2024-05-24T11:28:31.627Z

Ligabericht
Raphael Seiler (von links), Lukas Schmidt und Ismet Dündar reiten mit ihrer SpVgg Stadtamhof auf einer Erfolgswelle.
Raphael Seiler (von links), Lukas Schmidt und Ismet Dündar reiten mit ihrer SpVgg Stadtamhof auf einer Erfolgswelle. – Foto: Florian Würthele

Stadtamhof: Durchmarsch von der A-Klasse in die Kreisliga?

Fast schon sensationell führen die Regensburger das Klassement an – Vier neue Spieler kommen, Trainer Hofmann hat bereits verlängert

Im Sommer sicherte sich die SpVgg Stadtamhof vom Regensburger Oberen Wöhrd in einem Entscheidungsspiel um Rang zwei gegen die DJK Regensburg die Vizemeisterschaft in der A-Klasse 2. Womit sie auf direktem Wege in die Kreisklasse 2 aufstieg. Dort fasste die Elf von Coach Alexander Hofmann sofort Fuß und überwintert – fast schon sensationell – als Tabellenführer vor der SpVgg Ramspau und der SG Fortuna II/Bosna. Stadtamhof hat 43 Zähler auf dem Konto, Ramspau 40, Bosna 38 und der Vierte aus Laub 33. Wobei der Spitzenreiter bereits eine Partie mehr ausgetragen hat als seine Verfolger.

Mit 14 Siegen, einem Remis und nur drei Niederlagen bei 46:28 Toren ist Coach Hofmann sehr zufrieden. „Unser Ziel als Aufsteiger war es, sich in der Liga zurechtzufinden, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Geplant war es keinesfalls, im Winter ganz oben stehen zu dürfen. Somit sind wir natürlich mehr als nur zufrieden“, berichtet Erfolgscoach Hofmann, der 2017 das Traineramt bei der SpVgg übernommen hat.

Nur drei Niederlagen stehen zu Buche. Wenn aber verloren wurde, dann heftig. Gegen Oberisling setzte es eine 1:7-Klatsche, gegen den Sportclub II verlor die SpVgg mit 0:4 und gegen den ärgsten Konkurrenten Ramspau im letzten Spiel vor der Winterpause mit 1:6. Damit kassierte Stadtamhof 17 der 28 Gegentreffer in nur drei Partien. „In diesen Spielen mussten wir urlaubs- und krankheitsbedingt stark geschwächt antreten, trafen einfach das Tor nicht und ließen viel zu viele Konter und Gegenangriffe zu. Das gilt es für die Restrückrunde abzustellen“, so Hofmann, der bereits für ein weiteres Jahr fest zugesagt hat. „Ich fühle mit pudelwohl. Gemeinsam haben wir noch einiges vor. Sportlicher Leiter bleibt Peter Lohr, mein spielender Co-Trainer Daniel Lohr.“

Unter Druck setzt sich der Regensburger Traditionsverein in der Restrückrunde nicht. „Natürlich sind wir Sportler und wollen so lange wie möglich oben bleiben. Sollten wir am Ende der Saison – acht Partien haben wir noch vor der Brust – Erster oder Zweiter sein, wäre das natürlich ein Traum. Das Wort mit A am Anfang werde ich aber sicherlich nicht in den Mund nehmen, auch wenn wir derzeit Erster sind“, so Hofmann. Gegen Ramspau hat man bereits zwei Mal gespielt. Hier stehen ein Sieg und eine Niederlage zu Buche. Die Rückspiele gegen Fortuna/Bosna und Laub sind noch auszutragen. Hofmann kennt die Stärken der Konkurrenz. „Bosna hat wohl die besten Einzelspieler, Ramspau den qualitativ besten Kader. Wir müssen uns aber nicht verstecken, haben nichts zu verlieren. Wichtig ist, dass wir weiterhin so diszipliniert agieren wie das in den meisten Spielen vor dem Winter der Fall war.“ Stolz ist er auf die Entwicklung seiner Mannschaft. „Von der Einstellung her haben wir einen Schritt nach vorne gemacht, aus taktischer Sicht sogar zwei im Vergleich zur letzten Saison.“ Ferner kommt seiner Mannschaft entgegen, dass in der Kreisklasse fast alle Mannschaften selbst Akzente setzen wollen. „In der A-Klasse standen die meisten Gegner äußerst tief. Auch daher kommt uns die neue Liga sehr zugute.“

Im Hallenbetrieb ist die SpVgg Stadtamhof fleißig im Einsatz. „Voriges Wochenende haben wir das Turnier der RT gewonnen. Bei der Hallenkreismeisterschaft waren wir ebenfalls vertreten. Am Wochenende steht unser eigenes Hallenturnier an und nehmen tags darauf in Sinzing teil.“ Am 13. Februar ist der offizielle Trainingsstart zur Vorbereitung auf die Restrückrunde. Das erste Restrückrundenspiel am 26. März steigt gleich daheim gegen den Verfolger FC Laub. Auch dem Derby gegen die Regensburger Turnerschaft und dem Spitzenspiel gegen Fortuna/Bosna fiebert man entgegen.

Im Kader hat sich einiges getan. Neu mit dabei sind ab sofort Jürgen Grabinger (SC Katzdorf), Jonas Fuchs (FC Schwarzenfeld) sowie Nenad Djordjevic und Nikola Sadzakovic (beide Serbischer CD). Leider musste sich Ismet Dündar einer Operation unterziehen. Ebenso steht Robert Stefancic beruflich und familiär bedingt nur noch selten zur Verfügung.

Bei der SpVgg Stadtamhof haben beide Herrenmannschaften einen großen Stellenwert im Verein. Die Zweite kickt in der A-Klasse II, belegt mit 14 Punkten nach elf Begegnungen den achten Rang. Gecoacht wird die Mannschaft von Thomas Ilnseher, der eine enorme Unterstützung und Bereicherung für den Verein ist. Wenn Not am Mann ist, steht Alexander Hofmann, der beruflich sehr eingespannt ist, auch in der zweiten Mannschaft seinen Mann. Er kam bisher auf fünf Einsätze mit zwei Toren. „Das ist doch selbstverständlich. Ich weiß, dass es etwas Besonderes ist, dass ein kleiner Verein wie der unsere zwei Mannschaften ins Rennen schicken kann. Wir konnten bisher immer mit zwei Teams antreten, verursachten noch keinen Spielausfall. Der Zusammenhalt im Verein ist riesig. Ich betrachte die SpVgg als Gesamtkonstrukt, das es zu erhalten gilt.“

Zeit zum Fußballspielen hat Hofmann allerdings nicht, wenn der SSV Jahn ein Heimspiel austrägt. Hofmann, ein studierter Gymnasiallehrer, ist nämlich in der Gastronomie daheim und unter anderem der Hauptverantwortliche für das Catering beim SSV. „An dieser Stelle ein Dank an unsere Konkurrenten, die Spiele bisher unkompliziert so verlegt haben, dass ich mit dabei sein konnte. Das finde ich äußerst fair. Zudem merkt man daran, dass der Jahn ein Aushängeschild für Ostbayern geworden ist“, lobt Hofmann.

Die SpVgg Stadtamhof hat einige Auf und Abs in den letzten Jahren hinter sich. Nach mehr als einem Jahrzehnt in der Kreisklasse stieg die Erste 2018 ab, 2019 auf, 2021 ab und 2022 erneut auf. In der Kreisklasse 2 fühlt sich die SpVgg Stadtamhof daheim, doch sollte es noch eine Liga nach oben gehen, hätte auch niemand etwas dagegen.

Aufrufe: 02.2.2023, 08:19 Uhr
Redaktion RegensburgAutor