2024-04-25T14:35:39.956Z

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Sebastian van Santen wechselt vom Fußball auf die große Football-Bühne.
Sebastian van Santen wechselt vom Fußball auf die große Football-Bühne. – Foto: Daniel Peters

Sebastian Van Santen: Auf großen Spuren

Sebastian Van Santen hat seinen Vertrag bei den Oberliga-Fußballern vom TSV Meerbusch gekündigt, um für die Footballer von Rhein Fire zu spielen. Das hatten auch schon Fußballprofis wie Anderbrügge und Burgsmüller versucht.

Was passieren kann, wenn man sich intensiv mit seinen Kunden beschäftigt, davon kann Sebastian Van Santen ein schönes Lied singen. Der 27-Jährige Düsseldorfer, Leiter eines Fitness- und Gesundheitszentrums in Meerbusch, kam dort mit seinem Klienten Jim Tomsula ins Gespräch. Zwischen Van Santen und dem US-amerikanischen Football-Trainer in Diensten von Rhein Fire stimmte nicht nur die persönliche Chemie.

Van Santen, ein Amateurfußballer von gehobenem Format, weckte mit seinen Skills das Interesse von Football-Guru Tomsula. Umgekehrt war der bekennende Football-Fan Van Santen beeindruckt davon, was Jim Tomsula zu erzählen hatte. So war Van Santens Weg zum Quereinstieg vom Fußball zum American Football geebnet.

Schon in der vergangenen Saison sollte Sebastian Van Santen, der bis dato seit seinem dritten Lebensjahr ausschließlich Fußball spielte, sein Debüt für Rhein Fire geben. „Damals stand ich aber noch beim TSV Meerbusch unter Vertrag, der sein Veto eingelegt hatte“, erinnert sich Van Santen. So blieb es zunächst bei Trainingsversuchen. Der Kontakt zu Jim Tomsula und Rhein Fire riss aber nie ab. Und so löste Sebastian Van Santen seinen Vertrag beim Fußball-Oberligisten aus Meerbusch zum 1. April diesen Jahres auf, um im zweiten Anlauf seine Football-Karriere zu beginnen.

Dass er bei Rhein Fire in prominente Fußstapfen tritt – mit Ingo Anderbrügge und Manni Burgsmüller trugen immerhin schon zwei bekannte Fußballprofis den Fire-Dress – dessen ist sich Van Santen bewusst; einschüchtern lässt sich der vornehmlich als „Kicker“ eingesetzte Sportler von seinen bekannten Vorgängern aber nicht. „Ich habe im Training schnell gemerkt, dass gewisse Dinge gut funktionieren und ich schnell Fortschritte mache. Das hat mich dann auch dazu bewogen, den Schritt zu wagen“, schildert Van Santen.

Auf sein Debüt im Rhein Fire-Trikot hat sich der 1,95 Meter große und rund 100 Kilogramm schwere Athlet monatelang vorbereitet. Zuerst mit Individualtraining, dann im Zusammenspiel mit dem für ihn wichtigen „Snappern“ und „Holdern“. „Ich habe mich Schritt für Schritt in die Materie hineingearbeitet“, schildert Van Santen, der permanent an kleinen Details arbeitet, um seine Kicks zu verbessern. Seine beim Fußball gesammelte Erfahrung kommt dem ehemaligen Stürmer von Fortunas U23 beim American Football dabei nur bedingt zugute. „Natürlich gibt es Dinge, von denen ich profitiere. Andererseits gibt es aber auch Bewegungsabläufe, die ich mir beim Fußball angeeignet habe und die mich jetzt eher stören“, so Van Santen.

Seine ersten Auftritte für Rhein Fire waren indes vielversprechend. Zum 33:9-Auftaktsieg über Frankfurt Galaxy steuerte Van Santen bei zwei vergebenen Versuchen drei „Points after Touchdown“, auch Extrapunkte genannt, bei. Beim jüngsten 27:22-Erfolg über die Hamburg Sea Devils landeten drei seiner vier Versuche zielgenau zwischen den Stangen.

„Es wird von Woche zu Woche besser. So soll es auch weitergehen“, sagt Van Santen, der sich über den Rückhalt von Trainern und Mitspielern freut. Das in ihn gesetzte Vertrauen will Van Santen mit Leistung zurückzahlen. „Bislang kam es noch nicht auf meine Punkte an, weil die Mannschaft auch so stark genug war, die Spiele zu entscheiden. Aber irgendwann will ich natürlich auch einmal in die Situation kommen, ein Spiel mit einer meiner Aktionen zu entscheiden“, so Van Santen.

Aufrufe: 013.6.2023, 16:00 Uhr
RP / Marcus GiesenfeldAutor