2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Daniel Kufner übernimmt einen Vollzeit-Job beim DFB.
Daniel Kufner übernimmt einen Vollzeit-Job beim DFB. – Foto: Siegfried Lörz

Kürnbach muss wieder auf Trainersuche

Landesliga Rhein-Neckar +++ Daniel Kufner übernimmt Traumjob beim DFB +++ TSV hat einen Nachfolger +++ Bekanntgabe aber erst nach Rundenende

Daniel Kufner musste nicht lange überlegen. "Das ist mein Traumjob, ich kann mein Hobby zum Beruf machen. Besser geht es nicht", strahlt der 37-jährige Trainer-A-Lizenzinhaber. Ab 1. Juni fungiert er als DFB-Stützpunktkoordinator Bayern West.

Bei aller Freude, die so eine einschneidende berufliche Veränderung mit sich bringt, bleiben schlechte Nachrichten für das nähere Umfeld nicht aus. Neben der Firma Gruma in Eppingen-Kleingartach, für die Kufner seit 20 Jahren als gelernte Kaufmann beschäftigt ist und bei der er jetzt kündigen musste, stand ein Gespräch mit dem TSV Kürnbach an. "Die Woche, als ich die Zusage für den Job beim DFB bekam, war gleichzeitig die unangenehmste überhaupt, weil ich eben meinen Arbeitgeber und die Kürnbacher informieren musste", erzählt der gebürtige Eppinger, der mit seiner Freundin auch in der Fachwerkstadt wohnt.

Bei einem gemeinsamen Treffen mit Aydin und Marcel Genc, den beiden Chefs des TSV Kürnbach, legte er umgehend die Karten auf den Tisch. Ihre Reaktion hat ihn tief beeindruckt: "So positiv beeindruckt wie ich die beiden kennengelernt habe, verlief auch unser Gespräch. Das gibt es überhaupt keinen Groll, sie haben sich riesig für mich gefreut und vollstes Verständnis für meine Entscheidung."

Der Landesligist, der von Woche zu Woche bessere Chancen hat, die Liga zu halten, musste sich also ein zweites Mal auf Trainersuche für die Saison 2022/23 begeben. "Daniel erfüllt sich einen Lebenstraum, wie kann man sich da nicht für ihn freuen", sagt Marcel Genc. Der TSV-Vorsitzende erhielt umgehend Unterstützung von Kufner bei der neu gestarteten Suche und führte in den vergangenen Wochen viele Gespräche.

"Da wir in den letzten Jahren unsere Trainerpersonalie immer im November fix gemacht haben, ist das zu diesem späten Zeitpunkt eine völlig neue Erfahrung für uns gewesen", berichtet er und durfte jetzt endlich einen Haken dahinter machen. Der neue Kürnbacher Trainer steht fest, kann aber erst nach Rundenende bekanntgegeben werden, da er mit seiner aktuellen Mannschaft im Saisonendspurt bis zum Ende gefordert wird. "Was ich verraten kann, es ist ein reiner Trainer und kommt nicht aus dem Sinsheimer Kreis", so Genc.

Aktuell coacht Andreas Macelski den Landesligisten. Er war ursprünglich der Wunschkandidat für die kommenden Jahre, es gibt keinen in Kürnbach, der nicht von dem 39-Jährigen und seiner akribischen Arbeit schwärmt. Doch der Innenverteidiger hat den Verein bereits im vergangenen Spätjahr darüber informiert, dass er nach der Saison aufhören muss, da er ein sehr reizvolles Angebot seines Arbeitgebers bekommen hat. Macelski leitet ab Sommer die Firma Blanco für die Schweiz. Kürnbacher Trainer, oder eben deren potenzielle Nachfolger, sind scheinbar nicht nur im Sport gefragte Männer.

Kufner ist aktuell noch Trainer beim SV Gemmingen, den er seit 2018 trainiert. Zusätzlich ist er als Verbandsauswahltrainer beim bfv in der U15 und U16, als Trainerreferent sowie Stützpunktkoordinator in Richen aktiv. Schon in jungen Jahren stieg er als Trainer ein, in seinem Heimatverein TB Richen 2010 als gerade mal 25-Jähriger. Über die Stationen TSV Neckarbischofsheim (2012 bis ´15) sowie bei der U15 des SV Waldhof Mannheim (2015/16) erwarb er weitere Zusatzqualifikationen wie den IST-Abschluss im Bereich Spielanalyse und Scouting.

Seine neue Aufgabe bezieht sich auf den geografischen Bereich zwischen Memmingen am Bodensee, Aalen, Augsburg und Nürnberg. Er hat sich klassisch beworben und bekam bereits wenige Tage nach seinem Vorstellungsgespräch, "ich war einfach nur glücklich, überhaupt eingeladen worden zu sein", die Zusage.

Als Bindeglied zwischen DFB und Bayerischem Fußballverband ist er Ansprechpartner und Koordinator von 56 Trainern in 16 Stützpunkten und wird auch als Trainer in den Juniorenauswahlteams tätig sein. "Es ist ganz einfach eine riesengroße Ehre für den DFB arbeiten zu dürfen und das in einem Job, den es nur 29 Mal in ganz Deutschland gibt", erklärt Kufner abschließend.

Aufrufe: 012.5.2022, 12:30 Uhr
red.Autor