2024-04-25T14:35:39.956Z

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Günther Gorenzel sucht einen Nachfolger für Michael Köllner.
Günther Gorenzel sucht einen Nachfolger für Michael Köllner. – Foto: IMAGO Images /Cathrin Müller /M.i.S.

TSV 1860 München sucht neuen Trainer: Das ist die Liste von Günther Gorenzel

Bis zu zwölf Namen – wir stellen sie vor

Wer tritt beim TSV 1860 die Nachfolge von Michael Köllner an? Günther Gorenzel hat zwölf Namen auf der Liste. Wir stellen die einzelnen Trainer vor.

München – Knapp 500 Fußballtrainer sind momentan laut transfermarkt.de verfügbar, von A wie Adi Hütter bis Z wie Zinedine Zidane. Man stellt sich vor, wie 1860-Sportchef Günther Gorenzel nächtens in seinem Büro im dritten Stock sitzt, alle Angestellten sind nach Hause gegangen – und dann scrollt er sich durch, schaut sich mal dieses Trainerprofi an, mal jene Vita.

Herausgekommen ist eine Liste von zwölf Namen, die es in die enge Auswahl geschafft haben; ein Trio hat bereits abgesagt. Gorenzels Kandidaten für die Nachfolge von Michael Köllner. In der Aufsichtsratssitzung am Donnerstagabend wird über sie beraten – unsere Zeitung stellt sie bereits heute vor.

Neuer Trainer des TSV 1860 München: Das sind die Topkandidaten

Marco Antwerpen (51): Der frühere Amateurkicker aus NRW gilt als schroffer Trainer alter Schule, der in kurzer Zeit einiges bewegen kann. Mit Braunschweig stieg er auf (2020), wurde aber direkt danach entlassen. Ähnlich lief es voriges Jahr in Kaiserslautern: Relegation geschafft – und raus. Es heißt, die Investorenseite könnte sich mit Antwerpen als Soforthelfer anfreunden.

Manuel Baum (43): Sein Name fällt immer wieder – weil er um die Ecke wohnt und gerne bei seinem Ex-Club aushelfen würde. Das frühere Torwarttalent hat es als Trainer über das Sprungbrett Haching bis zum DFB (U 20) und in die 1. Bundesliga (FCA, Schalke) geschafft, der durchschlagende Erfolg blieb ihm allerdings verwehrt. „Keine Daten vorhanden“, heißt es bei Transfermarkt in dieser Rubrik.

Achim Beierlorzer (55): Der ältere Bruder des früheren Bayern-Profis Bertram hatte seine erfolgreichste Zeit als Trainer bei Jahn Regensburg. Heiko Herrlich hatte den Jahn in der Relegation gegen 1860 in die 2. Bundesliga geführt, Beierlorzer übernahm, überraschte mit einstelligen Platzierungen (2018 Fünfter, 2019 Achter), womit er sich für die Bundesliga empfahl. Weder bei Köln noch in Mainz lief es allerdings – also ging er zurück zu RB Leipzig, wo er schon vor seiner Regensburger Zeit in diversen Funktionen gearbeitet hatte. Die Löwen waren überrascht zu hören, dass Beierlorzer den finanziellen Rahmen nicht sprengen würde . . .

Jens Härtel (53): Experte für Ostclubs. Mit einigen stieg er auf (Magdeburg, Rostock), ließ auch durchdachten Fußball spielen. Den Löwen fehlt bisher die volle Überzeugung, es mit dem Sachsen zu versuchen – umgekehrt dürfte es ähnlich sein.

Neuer Trainer beim TSV 1860 München: Weitere Kandidaten für den Job bei den Löwen

Die Namen Marco Kurz (53) und Torsten Fröhling (56) fallen immer wieder – weil die früheren Löwen-Trainer wie Baum praktische und preisgünstige Lösungen wären – mit Stallgeruch, der bei 1860 immer willkommen ist.

Angereichert hat Gorenzel seine Liste mit ein paar echten Trainer-Promis. Mit Mirko Slomka (55), der allerdings seit 2019 nicht mehr als Trainer aktiv ist – und dessen erfolgreichste Zeit 15 Jahre her ist. Als Schalke-Coach hatte Slomka zwischen 2006 und 2008 den punktbesten Schnitt nach Ottmar Hitzfeld.

Ein ähnliches (Ex-)Kaliber ist Jos Luhukay (59), der seine große Zeit beim FC Augsburg hatte (Aufstieg 2011) – und der in seiner Vita viele andere Bundesligisten stehen hat (Gladbach, Hertha, Stuttgart).

Außenseiter der Kategorie „Hat nicht jeder auf der Rechnung“ sind Roberto Pätzold (43) und Manfred Schmid (51). Pätzold kennt man aus Ingolstadt, wo er erst Nachwuchs-, dann kurzzeitig Cheftrainer war. Zuletzt betreute er den österreichischen Zweitligisten Admira Wacker. Schmid, ein Landsmann von Gorenzel, hat sein halbes Leben bei Austria Wien verbracht, war dort Spieler (1900 bis 2002), Nachwuchstrainer (2003 bis 2008), später auch kurz Co- und Cheftrainer. Bei Köln und in Dortmund arbeitete er Peter Stöger zu.

Exot auf der Liste ist Torsten Frings (46), der als Spieler Weltklasse war, als Trainer aber weder Darmstadt noch Meppen glücklich machte. So einen setzt man vor allem wegen des klangvollen Namens auf die Liste.

Bei Jan Zimmermann (43), schließlich war Borussia Dortmund schneller. Dort trainiert der „Ex“ von Hannover 96 seit einer Woche die U 23, wird den Löwen somit als Gegner begegnen.

Diese Trainer haben dem TSV 1860 München bereits abgesagt

Thorsten Fink (55): Anfangs ein Favorit von Gorenzel, von seinem Wintertransfer Raphael Holzhauser wärmstens empfohlen. Der frühere Bayern-Profi und Erstliga-Coach (HSV, Austria Wien, Zürich, Basel) hat allerdings vor einiger Zeit abgesagt.

Friedhelm Funkel (69): Der Aufstiegsexperte schien lange Interesse zu haben, den Löwen eine zweite Chance zu geben. Dann jedoch kamen Erinnerungen hoch. Die ewigen Machtkämpfe bei 1860, das Chaos und das unruhige Umfeld – Funkel blieb dann doch lieber Privatier.

Uwe Neuhaus (63): Zuletzt der Topkandidat aller Löwen – bis klar war: Der Urvater der Union-Berlin-Story steht derzeit nicht zur Verfügung. (Uli Kellner)

Aufrufe: 015.2.2023, 05:04 Uhr
Uli KellnerAutor