2024-04-25T14:35:39.956Z

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Wormatias Sportlicher Leiter Norbert Hess macht Ende des Monats Schluss an der Alzeyer Straße.
Wormatias Sportlicher Leiter Norbert Hess macht Ende des Monats Schluss an der Alzeyer Straße. – Foto: Christine Dirigo/pakalski-press

Wormatia sucht den Hess-Nachfolger

Wormser gehen ohne bisherigen Sportlichen Leiter in die Oberliga – dafür mit Scout und Sportvorstand Ibrahim Kurt

Worms. Nach der offiziellen Verkündung, dass Worms’ Sportlicher Leiter Norbert Hess Ende Juni aus seinem Amt ausscheidet, stellt sich nun die Frage, wer das Amt des 56-Jährigen ab Juli übernimmt. Der Verein befindet sich mit potenziellen Kandidaten bereits in Gesprächen. Sportvorstand Ibrahim Kurt möchte zwar „schnellstmöglich” einen Nachfolger präsentieren, möchte sich und dem Verein dabei aber kein Zeitlimit setzen. In den kommenden Wochen und auch darüber hinaus soll deswegen Wormatia-Trainer Peter Tretter mehr Verantwortung übernehmen und sich intensiv mit der Kaderplanung beschäftigen.

Rücktritt von Ibrahim Kurt kein Thema

Nach dem Hess-Abgang verfolgen viele Menschen im Umfeld des Vereins auch die Personalie Ibrahim Kurt. Der von vielen Teilen der Fans kritisierte Sportvorstand wird als Hauptverantwortlicher der Kaderplanung in der abgelaufenen Saison kritisiert. Seit Wochen machen Teile der Fans mit einem „Kurt raus-Plakat“ bei Wormatia-Spielen ihren Unmut kund. Da Kurt von den VfR-Mitgliedern aber als gewähltes Mitglied im Vorstand des Vereins sitzt, wäre ein Abschied nur durch einen Rücktritt denkbar. Dazu wird es nach Informationen dieser Zeitung aber nicht kommen. Einerseits, weil Kurt auf den VfR-Vorstandsvorsitzenden Natter einen „kämpferischen Eindruck” macht, andererseits, weil Kurt sagt: „Das letzte Jahr war bitter für uns alle. Viel ist unglücklich und gegen uns gelaufen, aber wir werden jetzt wieder aufstehen, damit es für die Wormatia wieder vorwärtsgeht.” Die Kritik der Fans an seiner Person halte er zu Teilen für „verständlich”, betont aber auch, dass für die Kaderplanung der vergangenen Saison nicht nur er, sondern vor allem auch die Trainer und die sportliche Leitung verantwortlich gewesen seien.

In seinem Abschied-Statement auf der Wormatia-Homepage hatte auch Norbert Hess, die Kritik an der Teamzusammensetzung in der vergangenen Saison thematisiert. „Es ist im Sport leider so, dass man am Ende oft nur das Negative sieht. Aber auch dafür muss man Verantwortung übernehmen.” Die Kritik an der Kaderplanung: Zu wenig regionale Spieler, zu wenig Spieler, die mit Herzblut für die Wormatia kämpfen. Zu viele Mitläufer, kein Transferglück. Kein treffsicherer Mittelstürmer. Hess machte für die wenig erfolgreiche Kaderplanung auch die wirtschaftliche Ausgangssituation des Vereins verantwortlich, die er in dieser Form auf Dauer nicht für regionalligatauglich hält. Bei mehreren sogenannten Unterschiedsspielern scheiterten die Verhandlungen aufgrund der finanziellen Ausgangslage. Der von Kurt und Hess als Königstransfer angekündigte Melvyn Lorenzen floppte.

Ein anderer Schachzug hingegen saß: Der Wechsel von Peter Tretter, den Hess maßgeblich vorangetrieben hatte, darf durchaus als Königstransfer angesehen werden. Der erfahrene Coach, der auf dem „Spielermarkt” im Südwesten bestens vernetzt ist und den eigenen Nachwuchs im Blick hat, scheint für den Wiederaufbau genau der richtige Mann zu sein.

Glückliches Händchen bei der Trainerwahl

Bereits bestätigt ist, dass die Wormatia künftig auf die Dienste eines Scouts zählen kann. Der Verein hält den Namen des Neuen, der sich schnellstmöglich gemeinsam mit Tretter und Kurt auch um die Planungen der neuen Saison kümmern soll, zwar noch unter Verschluss, es handle sich laut Natter jedoch um einen Mann, der sich in der Region auskenne und einen großen Erfahrungsschatz mitbringe. Attribute, für die auch der Hess-Nachfolger als Sportlicher Leiter stehen soll. Natter sagt: „Wir suchen jemanden, der ehrgeizig ist, sich mit der Region identifiziert, mit der Wormatia mitwachsen will und vielleicht sogar selber mal etwas höher erfolgreich Fußball gespielt hat.” An Anfragen mangelt es dem Verein jedenfalls nicht. Wie auch bei der damaligen Trainersuche sind erneut unzählige Anrufe und Nachrichten von interessierten Bewerbern bei der Wormatia eingetrudelt.



Aufrufe: 06.6.2023, 15:00 Uhr
Stefan MannshausenAutor