Die letzte Saison endete für den TuS Grevenbroich mit einem Herzschlagfinale. Der Abpfiff nach dem 2:2 gegen den SV Glehn brachte noch keine Gewissheit. Erst vierzig Minuten später, als die Begegnung zwischen dem SVG Grevenbroich und Rot-Weiß Elfgen beim Stand von 7:7 zu Ende ging, stand fest, dass der TuS auch in der kommenden Saison in der Kreisliga A auflaufen wird.
Trotz des glücklichen Endes für die Grevenbroicher, entschied sich der Verein, künftig nicht mehr auf das Trainerduo Jörg Gartz und Markus Bögel zu setzen. Der neue Chef an der Seitenlinie heißt Martin Hermel. Der 34-Jährige durchlief sowohl als Trainer wie auch als Spieler alle Jugenden des TuS. Zuvor war er Teil des Trainerteams der zweiten Mannschaft des TuS Grevenbroich. „Ihn zeichnet ein klarer Plan aus“, sagt Vereinsvorstand Friedel Geuenich. „Seine Spielphilosophie gefällt uns sehr gut, er bringt spürbar Feuer in die Mannschaft. Martin hat bereits bei der Fortuna Düsseldorf als Jugendtrainer Erfahrung sammeln können.“
Neues Personal gibt es nicht nur auf der Trainerbank, sondern auch auf dem Platz. Die Brüder Malik und Ajdin Koco schließen sich dem TuS an. „Ich war von beiden positiv überrascht. Sie sind trotz ihres jungen Alters bereits sehr Durchsetzungsfähig und haben gute Chancen auf Einsatzzeiten. Auch mit unseren anderen Neuzugängen sind wir bisher sehr zufrieden“, fügt Geuenich hinzu. Einige Spieler aus dem älteren A-Jugendjahrgang werden bereits an die Mannschaft herangeführt, um in einem Jahr sofort helfen zu können. Auf der Abgangsseite steht in Gökhan Dalkiran, der zum FSV Vatan wechselt, nur ein Name. Der TuS stellt einen der jüngsten A-Liga-Kader, weshalb Geuenich auch routinierte Führungsspieler als essenziell ansieht. „Wir brauchen Spieler wie Lars Faßbender, der mit seinen 37 Jahren seine Erfahrung weitergeben soll.“ Faßbender lief für den SC Kapellen und des SV Uedesheim insgesamt 41 Mal in der Oberliga auf.
Eine Saison wie die vergangene mit Abstiegsangst bis zur letzten Sekunde will der TuS Grevenbroich nicht mehr haben. Das klare Ziel ist, die Abstiegsränge so schnell es geht hinter sich zu lassen. Geuenich steht dem Vorhaben sehr optimistisch gegenüber. „Seit Martin Trainer ist, liegt die Trainingsbeteiligung immer bei über zwanzig Spielern, so was hatten wir lange nicht mehr. Er schafft es die Mannschaft mitzureißen.“ Auch das erste Testspiel lief ganz nach den Vorstellungen der Grevenbroicher: Der SC Rheindahlen aus Mönchengladbachs Kreisliga A unterlag dem TuS beim Hermel-Debüt mit 2:5.
Beim nächsten Test waren es jedoch die Grevenbroicher, die mit drei Toren Abstand verloren. „Gegen den SV Rheidt mussten wir mit einem sehr dünnen Kader antreten, unter anderem deshalb haben wir mit 1:4 verloren“, erklärt Geuenich indes. „Beide Testspielergebnisse dürfen wir nicht überbewerten, auch für uns ist es am wichtigsten, möglichst viel auszutesten.“ Das dritte und letzte Testspiel absolvierte der TuS am Samstag gegen den B-Ligisten SG Orken/Noithausen, bevor das Hermel-Team am 13. August gegen Glehn in die Saison startet.