2024-04-25T14:35:39.956Z

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„Seine Tore werde uns fehlen“: Böhnlein (r.) über Stürmer Skenderovic (l.), dem er zum Wechsel nach München riet.
„Seine Tore werde uns fehlen“: Böhnlein (r.) über Stürmer Skenderovic (l.), dem er zum Wechsel nach München riet. – Foto: BEAUTIFUL SPORTS/Julien Christ via www.imago-images.de

Ex-Löwe Böhnlein schwärmt von Skenderovic: „Wird auf seine Einsätze und Tore kommen“

Väterliches Lob für das Sturmtalent aus Schweinfurt

Der TSV 1860 hat Meris Skenderovic verpflichte. Sein Teamkollege und Ex-Löwe Kristian Böhlein schwärmt in den höchsten Tönen.

München – Sein Leben dreht sich seit dem 8. November um ein kleines Wesen, für das er gerne Verantwortung übernimmt. „Malina ist meine erste Tochter“, berichtet Ex-Löwe Kristian Böhnlein, 32, stolz: „Gerade die ersten Monate mit ihr sind super – jeden Tag passiert gefühlt was Neues.“ Ähnlich fürsorglich klingt der Jungpapa Böhnlein, als er von unserer Zeitung auf einen scheidenden Mitspieler beim 1. FC Schweinfurt angesprochen wird: auf Meris Skenderovic, 24, genannt „Mero“.

„Ich habe ihm zum Wechsel zu 1860 geraten“, berichtet Böhnlein, der nach dem Aufstieg 2018 zwei Jahre lang den Löwen auf der Brust getragen hatte (zwölf Einsätze, ein Tor). „Als im Winter die ersten Gerüchte aufkamen, hab ich ihn direkt darauf angesprochen. Im Vertrauen hab ich ihm gesagt: Mach das, wenn es möglich ist. Super Verein, super Fans.“ Als nächster Entwicklungsschritt sei 1860 „die ideale Adresse“.

TSV 1860: Statistiken von Skenderovic sprechen für sich

Umgekehrt, findet Böhnlein, hat sich 1860 in Skenderovic einen vielversprechenden Stürmer geangelt: „Allein schon, wenn man seine Statistik ansieht . . .“ 26 Scorerpunkte in 34 Regionalligaspielen stehen für den früheren U-Nationalspieler zu Buche (17 Tore, 9 Assists). Die Löwen dürfen sich laut Böhnlein auf einen Spielertyp freuen, der bestens in das variable System von Cheftrainer Michael Köllner passt.

Traf auch mal für die Löwen: Kristian Böhnlein.
Traf auch mal für die Löwen: Kristian Böhnlein. – Foto: Imago

„Mero ist nicht der typische Brecher“, beschreibt der Ex-Löwe die Spielweise des 1,83 m großen Neulöwen: „Er ist mehr so ein Drumherum-Spieler. Legt ab für den Mittelstürmer, geht weite Wege, sucht das Eins-gegen-eins.“ Dazu: „gute Grundgeschwindigkeit, gute Technik und ein super Abschluss. Mero kann links wie rechts abschließen, auch mit dem Kopf. In der offensiven Reihe kann er jede Position spielen.“ FCS-Rechtsverteidiger Thomas Haas, 24, auch er mal zwei Jahre bei 1860, habe in der Junioren-Bundesliga die Klingen mit dem früheren Hoffenheimer gekreuzt. „Haasi hat öfter gegen ihn gespielt“, berichtet Böhnlein: „Schon da muss er eine ziemliche Waffe gewesen sein, der mal 40 Tore in einer Saison geschossen hat.“

TSV 1860: Böhnlein glaubt an Skenderovic

Und was war zwischen den torreichen Jahren in Hoffenheims Jugend und Schweinfurt? Der Leistungsknick, so Böhnlein, sei gekommen, als die Kraichgauer den Lehrling „Mero“ auf Wanderschaft geschickt haben, erst nach Jena, dann zum TSV Hartberg in der Steiermark. „Wenn du einen 20-Jährigen aus der Heimat rausreißt, nach Jena oder Österreich schickst – dann wird’s für ihn ein Stück weit härter, die Leistung abzurufen. Ich kenn’s ja selber: Wenn das Selbstvertrauen weg ist, ist es immer schwer.“

Jetzt ist es wieder da – und Böhnlein überzeugt davon, dass Skenderovic seinen Weg machen wird, auch eine Liga höher. „Es liegt nur an ihm“, sagt er: „Die Grundvoraussetzungen hat er definitiv – auch das Talent. Wenn er umsetzt, was er kann, wird er auch in der 3. Liga auf seine Einsätze und Treffer kommen.“

Eine Entwicklung, die Böhnlein mit einen lachenden und einem weinenden Auge sieht. „Uns werden seine Tore fehlen“, sagt der Schweinfurter, „aber auch so werden wir ihn vermissen. Er ist ein bisschen ruhig und zurückhaltend, aber ein Supermensch, wenn du mit ihm sprichst.“ (Uli Kellner)

Aufrufe: 025.5.2022, 05:58 Uhr
Uli KellnerAutor