2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
1.200 Zuschauer, das erlebt man als Gonsenheimer Spieler nicht alle Tage.
1.200 Zuschauer, das erlebt man als Gonsenheimer Spieler nicht alle Tage. – Foto: Michael Wolff

SV Gonsenheim gratuliert erhobenen Hauptes

0:3-Niederlage gegen Meister Wormatia täuscht nicht über gute Saison hinweg, die Hoffnung auf eine erfolgreiche neue Runde macht

Das Saisonende der Fußball-Oberliga kommt für den SV Gonsenheim keinen Tag zu früh. Beim 0:3 (0:2) gegen den neuen Meister und Aufsteiger Wormatia Worms mühte sich die Wildpark-Elf nach Kräften – und war doch chancenlos. Trotzdem ist die Bilanz positiv. In der neuen Saison wird das Rennen um die – kleinere – Meisterrunde noch anspruchsvoller, und dass der SVG dieses tabellarisch unbedeutende Halbjahr zur Entwicklung nutzen konnte, soll sich bezahlt machen.

Das Wormser Meisterstück ist schnell erklärt. „17 anwesend, 16 verhindert“ zeigt die Planungsapp von SVG-Trainer Anouar Ddaou an. Und unter den verfügbaren Spielern war längst nicht jeder spielfit, geschweige denn für zweimal 90 Minuten binnen vier Tagen bei zuletzt hochsommerlichem Wetter. Der Tank war leer, und der Gegner war in Sachen Ballsicherheit, Variantenreichtum im Spielaufbau, Seriosität, Rückeroberung, Entschlossenheit tadellos.

Ein Fallrückzieher entscheidet das Spiel

Jannik Marx (16.), Daniel Kasper mit einem wunderbaren Fallrückzieher (29.) und Noel Eichinger (58.) münzten die Überlegenheit der aus gut 800 Kehlen dies- und jenseits der Fantrennung angefeuerten Gäste um. Eine (Groß-)Chance hatte Gonsenheim, André Röll vergab (64.), Paul Simon vereitelte ein klareres Resultat. „Ich bin stolz auf die Jungs, sie haben alles reingehauen“, sagt der Keeper, die 1.200-Zuschauer-Kulisse sichtlich genießend, „jeder hatte noch die 90 Minuten vom Mittwoch in den Beinen, und wir haben gegen eine Regionalligamannschaft gespielt.“

„Glückwunsch an Worms“, sagt Kapitän Damir Bektasevic. Und zieht Bilanz. Die Hauptrunde, mit mancher Überraschung in der Stammelf, der gute Lauf, nachdem das Team sich gefunden hatte, die Sechs-Punkte-Spiele, in denen beständig und eindrucksvoll abgeliefert wurde. „Die Jungs haben sich super entwickelt, das können wir mitnehmen“, sagt der 29-Jährige, „der Kader bleibt größtenteils zusammen, das haben wir selten.“

Vorbereitungsstart noch diesen Monat

Weil der Modus, was Ddaou durchaus kritisch sieht, von Anfang an Punkte verlangt, durchaus auch zulasten der Entwicklung, könnte diese Meisterrunde samt der gesammelten Lehrwerte und Spielpraxis auch vieler Talente sich noch als segensreich erweisen. In drei Wochen geht es mit der Vorbereitung los. „Diese Atmosphäre heute war für jeden Spieler etwas Besonderes“, sagt der spielende Cotrainer Ferhat Gündüz, „man kann stolz auf die Mannschaft sein, was sie mit diesem engen Kader geleistet hat.“

Als sich irgendwann die Verletzten und mitunter arg früh geforderten Rückkehrer die Klinke in die Hand gaben, rissen die Ergebnisse ab, nicht ohne Highlights zwischendurch. „Mit welchem Altersschnitt wir Spiele gewonnen haben, wie wir uns immer wieder reingehauen haben, darauf bin ich als Spieler und Cotrainer stolz“, betont Gündüz, „wir haben uns bei jedem Gegner in der Liga Respekt verdient.“

Komplimente an Wormatia - und sich selbst

„Worms steht zu recht da, wo sie stehen“, zieht auch Ddaou den Hut vor dem Meister, „wir haben eine gute Saison gespielt, unsere Ziele erreicht. Unsere Highlights waren im Winter, da waren wir da. In der neuen Saison müssen wir auf einem anderen Level starten als diese.“ Verdientes Durchschnaufen, dann geht das Projekt „Klassenerhalt im Winter“ von vorn los.

SV Gonsenheim: Simon – Juricinec, Gündüz, Zeghli (74. Bülbül), Nakamura – Gagliardi (46. Haydn), Bektasevic – Abou Daya (81. Walla), Bienek (85. Ünal), Ischdonat – Röll.

Aufrufe: 04.6.2022, 20:33 Uhr
Torben SchröderAutor