2024-05-02T16:12:49.858Z

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Das wird anstrengend: Josef "Beppo" Eibl bereitet sein Team auf den Kampf um den Klassenerhalt in der Regionalliga Bayern vor - und beginnt im März mit dem A-Lizenz-Lehrgang.
Das wird anstrengend: Josef "Beppo" Eibl bereitet sein Team auf den Kampf um den Klassenerhalt in der Regionalliga Bayern vor - und beginnt im März mit dem A-Lizenz-Lehrgang. – Foto: Imago Images

Vilzing komplett & in toller Frühform - Stress für Eibl: »Wird extrem«

Kader, Vorbereitung, Ausblick: So sieht`s beim Oberpfälzer Regionalligisten aus

Die DJK Vilzing bereitet sich gerade intensiv auf die Mission Klassenerhalt in der Regionalliga Bayern vor. Der Aufsteiger legte einen Super-Start in Liga vier hin, dann schlug allerdings das Verletzungspech zu, der Kader wurde zusehends ausgedünnt und die Formkurve zeigte rapide nach unten. Nach der Winterpause hat sich die Stimmung am Huthgarten aber wieder merklich gebessert. Warum das so ist und weshalb die Gelb-Schwarzen mit sehr viel Optimismus der Frühjahrsrunde entgegenblicken - FuPa hat sich bei den Oberpfälzern zur Halbzeit der Vorbereitung umgehört.

Mit zwei Kantersiegen gegen zwei Bayernligisten hat die DJK zuletzt aufhorchen lassen. Einem 6:1-Erfolg gegen den ASV Neumarkt folgte das 8:0-Schützenfest in Weiden. Anlass für Euphorie also? Cheftrainer Josef "Beppo" Eibl tritt wie zu erwarten auf die Bremse: "Die beiden letzten Testspiele waren gut, wir brauchen die Ergebnisse aber nicht überbewerten."

Auch Ben Kouame (li.) ist nach seiner langen Verletzungspause wieder zurück.
Auch Ben Kouame (li.) ist nach seiner langen Verletzungspause wieder zurück. – Foto: Florian Würthele


Dem ehemaligen Kapitän des SV Schalding-Heining dürfte aber sicher nicht entgangen sein, dass seine Mannschaft vor Tatendrang sprüht. Das hat einen Grund: Der Konkurrenzkampf ist groß! Bis auf Sorgenkind Martin Kauschinger, der erst einen Einsatz in dieser Saison verbuchen konnte und wegen anhaltender Leistenprobleme jüngst operiert wurde, steht Eibl der komplette Kader zur Verfügung. Die Langzeitverletzten wie Nico Dantscher oder Ben Kouame sind wieder mit an Bord. "Kompliment an die Jungs, sie sind durch die Bank topfit aus der Winterzeit gekommen. Zudem haben wir in Vilzing mit dem Kunstrasen super Voraussetzungen. Es ist richtig Zug drin", lobt Eibl seine Schützlinge.


Trainingslager "dahoam": DJK "reist" nach Zandt ins Hotel Früchtl.


Am kommenden Wochenende von Freitag bis Sonntag absolviert die DJK eine Kurztrainingslager "dahoam". Im Hotel Früchtl im Nachbarort Zandt haben sich die Vilzinger zwei Nächte lang einquartiert. Trainiert wird am heimischen Kunstrasenplatz, wo am Samstag um 15 Uhr auch das nächste Testspiel gegen den Lokalrivalen 1. FC Bad Kötzting auf dem Programm steht. Die Partie gegen die Pfingsrittstädter wird schon ein Fingerzeig Richtung Frühjahrsauftakt zwei Wochen später gegen den TSV Aubstadt sein. "Es ist das vorletzte Testspiel, deshalb werden wir schon im Groben mit der Elf beginnen, die auch gegen Aubstadt von Anfang an auf dem Feld stehen wird", verrät Eibl, der angesichts der Qual der Wahl, die sich ihm kadertechnisch bietet, schon diverse Optionen im Kopf durchgeht.

Über zu wenig Beschäftigung kann sich der 36-jährige gebürtige Büchlberger (Lkr. Passau), der im vergangenen Jahr mit seiner Frau in Straubing ein Haus gebaut hat, in den nächsten Monaten ohnehin nicht beschweren. Er wurde für den A-Lizenz-Lehrgang zugelassen, die Voraussetzung, um in der Regionalliga als Cheftrainer wirken zu können. "Ich habe zwei kleine Kinder zuhause, dazu mein Job als Lehrer. Jetzt dann im März beginnt der A-Lizenz-Lehrgang in Hannover, was auch nicht gerade um die Ecke ist. Das Ganze dauert bis November, einmal im Monat von Sonntag bis Mittwoch muss ich nach Hannover. Das wird extrem. Und ich musste es mir schon gut überlegen, ob ich das mache", verrät Eibl und ahnt, was da an Belastung auf ihn zukommt.


Eibl: "Ich muss einen großen Dank an meine Frau aussprechen."


Doch jammern will er nicht, ganz im Gegenteil: "Mit dem Lehrgang kann ich die leidige Problematik in der Regionalliga bezüglich A-Lizenz dann endlich abhaken. Dieses Jahr darf ich ja nur dank einer Ausnahmegenehmigung coachen. Zudem ist es eine hervorragende Weiterbildung. Allein dabei zu sein, ist großes Glück. Nicht viele kommen in den Genuss. Es gibt ein Zulassungsverfahren, in dem du nach verschiedenen Punkten bewertet wirst. Da hat mir mein Job als Sportlehrer und meine frühere aktive Karriere doch sehr geholfen."

Kinder, Beruf, Fußball auf semiprofessionellem Niveau und jetzt noch eine monatelange Fortbildung weit weg von zuhause - das alles unter einen Hut zu bekommen ist eine riesige Herausfoderung, weiß auch "Beppo" Eibl: "Ich muss einen großen Dank an meine Frau aussprechen, die mich super unterstützt und mir den Rücken freihält. Ohne sie wäre das in der Form schlicht nicht möglich." Seinen Vertrag hat Eibl in Vilzing bereits im Januar um eine weitere Spielzeit verlängert. Lange überlegen musste er nicht: "Die Zusammenarbeit mit der Mannschaft und den Verantwortlichen ist hervorragend. Die Rahmenbedingungen mit dem schmucken Stadion und dem Kunstrasenplatz sind top und nicht zuletzt haben wir ja auch Erfolg."

Martin Tiefenbrunner ist einer von zwei Neuzugängen am Huthgarten.
Martin Tiefenbrunner ist einer von zwei Neuzugängen am Huthgarten. – Foto: Werner Franken


Dass Eibl bis November einmal im Monat die halbe Trainingswoche fehlt, könnte vor allem dann zum Problem werden, wenn es sportlich nicht läuft. Die Mannschaft hat schlecht gespielt, im Training müsste an vielem gearbeitet werden - und der Cheftrainer ist nicht da. Das könnte Kritiker auf den Plan rufen. Dieser Gefahr ist sich natürlich auch der erfahrene Sportliche Leiter Sepp Beller bewusst, sagt aber im Brustton der Überzeugung: "Ich sehe da kein großes Problem. Wir haben mit Matthias Graf und Tobias Dezelak zwei hervorragende Co-Trainer, die das in Zusammenarbeit mit Torwarttrainer Stephan Siegl auffangen werden. Auch mit ihnen wollen wir übers Saisonende hinaus weiterarbeiten, aber da stehen noch einige Gespräche an." Angetan ist Beller bislang von der Vorbereitung: "Wir haben durchweg 20 Feldspieler im Training. Mit Martin Tiefenbrunner und Lucas Chrubasik haben wir zwei starke Neuzugänge dazubekommen. Vom Personal her sieht das richtig gut aus." Zuversichtlich sieht Beller daher der Frühjahrsrunde entgegen, warnt zugleich aber auch: "Das wird eine hammerharte Rest-Rückrunde, das gilt übrigens nicht nur für uns, sondern für die halbe Liga."

Sepp Beller.
Sepp Beller. – Foto: Werner Franken


Nebenbei räumt Beller noch mit dem Gerücht auf, die Vilzinger könnten demnächst in Cham spielen. "Mein Kenntnisstand ist, dass wir auch in den nächsten ein bis zwei Jahren vor 1.000 Zuschauern in Vilzing spielen dürfen. Sechsmal haben wir die Möglichkeit, eine Sondergenehmigung bei der Stadt für eine Erweiterung der Kapazität zu beantragen. Fakt ist auch: In Cham gibt es, zumindest bis zum Jahr 2025, kein Regionalliga-taugliches Stadion."

Aufrufe: 07.2.2023, 16:45 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor