SV Millingen dreht eine wilde Partie in der Schlussphase

Wie schon gegen Asberg präsentierte sich der SVM unter Flutlicht in einem ausgeglichenen Spiel erneut an der Leistungsgrenze. Das Chancenplus lag auf der Seite der Hausherren, die den Gegner früh störten und wichtige Ballgewinne im Mittelfeld landeten. Tom Vennhoff glänzte bei den frühen Toren von Jonah Umberg (15.) und Böttcher (19.) als Vorlagengeber.

In den letzten 15 Minuten in Durchgang eins wurden die Millinger allerdings unaufmerksam. Nach dem Anschluss von Samet Altun (27.) überlupfte Jawad Ali Torhüter Philipp Raskopf aus 35 Metern zum 2:2 (30.). Kurz vor der Pause verwertete Altun einen abgefälschten langen Ball zur ESV-Führung und baute diese vom Elfmeterpunkt sogar noch aus (56.). Trotz dreier verletzungsbedingter Wechsel steckte die Kraft-Elf, die nach der gelb-roten Karte gegen Yunus Ünlü (67.) in Überzahl agierte, nicht auf. Böttcher verkürzte nach einem schön herausgespielten Angriff auf 3:4 (65.) und verwandelte in der 90. Minute einen Strafstoß zum Ausgleich. Regionalliga-Schiedsrichter Jan Weßels hatte das Spiel jederzeit im Griff. Den Schlusspunkt setzte Max Pullich in der vierten Minute der Nachspielzeit mit einem direkten Freistoßtor aus 25 Metern.

Potenzial ist da

„Wir haben gegen zwei Spizenteams gepunktet. Jetzt müssen wir auch gegen die vermeintlich Schwächeren liefern, um den Puffer nach unten auszubauen“, lobte Coach Oliver Kraft, dessen Kader darüber hinaus Zuwachs durch einen Rückkehrer erhalten hat. Domenique Cremers wechselte erst im Sommer aus Millingen zum TV Asberg. Nach einem Testspiel und einem Vorfall mit dem am Montag zurückgetretenen Trainer Marco Armiento (siehe Text unten) war das Kapitel in Moers aber schnell vorbei. „Der Verein hat eingestanden, dass nicht alles glatt lief und deswegen die Freigabe erteilt. Der Spieler konnte nichts dafür“, erklärt Kraft.