Die DJK Vilzing bereitet sich gerade intensiv auf die Mission Klassenerhalt in der Regionalliga Bayern vor. Der Aufsteiger legte einen Super-Start in Liga vier hin, dann schlug allerdings das Verletzungspech zu, der Kader wurde zusehends ausgedünnt und die Formkurve zeigte rapide nach unten. Nach der Winterpause hat sich die Stimmung am Huthgarten aber wieder merklich gebessert. Warum das so ist und weshalb die Gelb-Schwarzen mit sehr viel Optimismus der Frühjahrsrunde entgegenblicken - FuPa hat sich bei den Oberpfälzern zur Halbzeit der Vorbereitung umgehört.
Mit zwei Kantersiegen gegen zwei Bayernligisten hat die DJK zuletzt aufhorchen lassen. Einem 6:1-Erfolg gegen den ASV Neumarkt folgte das 8:0-Schützenfest in Weiden. Anlass für Euphorie also? Cheftrainer Josef "Beppo" Eibl tritt wie zu erwarten auf die Bremse: "Die beiden letzten Testspiele waren gut, wir brauchen die Ergebnisse aber nicht überbewerten."
Am kommenden Wochenende von Freitag bis Sonntag absolviert die DJK eine Kurztrainingslager "dahoam". Im Hotel Früchtl im Nachbarort Zandt haben sich die Vilzinger zwei Nächte lang einquartiert. Trainiert wird am heimischen Kunstrasenplatz, wo am Samstag um 15 Uhr auch das nächste Testspiel gegen den Lokalrivalen 1. FC Bad Kötzting auf dem Programm steht. Die Partie gegen die Pfingsrittstädter wird schon ein Fingerzeig Richtung Frühjahrsauftakt zwei Wochen später gegen den TSV Aubstadt sein. "Es ist das vorletzte Testspiel, deshalb werden wir schon im Groben mit der Elf beginnen, die auch gegen Aubstadt von Anfang an auf dem Feld stehen wird", verrät Eibl, der angesichts der Qual der Wahl, die sich ihm kadertechnisch bietet, schon diverse Optionen im Kopf durchgeht.
Über zu wenig Beschäftigung kann sich der 36-jährige gebürtige Büchlberger (Lkr. Passau), der im vergangenen Jahr mit seiner Frau in Straubing ein Haus gebaut hat, in den nächsten Monaten ohnehin nicht beschweren. Er wurde für den A-Lizenz-Lehrgang zugelassen, die Voraussetzung, um in der Regionalliga als Cheftrainer wirken zu können. "Ich habe zwei kleine Kinder zuhause, dazu mein Job als Lehrer. Jetzt dann im März beginnt der A-Lizenz-Lehrgang in Hannover, was auch nicht gerade um die Ecke ist. Das Ganze dauert bis November, einmal im Monat von Sonntag bis Mittwoch muss ich nach Hannover. Das wird extrem. Und ich musste es mir schon gut überlegen, ob ich das mache", verrät Eibl und ahnt, was da an Belastung auf ihn zukommt.
Doch jammern will er nicht, ganz im Gegenteil: "Mit dem Lehrgang kann ich die leidige Problematik in der Regionalliga bezüglich A-Lizenz dann endlich abhaken. Dieses Jahr darf ich ja nur dank einer Ausnahmegenehmigung coachen. Zudem ist es eine hervorragende Weiterbildung. Allein dabei zu sein, ist großes Glück. Nicht viele kommen in den Genuss. Es gibt ein Zulassungsverfahren, in dem du nach verschiedenen Punkten bewertet wirst. Da hat mir mein Job als Sportlehrer und meine frühere aktive Karriere doch sehr geholfen."
Kinder, Beruf, Fußball auf semiprofessionellem Niveau und jetzt noch eine monatelange Fortbildung weit weg von zuhause - das alles unter einen Hut zu bekommen ist eine riesige Herausfoderung, weiß auch "Beppo" Eibl: "Ich muss einen großen Dank an meine Frau aussprechen, die mich super unterstützt und mir den Rücken freihält. Ohne sie wäre das in der Form schlicht nicht möglich." Seinen Vertrag hat Eibl in Vilzing bereits im Januar um eine weitere Spielzeit verlängert. Lange überlegen musste er nicht: "Die Zusammenarbeit mit der Mannschaft und den Verantwortlichen ist hervorragend. Die Rahmenbedingungen mit dem schmucken Stadion und dem Kunstrasenplatz sind top und nicht zuletzt haben wir ja auch Erfolg."