich muss ich dann auch beginnen mit der Mannschaft zu reden und einiges zu organisieren. Aber die Spieler sollen sich jetzt erstmal auf die Hinrunde konzentrierten. Da ist es jetzt vielleicht auch nicht so gut, wenn ein Trainer reinredet, der dann für die Rückrunde übernimmt“, weiß Giehl.

>>> Zum FuPa-Profil von Thomas Giehl

Sportlich kann es für Germania Ilmenau in dieser Saison nur um den Klassenerhalt gehen. Die Hypothek des verkorksten Saisonstarts ist ein schwerer Rucksack. Auch wenn Giehl sich schon zwei Spiele seiner künftigen Mannschaft angesehen hat, will er „aus der Ferne“ nicht bewerten, wo die Säge am meisten klemmt. Trotzdem, ein erstes Bild hat er sich natürlich gemacht. „Klar macht man sich damit vertraut. Ich kenne auch einige Spieler noch von Arnstädter Zeiten“, erklärt Giehl, der hofft, dass die Mannschaft bis zum Winter noch einige Zähler sammelt, damit man nicht deutlich den Anschluss verliert. „Mein persönliches Ziel ist natürlich nie abzusteigen. Deshalb lautet klar das Ziel Klassenerhalt. Wir müssen im Winter sehen, wie realistisch das Ziel ist. Klar ist, dass ich die Mannschaft kräftigen und stärken will. Viele Dinge sind auch eine Frage der Zeit und der Geduld“, weiß der erfahrene Coach.

Aufrufe: 019.10.2022, 11:09 Uhr
Felix BöhmAutor