2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Daouda Barry und sein SV Raigering gehören zu den heißesten Anwärtern auf einen der beiden Aufstiegsplätze.
Daouda Barry und sein SV Raigering gehören zu den heißesten Anwärtern auf einen der beiden Aufstiegsplätze. – Foto: Lukas Scherr

Panduren nach Umbruch auf direktem Rückweg in die Bezirksliga

Rückblick Kreisliga Süd: Trotz großer Personalfluktuation im Sommer spielt der Bezirksligaabsteiger bislang eine überzeugende Saison und führt die Liga an

Nach dem Rückblick auf die Kreisliga Nord startet FuPa mit einer Rückschau auf die Südstaffel des Kreises Amberg/Weiden und beginnt dabei mit dem auf der Pole Position überwinternden SV Raigering. Dieser hatte nach dem Abstieg aus der Bezirksliga im Sommer 2023 einen deutlich spürbaren Umbruch vollzogen, auch deshalb, weil eine ganze Reihe von Spielern den Verein verlassen hatten. Das Hadern über eine enttäuschende letzten Saison war allerdings schnell verflogen und wich einer Vorfreude auf die neue Spielzeit. Insgesamt 14 neue Gesichter – davon acht aus dem eigenen Stall – durften die beiden Cheftrainer Thomas Ficarra (Kreisliga) und Jochen Schober (Kreisklasse) zum Trainingsauftakt begrüßen, ein frischer Wind wehte also durch den Pandurenpark.

SV Raigering (1. Platz, 38 Punkte, 11/5/2, 46:18 Tore)

Nachdem nun vorrangig der Neuaufbau einer schlagkräftigen Truppe im Vordergrund stand und man natürlich schwer abschätzen konnte, inwieweit das gelingt, hielt man sich bei der Nennung des Saisonziels erst einmal zurück, war aber dennoch überzeugt, dass die Mannschaft im vorderen Tabellendrittel mitmischen würde. Abteilungsleiter Florian Hiltl, mit dem sich FuPa unterhielt, beschreibt die Situation zu Beginn der Vorbereitungsphase: „Ein großer Umbruch stand bevor, wir mussten aus vielen jungen, talentierten, sowie erfahrenen Spielern eine Mannschaft formen. Einige Spieler verließen den Verein, andere wechselten in die Mannschaft der Alten Herren. Verletzungsbedingt mussten leider ebenfalls ein paar Spieler die Fußballschuhe an den Nagel hängen. Die Hauptaufgabe war, gerade die neuen Spieler schnellstmöglich zu integrieren und eine Mannschaft daraus zu formen“, so Hiltl.

Nun, die verjüngte Pandurenelf startete zufriedenstellend in die Spielzeit eine Etage tiefer, als viele Jahre gewohnt. Zwei Siege, drei Unentschieden und eine Heimniederlage gegen die Kaoliner des TuS WE Hirschau lautete die Bilanz nach sechs Spieltagen. Dann schien die Eingewöhnungsphase des SVR endgültig beendet, es folgten vier Dreier in Folge, ehe man sich gegen Köfering mit einem torlosen Remis begnügen musste. Drei Erfolgserlebnisse und ein Remis lauteten die Ergebnisse an den darauffolgenden Spieltagen, bis der Mitkonkurrent um vordere Ränge, Nachbar SV Inter Bergsteig, am 4. November alle drei zu vergebenden Zähler aus dem Pandurenpark entführen konnte. Die Ficarra-Truppe zeigte sich unbeeindruckt und brachte die gewünschte Reaktion: Mit zwei Siegen in den beiden das Sportjahr 2023 beendenden Matches schob man sich – auch weil Bergsteig zunächst patzte und dann noch wetterbedingt pausierte – vorbei am Konkurrenten aus der Vilsstadt und hievte sich damit noch vor der Winterpause auf den Ligathron.

Selbstverständlich freut man sich bei den Verantwortlichen über die Entwicklung und die Ergebnisse der jungen Truppe: „Die Integration der jungen Spieler und das Formen einer spielstarken Truppe ist uns sehr gut gelungen und daher sind wir mit dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden“, sagt Florian Hiltl. Der aktuelle Tabellenstand hat natürlich Ambitionen Nahrung gegeben, womöglich doch sofort wieder in die Bezirksliga zurückkehren zu können, wenngleich man beim SVR weiß, dass es bis dahin noch ein steiniger Weg ist: „Wir haben in 2024 noch acht heiße Matches in der Restrückrunde zu spielen. Erfahrungen zeigen, dass die Restrückrunde immer eine andere ist, wie die Hinrunde! Natürlich möchten wir die über weite Strecken gezeigten starken Leistungen der Hinrunde bestätigen und vorne dabei bleiben“, so der Sportliche Leiter weiter.

Ohne personelle Veränderungen plant man beim SVR am 7. Februar in eine Wintervorbereitung einzusteigen, die mit dem Testspiel am 16. März gegen den TSV Stulln beendet wird. Weitere Vorbereitungsspiele stehen auf dem Programm, so misst man die Kräfte mit dem FV Vilseck, dem SV Hahnbach, dem 1. FC Hersbruck und dem TV Parsberg. Eventuell soll kurzfristig noch das eine oder andere Testspiel dazu kommen. „In Summe haben wir tolle Gegner in unserer Vorbereitung, welche uns in allen Belangen alles abverlangen werden“, ist Hiltl mit der Stärke der Testspielkontrahenten sehr zufrieden.

Auch wenn die Mannen um Kapitän Tim Wrosch bislang überzeugen und die Erwartungen mehr als erfüllen, sieht man bei den Verantwortlichen dennoch die ein oder andere Stellschraube, an der zunächst im Training und dann auf dem Feld gefreht werden sollte, wie „Fußballboss“ Hiltl erläutert: „Die Mannschaft macht es bis hierher wirklich top, aber es gibt immer Dinge, die wir gemeinsam noch verbessern können. Mit 18 Gegentoren in 18 Spielen kann man natürlich zufrieden sein. Aber auch da waren einige unkonzentrierte, inkonsequente Phasen dabei, in denen wir nicht klar agierten und die Gegner zu einfachen Gegentoren eingeladen haben. Hier müssen uns alle weiterentwickeln. Was unsere Offensive angeht, ist es uns gelungen, die Scorerpunkte, wie vor der Saison angesprochen, auf mehrere Schultern zu verteilen. Das heißt, man hat nicht nur den einen Striker, der die Buden macht, sondern es sind fünf bis sechs Spieler. Mit der Anzahl der geschossenen Tore ist man natürlich sehr zufrieden, dennoch gehen wir manchmal zu fahrig mit den Möglichkeiten um. Gerade beim vorletzten, letzten Pass fehlt die Präzision, um uns noch mehr Torchancen heraus zu spielen und weitere Tore zu schießen. Auch an diesem Schwerpunkt werden wir natürlich ebenfalls noch arbeiten.“

Zum Ende unseres Gesprächs wollten wir von Florian Hiltl noch wissen, welche Mannschaften aus seiner Sicht bislang positiv und welche negativ überrascht haben: „Positiv hat mich ganz klar Aufsteiger 1. FC Edelsfeld überrascht, der bislang eine tolle Kollektivleistung zeigt. Negativ, das möchte ich nicht beurteilen, da es ja bekanntlich im Fußball schnell geht und alles möglich ist“, sagt der Raigeringer Spartenleiter, der zufrieden erklärt, dass bislang alle gesteckten Teilziele erreicht wurden, „schaun mer mal, was am Ende herauskommt!“

Aufrufe: 029.1.2024, 11:00 Uhr
Werner SchaupertAutor