2024-04-30T13:48:59.170Z

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Steffen Kaschel (links im Bild) inzwischen in seiner dritten Saison als Trainer bei Nied an der Seitenlinie. Zuvor war der 44-jährige Übungsleiter unter anderem im Jugendbereich von Eintracht Frankfurt und Darmstadt 98 tätig.
Steffen Kaschel (links im Bild) inzwischen in seiner dritten Saison als Trainer bei Nied an der Seitenlinie. Zuvor war der 44-jährige Übungsleiter unter anderem im Jugendbereich von Eintracht Frankfurt und Darmstadt 98 tätig. – Foto: Marcel Lorenz - Archiv

Steffen Kaschel: "Ein echter Jackpot" für Nied

Nach Stationen im NLZ von Eintracht Frankfurt und Darmstadt 98 in Nied erste Trainerstation im Herrenbereich +++ Nebenbei sportlicher Leiter in Walldorf +++ Klassenerhalt und Entwicklung als Priorität

Nied. Germania Schwanheim, Eintracht Frankfurt, Darmstadt 98, SV Gonsenheim und RW Walldorf heißen die Vereine, in denen Steffen Kaschel im Jugendbereich tätig war. Alemannia Nied ist die erste Station im Herrenbereich des 44-Jährigen. Nach dem Aufstieg in die Gruppenliga in der vergangenen Saison steht nun in der aktuellen Runde für Kaschel neben dem Ziel Klassenerhalt die Entwicklung von jungen Spielern im Vordergrund.

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Zunächst als Jugendtrainer bei Germania Schwanheim tätig, schloss sich Steffen Kaschel Eintracht Frankfurt an. Bis 2013 blieb Kaschel insgesamt acht Jahre in der Adler-Jugend, bei denen er zunächst den 93er-Jahrgang als Co-Trainer rund um Sonny Kittel, mit dem Kaschel immer noch Kontakt hält, von der U14 bis zur U19 begleitete. Krönung dieser acht Jahre war die deutsche Meisterschaft der U17 in der Saison 2009/2010. Neben Kittel trainierte Kaschel beispielsweise Emre Can (Borussia Dortmund), Marvin Schwäbe, Jeffrey Chabot und Luca Waldschmidt (alle 1. FC Köln). Mit erworbener A-Lizenz war Kaschel dann Cheftrainer in der U16 der Eintracht.

"Sehr, sehr gute Erfahrung" in Gonsenheim

Nach auslaufendem Vertrag bei Frankfurt ging Kaschel als Spieler nach Nied, der dann in der Kreisoberliga nach damaligen Trainerentlassung das Amt des Trainers bis zur Winterpause ausfüllte. Zum Januar 2014 ging der 44-Jährige dann zurück in den Jugendbereich - als Trainer der U17 von Darmstadt 98, bei denen er anderthalb Jahre blieb. Nach erfolgreichem Engagemant im Anschluss beim SV Gonsenheim, das Kaschel heute als "sehr sehr gute Erfahrung" ansieht, schloss sich Kaschel Rot-Weiß Walldorf in der Doppelfunktion des sportlichen Leiters im Jugendbereich und Trainers der A-Jugend in der Verbandsliga an. Inzwischen in der sechsten Saison bei RW nimmt Kaschel parallel zu einer Trainer-Tätigkeit bei Nied immernoch die Rolle des sportlichen Leiters der Walldorf-Jugend wahr. In Sachen Zeitmanagement und Wochenplanung sei laut Kaschel "Dientags und Donnerstags Nied, Mittwochs und Freitags Walldorf und Sonntags der Fußballtag."

Erste Trainerstation im Herrenbereich bei Nied

"Der Kontakt war immer da. Ich kenne unseren sportlichen Leiter bei Nied Wilfried Lampe schon lange und habe unter anderem seine beiden Söhne - einer davon ist mein aktueller Co-Trainer Maurice - bei Schwanheim trainiert", sagt Steffen Kaschel. Nach Angaben des FV-Coachs sei der ausschlagebende Kontakt während der Corona-Phase zustandegekommen, schlussendlich fing Kaschel zur Saison 21/22 bei der Alemannia an. Für Kaschel sei die Nähe zum Verein und das Umfeld entscheidend gewesen, welches er auch mit einer "Familie" vergleicht. Zum sportlichen Leiter Wildried Lampe habe Kaschel nach eigenen Angaben ebenfalls ein sehr gutes Verhältnis. Nach einem guten vierten Platz in der ersten Saison, konnte Coach Kaschel im vergangenen Jahr den Aufstieg in die Gruppenliga realisieren. Durch die Parallel-Tätigkeit als sportlicher Leiter der Jugend in Walldorf, besitzt Kaschel nach eigenen Angaben ein gutes und großes "Netzwerk". Hinzu kommen einige Stationen im Jugendbereich, durch die der ehemalige Eintracht-Jugendtrainer ebenfalls einige Kontakte haben dürfte. "Steffen engagiert sich weit deutlich über dem normalen Maß eines Trainers. Durch seinen außergewöhnlichen Job auch im organisatorischen Bereich ist Steffen ein echter Jackpot für uns", sagt Lampe über den Cheftrainer. Beim Auswärtsspiel in Mengerskirchen habe der 44-Jährige nach Angaben von Lampe beispielsweise einen Mannschaftsbus organisiert.

Entwicklung als Priorität

Einige ehemalige Schützlinge von Kaschel in der Jugend lassen sich im aktuellen Kader der Alemannia wiederfinden: Tarik Choukairi, Marvin Lauer (beide spielten in der Jugend für RW Walldorf) und Tim Wölfert ( in der Jugend unter anderem bei Eintracht Frankfurt). Kaschel selber bezeichnet sich zudem als "Entwickler". Die Zielgruppe für mögliche Neuzugänge der kommenden Saison seien dabei nach Angaben von Kaschel ausschließlich die Jahrgänge 2005, 2004 und 2003. "Wenn sich die Jungs gut entwickeln, kannst du sie auch nicht aufhalten. Mögliche Abgänge junger Spieler in höhere Ligen sehen wir nicht als Verlust an, trotzdem wollen wir die Jungs von unser Gemeinschaft und unserem Weg mit jungen Spielern begeistern", betont Kaschel. Als Beispiel nennt der FV-Coach den Nied-Topscorer Ricardo Pereira, der von genau diesen Dingen im Verein begeistert sei und für die kommende Saison zugesagt habe. Aufgrund der noch offenen Situation in Sachen Ligazugehörigkeit, macht Kaschel noch keine weiteren Angaben bezüglich Zu- oder Abgängen. Für den Jugendbereich sieht Kaschel eine A-Jugend ebenfalls als wichtigen Bestandteil an - aktuell stellt die Alemannia nämlich keine U19. Laut dem sportlichen Leiter Lampe sei es neben der Etablierung einer A-Jugend das Ziel, die Zweitvertretung in der A-Liga zu halten und das Frauen-Team weiterhin zu fördern.

Klassenerhalt fest im Blick

Nach wichtigem 5:1-Erfolg am vergangenen Wochenende in der Gruppenliga gegen Germania Wiesbaden, konnten sich die Kaschel-Elf bis auf sieben Punkte von der TSG Wörsdorf absetzen, die nach aktuellem Stand auf dem ersten Abstiegsplatz steht. "Wir sind aktuell im Soll. Das Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt. Mit Höchst, Weilbach und Eddersheim II haben wir noch drei Derbys vor der Brust", rechnet Kaschel bei drei Siegen aus den letzten sieben verbliebenen Partien mit dem Klassenerhalt. Die Verletzungssorgen unmittelbar nach der Winterpause, haben die Nieder inzwischen gut weggesteckt und neun Punkte aus den vergangenen vier Spielen eingefahren. Besonders der Last-Minute-Auswärtssieg in Mengerskirchen vor zwei Wochen sei laut dem FV-Übungsleiter "Gold wert" gewesen.

Nach spielfreiem Wochenende empfängt die Alemannia am Sonntag in zwei Wochen (15:30 Uhr) im Heimspiel den SV Wallrabenstein. Mit einem Sieg kann Kaschel mit seiner Mannschaft einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt machen.

Aufrufe: 011.4.2024, 11:00 Uhr
Lauris OmmertAutor