SC Idar: Andy Baumgartner erklärt Rücktritt

Nach fast drei Jahren als Trainer von Fußball-Verbandsligist SC Idar-Oberstein zog Andy Baumgartner am Dienstagabend die Notbremse. Im Gespräch mit dieser Zeitung verrät der 39-Jährige, warum in seiner Funktion an der Seitenlinie Schluss sein musste, was er sich davon erhofft und welche Ziele er als Sportlicher Leiter noch hat.

Herr Baumgartner, Ihr Telefon hat am Dienstagabend sicher kaum Ruhe gegeben, oder?

Auf jeden Fall, bis heute Morgen hatte ich schon wieder mehr als eine Handvoll Angebote vorliegen, wo ich hätte weitermachen können. Aber das war ja gar nicht mein Wunsch, denn ich bin diesen Schritt nicht gegangen, weil ich den Verein wechseln will, sondern weil mir der SC Idar-Oberstein wichtig ist.

Nach der 1:6-Pleite gegen Gau-Odernheim liegt der Verdacht nahe, Sie wären deshalb zurückgetreten. Warum ist dem nicht so?

Weil mich Niederlagen noch nie umgeworfen, sondern eher noch mehr motiviert haben. Klar saß das deutliche Ergebnis erst mal, aber ich hätte diesen Schritt auch schon vor vier Wochen im Erfolg machen können. Die Gründe sind vielmehr mein persönlicher Zustand, auch gesundheitlich, und dass der SC Idar einen Trainer verdient, der zu 100 Prozent da ist.

Und das konnten Sie dem Verein nicht weiter geben?

Nein. Vielmehr habe ich mich in meiner Doppelfunktion als Sportlicher Leiter hinterfragt und festgestellt, dass das auf Dauer nicht leistbar ist und es dem Verein gegenüber nicht fair wäre, so weiterzumachen. Seit nunmehr 20 Jahren bin ich ohne Unterbrechung als Trainer tätig, jetzt muss auch einfach die Gesundheit an erster Stelle stehen. Der tragische Tod von Dieter Müller hat mich da auch sehr zum Nachdenken gebracht, weil er ähnlich fußballverrückt war. Das Schwierigste war dabei wirklich, ehrlich zu mir selbst zu sein. Leicht gefallen ist mir dieser Schritt deshalb auf keinen Fall, auch wenn es die absolut richtige Entscheidung ist – für meine Familie, für den Verein und für mich.

Das ausführliche Interview mit Andy Baumgartner gibt es im Plus-Artikel bei der Allgemeinen Zeitung.