Thorsten Fronhoffs wirft das Handtuch

Hat man die Worte von Thorsten Fronhoffs in den vergangenen Wochen richtig gedeutet, so kam die Nachricht Anfang der Woche wenig überraschend. „Wir haben uns auf dem Platz gegenseitig angepfiffen, statt uns zu pushen. So kann man sich in einem wichtigen Spiel nicht verhalten, geschweige denn überhaupt in der Kreisliga A bestehen“, sagte der 42-Jährige noch am Sonntag nach der 0:3-Niederlage des SV Sonsbeck II beim FC Neukirchen-Vluyn II – und legte keine 24 Stunden später sein Amt nach nur 13 A-Liga-Spielen nieder. Die schwache Ausbeute von elf Punkten und acht Niederlagen war jedoch nicht der Hauptgrund für die sich anbahnende Entscheidung.

Von Saisonbeginn an hatte der Bezirksliga-Absteiger mit großen personellen Problemen zu kämpfen. „Ich musste zuletzt oft am Sonntagmorgen telefonieren, um überhaupt elf Spieler zusammen zu bekommen. Das ist weit weg von meinem Anspruch“, so Fronhoffs, der sich noch mehr Unterstützung vom Vorstand gewünscht hätte. „Mir war bewusst, dass es schwer wird. Am Anfang habe ich gebrannt. Aber am Ende fehlte einfach das Feuer. Die ganzen Nebensächlichkeiten haben mir irgendwann den Spaß am Fußball genommen.“

Neben der schwachen Trainingsbeteiligung von höchstens acht Spielern beklagte Fronhoffs zudem die schlechte Einstellung und unzureichende Mentalität mancher Spieler. Ein Problem, das auch seine Vorgänger Daniel Langefeld und Thomas Luyven schon erkannt hatten. Beide konnten nach drei Jahren in der Bezirksliga den Abstieg in die Kreisliga A nicht verhindern und waren in der vergangenen Saison ebenfalls verhältnismäßig kurz im Amt.

Für Mannschaft und Verein kam der Rücktritt überraschend, dennoch sei man laut Fronhoffs „vernünftig und ohne böse Worte“ auseinander gegangen. Mit ihm hören auch seine beiden Co-Trainer Tobias Rink und Kevin Kauertz in Sonsbeck auf. Der B-Lizenz-Trainer möchte die Pause nutzen, um mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Ewig lange will der ehemalige U19-Coach des 1. FC Kleve aber nicht auf eine neue Tätigkeit bei einem anderen Klub warten. „Ich bin offen für Gespräche und warte auf das, was kommt“, so Fronhoffs.

Wer die Nachfolge des 42-Jährigen antritt, ist noch offen. Schon am Freitag um 20 Uhr ist der SV Budberg II zu Gast auf dem Kunstrasenplatz im Willy-Lemkens-Sportpark. Dann zum ersten Mal ohne Thorsten Fronhoffs auf der Bank.