Allgemeines

Der Trainer und ein Spieler des BV 10 Remscheid IV wurden lange gesperrt. – Foto: Andreas Bornewasser

Trainer löst Tumulte aus und wird sechs Monate gesperrt

Als Auslöser für tumultartige Szenen wurde der Trainer des BV10 Remscheid IV für ein halbes Jahr gesperrt.

Verlinkte Inhalte

KL B2 Remscheid

BV Remscheid IV

Ferhat Gökpinar

Das Gastspiel des BV Remscheid IV bei der 1. Spvg Remscheid am 17. September endete 2:2-Unentschieden: Nachgewirkt hat die Kreisliga-B-Partie aber noch deutlich länger. So gab es erst dieser Tage eine Sportgerichtssitzung, die sich mit den unschönen Vorfällen nach dem Abpfiff beschäftigen musste. In der Urteilssprechung wurde nun der Trainer für sechs Monate gesperrt. Weitere Spieler bekamen ebenfalls eine Strafe aufgebrummt, eine weitere Verhandlung steht noch an.

Das Spiel war schon abgepfiffen, das Ergebnis stand fest. Redebedarf hatte aber unter anderem noch Ferhat Gökpinar, Trainer der vierten Mannschaft des BV 10 Remscheid. Die sich entwickelnden Tumulte auf dem Sportplatz Honsberg wurden ihm in der Verhandlung vor dem Kreissportgericht angelastet und er in der Verhandlung für schuldig befunden. Wie die Bergische Morgenpost berichtet, soll er den Schiedsrichter "in menschenverachtender Form" beleidigt und dafür nach dem Abpfiff noch die gelb-rote Karte gesehen haben.

Dafür wurde er nun vor dem Kreissportgericht in Remscheid für schuldig befunden. Nach dreistündiger Verhandlung und fast einer weiteren Stunde Beratung des Vorsitzende Frank Bruchertseifer mit seinen Beisitzern Özgür Keser, Joachim Fleper und Werner Koschinski stand am späten Abend das Urteil gegen Gökpinar fest. Sechs Monate wird er für sämtliche Tätigkeiten im Bereich des Deutschen Fußball-Bundes gesperrt und muss zudem eine Geldstrafe in Höhe von 650 Euro zahlen. Zusätzlich wurden der Mannschaft drei Punkte abgezogen und die restlichen Spiele der Saison unter Kreisaufsicht gestellt. Die Kosten dafür hat der BV zu tragen.

Schiedsrichter muss flüchten

Die Lage habe sich innerhalb kürzester Zeit dramatisch zugespitzt, sodass der Schiedsrichter die Flucht ergreifen musste. Zunächst hatte noch Ayhan Aldemir von der 1. Spvg versucht, den Unparteiischen zu seiner Kabine zu begleiten, do so weit schaffte es das Duo nicht. Unter Tritten retteten sich die beiden in das Vereinsheim, in dem sie die Tür verbarrikadieren konnten. "Da gab es dann Tritte vor die Tür", berichtete Schiedsrichter Samet Mamaci während der Verhandlung. Ohne die Spesenabrechnung gemacht und den Spielbericht ausgefüllt zu haben, flüchtete er anschließend von der Anlage.

Für sämtliche im Spielbericht eingetragenen Spieler des BV 10 geht es noch in diesem Jahr zu einem Lehrgang zur Gewaltprävention. Der vom Fußball-Verband Niederrhein ausgerichtete Kurs muss bis zum 27. Dezember absolviert werden. Passiert das nicht, werden die Akteure automatisch gesperrt. Neben dem Trainer waren auch fünf Spieler der Mannschaft angeklagt. Drei wurden aus Mangel an Beweisen freigesprochen, gegen Muhaamed Kocak, den nicht anwesenden Kapitän, wird ein gesondertes Verfahren eröffnet und Ersan Altuntas wurde für zehn Spiele gesperrt, nachdem er ein Handy aus der Hand der Ehefrau Aldemirs entrissen hatte, die versucht hatte, die Szenen zu filmen.