2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Dennis Dressel bejubelt sein Führungstor im S-Bahn-Derby mit einem Flickflack. Hachings Felix Müller zeigt sich konsterniert.
Dennis Dressel bejubelt sein Führungstor im S-Bahn-Derby mit einem Flickflack. Hachings Felix Müller zeigt sich konsterniert. – Foto: IMAGO/MIS

Serie S-Bahn-Derby: Dressel-Hattrick – Hachinger Horror gegen 1860 geht ohne Zuschauer weiter

„Den Abschied hätte ich mir anders vorgestellt“

Bisher gab es sechs 3. Liga-Partien zwischen dem TSV 1860 München und der SpVgg Unterhaching. Anlässlich des anstehenden S-Bahn-Derbys blicken wir zurück.

München – Das vierte S-Bahn-Derby in der Drittliga-Historie feierte eine Premiere, wenn auch eine unerfreuliche: Zum ersten Mal konnten der Partie zwischen dem TSV 1860 München und der SpVgg Unterhaching keine Zuschauer beiwohnen. Die Corona-Pandemie sorgte dafür, dass das Grünwalder Stadion am 27. Juni 2020 leer bleiben musste. Auf den ersten Blick schien die fehlende Unterstützung der sonst zahlreich erscheinenden Löwen-Anhänger ein Vorteil für die Vorstädter zu sein. Es sollte sich aber anders herausstellen.

1860 München gegen SpVgg Unterhaching: Beide Teams mit schleppendem Restart nach Corona-Lockdown

Schon die Vorzeichen sprachen gegen die SpVgg. Seit dem Restart nach dem Corona-Lockdown blieben die Hachinger siebenmal in Folge ohne Sieg. „Unsere Fans mussten in den letzten Wochen wirklich sehr viel leiden“, gab Haching-Coach Claus Schromm zu, für den es das vorerst letzte S-Bahn-Derby auf der Trainerbank sein sollte. Beim Gegner aus München liefen die letzten Partien ebenfalls durchwachsen. Aus den vergangenen sieben Spielen gab es für das Team von Michael Köllner nur zwei Dreier. Zuletzt mussten die Löwen eine schmerzhafte 1:2-Niederlage im Derby gegen Bayern II hinnehmen.

Dennoch ging 1860 als Favorit in das Duell gegen die SpVgg. Dieser Rolle konnten die Münchner auch gerecht werden. Von Anpfiff an kontrollierten die Hausherren das Spielgeschehen, ohne sich allerdings klare Torgelegenheiten herauszuspielen. Gefährlicher wurden die Hachinger, aber wie so oft in diesen Wochen fehlte die Kaltschnäuzigkeit. „Wir haben in der ersten Halbzeit drei Bretter, liegen aber 0:1 hinten“, haderte Schromm nach der Partie. Kurz vor dem Halbzeitpfiff brachte Dennis Dressel die Löwen per Kopf in Führung.

Das Abschiedsspiel von Haching-Kapitän Winkler ist vorzeitig beendet

Die Gäste hatten sich für den zweiten Durchgang einiges vorgenommen. Die geplante Aufholjagd wurde jedoch schon zwei Minuten nach Wiederanpfiff gestoppt. Ausgerechnet in seinem Abschiedsspiel wurde Haching-Kapitän Alexander Winkler zum Unglücksraben. Der Abwehrmann wollte einen schnellen Einwurf der Münchner unterbinden und sah für sein Eingreifen die Gelbe Karte. Blöd nur, dass er bereits in der ersten Hälfte verwarnt wurde. Für den Innenverteidiger war es bereits der zweite Platzverweis in einem S-Bahn-Derby.

„Dass ich drei Tore erziele, kommt auch nicht allzu oft vor.“

1860-Mittelfeldmann Dennis Dressel erwischte gegen die SpVgg einen Sahnetag

„Es tut mir unfassbar leid für die Mannschaft. Das war der Knackpunkt. Es waren wunderbare Jahre in Haching, aber den Abschied hätte ich mir anders vorgestellt“, sagte Winkler nach seiner letzten Partie im Dress der SpVgg. Nach seiner Gelb-Roten Karte war die Partie entschieden. Die zehn Hachinger wehrten sich tapfer, hatten den Löwen aber nicht mehr viel entgegenzusetzen. Die Gastgeber nutzten die neu entstandenen Räume in Person von Dennis Dressel geschickt aus. Zweimal schloss der Mittelfeldmann nach Kontern blitzsauber ab und sorgte so für den 3:0-Endstand.

Matchwinner Dressel schwärmt – SpVgg Unterhaching immer tiefer in der Krise

Für Dressel war es der erste Dreierpack seiner Profilaufbahn. „Dass ich drei Tore erziele, kommt auch nicht allzu oft vor. Eigentlich noch nie. Jetzt fehlt mir nur noch ein lupenreiner Hattrick“, schwärmte der Matchwinner. Mit seiner Galaleistung wahrte das Löwen-Eigengewächs seinem Verein Mini-Restchancen im Aufstiegsrennen.

Die SpVgg musste sich dagegen mit anderen Sorgen herumschlagen. „Das ist natürlich schwere Kost für uns“, meinte Schromm nach dem achten sieglosen Spiel in Folge. Der Tiefpunkt der Negativserie war allerdings immer noch nicht erreicht. Die Hachinger hielten zwar die Klasse, konnten in den restlichen Saisonspielen jedoch keinen Dreier mehr einfahren. In den kommenden S-Bahn-Derbys sah es für die Vorstädter ähnlich aus. (Dominik Veitenhansl)

Aufrufe: 022.11.2023, 14:14 Uhr
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