2024-04-30T07:31:44.997Z

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Sein Körper nimmt sich eine Auszeit: Adrian Fein, 24, der talentierte Ex-Bayer. imago
Sein Körper nimmt sich eine Auszeit: Adrian Fein, 24, der talentierte Ex-Bayer. imago – Foto: Markus Fischer via www.imago-images.de

Wie einst Mario Götze: Ex-Bayern-Talent Fein muss mit seltener Krankheit ein halbes Jahr aussetzen

Der Münchner ist trotzdem erleichtert

Adrian Fein blickt trotz seiner 24 Jahre auf eine bewegte Karriere zurück. Aufgrund einer Stoffwechsel-Erkrankung ist er nun gezwungen, zu pausieren.

München – Als der gebürtige Münchner die Jugendabteilungen des FC Bayern durchlief, sah man in ihm bereits den neuen Bastian Schweinsteiger. Der Vergleich lag auf der Hand: Fein machte als zentraler Mittelfeldspieler mit einer enormen Ruhe am Ball und einer guten Spielübersicht auf sich aufmerksam. Zudem galt er, ebenso wie Schweinsteiger, als heimatverbundenes Eigengewächs.

Nach einem Jahr bei den Bayern-Amateuren wurde er an Jahn Regensburg verliehen, in der nächsten Saison zum HSV in die 2. Liga, wo er in der Hinrunde zum Leistungsträger avancierte. Nach seiner Zeit beim HSV durfte er sich zwischenzeitlich sogar bei den Münchner Profis versuchen, am Ende entschied man sich aber für eine Leihe zum PSV Eindhoven.

Und hier beginnt die wilde Fahrt im Leihgeschäft: Über Eindhoven ging es zu Greuther Fürth, von dort weiter zu Dynamo Dresden. Im vergangenen Sommer wechselte Fein dann ablösefrei zu Excelsior Rotterdam in die holländische Eredivisie. Der junge Mann, der sich das Münchner Kindl auf den Unterarm tätowieren ließ, arbeitete wie verrückt – doch auf dem Platz fehlte ihm die nötige Power. Der Spieler und sein Umfeld waren am Verzweifeln.

Adrian Fein: Der 24-Jährige leidet an einer Stoffwechsel-Erkrankung

Doch nun ist klar, was Fein in den vergangenen Wochen, Monaten, vielleicht sogar Jahren ausgebremst hat: Ihn plagt das gleiche Leiden wie in der Vergangenheit auch Nationalspieler Mario Götze. „Wir haben bei Adrian Fein leider eine Stoffwechsel-Erkrankung festgestellt. Er hat trotz Erschöpfungssymptomen immer versucht weiter intensiv zu trainieren, sodass sein Körper nun – vereinfacht gesagt – die Systeme runtergefahren hat“, berichtete Dr. Thierry Murrisch.

Fein werde im nächsten halben Jahr in einer Uniklinik in NRW behandelt. Dr. Murrisch ist „sehr zuversichtlich, dass Adrian anschließend wieder zurück zu seiner Form findet und wieder Fußball spielen wird.“ Der Facharzt für physikalische und rehabilitative Medizin vergleicht die Erkrankung mit einem Auto: Wenn kein Benzin im Tank sei, könne der Motor nicht starten.

„Ich bin froh, dass nun endlich die Ursache dafür herausgefunden wurde. Ich befinde mich in optimaler ärztlicher Betreuung.“

Adrian Fein

Fein wird das nächste halbe Jahr also nicht seinem Traum vom Fußballprofi nachgehen können, trotzdem ist er erleichtert. „Ich habe schon seit längerer Zeit gemerkt, dass mein Körper nicht ganz so mitmacht, wie es sein müsste“, beschreibt er gegenüber unserer Zeitung die zurückliegenden Wochen und sagt: „Ich bin froh, dass nun endlich die Ursache dafür herausgefunden wurde. Ich befinde mich in optimaler ärztlicher Betreuung und freue mich, bald wieder mein volles Potenzial auszuschöpfen und auf den Platz zu bringen.“

Mario Götze als Mutmacher: Der Weltmeister litt an derselben Krankheit

Das Beispiel Götze dürfte ihm Mut machen. Immerhin hat es der Spieler von Eintracht Frankfurt geschafft, die Erkrankung in den Griff zu bekommen – und ist danach auf der großen Fußballbühne wieder richtig durchgestartet. Mittlerweile hat es der Offensivspieler wieder in die DFB-Auswahl geschafft, mit Eintracht Frankfurt zog er ins Achtelfinale der Champions League ein.

Für Fein geht es jetzt erst einmal darum, seinem Körper die nötige Ruhe zu gönnen – um nach vollständiger Heilung wieder angreifen zu können. Vielleicht sieht man ihn ja mal wieder in der Bundesliga. (Manuel Bonke)

Aufrufe: 019.4.2023, 08:33 Uhr
Manuel BonkeAutor