TSV 1860: Plötzlich ist Moll wieder mittendrin

Oldenburg – Windig war’s, nordisch-kühl, doch keiner schien sich auf dem Oldenburger Matschrasen so wohlzufühlen wie der 1860-Profi mit der Rückennummer 5. Schon in den ersten Minuten des Spiels setzte er grätschend ein Zeichen, fügte seinem Trikot erste Matschflecken zu – dabei hatte der Träger zwischenzeitlich nicht mehr daran geglaubt, es noch einmal in einem Pflichtspiel tragen zu dürfen.

Was für eine Woche für Quirin Moll! Vor acht Tagen galt er bei 1860 noch als Auslaufmodell, wollte sich am Montagabend, als ein wichtiges Drittligaspiel angesetzt war, der Kinderbetreuung widmen. Dann jedoch überschlugen sich die Ereignisse: Überraschende Berufung in den Kader für Dresden. Als Sechser Daniel Wein vergrippt ausfiel, begnadigte Köllner den offiziell ausgemusterten Mittelfeldkämpfer. Tags drauf wurde dann Köllner von Günther Gorenzel ausgemustet – und plötzlich ist Moll wieder angesagt.

TSV 1860: Moll überzeugt bei Comeback

Bis zum Abend des 31. Januar hätte Moll wechseln können, der Transfermarkt hielt die eine oder spannende Option für den Dachauer bereit. Osnabrück und Würzburg galten als interessiert. Moll, der Familienmensch, entschied sich früh zu bleiben – und darf seit Sonntag wieder zeigen, dass er da ist, wenn er gebraucht wird.

Auch wenn die Bedingungen widrig sind: Der 32-Jährige haut sich rein. Vorne wäre ihm in der zweiten Halbzeit beinahe ein Treffer gelungen, hinten klärte er in höchster Not. Das 2:2, das sich anfühlte wie eine Niederlage, konnte er zwar nicht verhindern, aber der Einsatz stimmt immer bei Moll. Abzulesen an seinem Trikot, das er ab sofort vermutlich wieder häufiger tragen darf. (ulk)