2024-05-17T14:19:24.476Z

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Durchsetzungsstark in die Bundesliga: Osnabrücks Anna Weßeler (rechts) im Aufstiegsspiel gegen Kiel.
Durchsetzungsstark in die Bundesliga: Osnabrücks Anna Weßeler (rechts) im Aufstiegsspiel gegen Kiel. – Foto: Swaantje Hehmann

Mit Konfettiregen in die Bundesliga

U-17-Fußballerinnen des OSC kehren nach vier Jahren in die höchste deutsche Spielklasse zurück

Vier Jahre nach dem bitteren Abstieg aus der Bundesliga darf eine neue Generation von U-17-Fußballerinnen im Osnabrücker Sportclub jubeln: Am Sonntag gelang in der Aufstiegsrunde mit dem 5:0-Sieg gegen Holstein Kiel II die Rückkehr in die höchste deutsche Spielklasse.

300 Zuschauer verfolgten die Partie bei bestem Sommerwetter auf dem Kunstrasenplatz an der Hiärm-Grupe-Straße und wurden nicht enttäuscht: Schon ein Remis hätte dem OSC gereicht, aber doch schon von Beginn an war klar, dass die Osnabrückerinnen als Sieger vom Platz gehen wollten. Die Gäste aus Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt hatten nahezu keine Chance.

Die Unterstützung am Rand war schon bundesligareif, denn Eltern, Geschwister, Großeltern und Vereinskameradinnen beklatschten jede gelungene Aktion und feuerten die Gastgeberinnen frenetisch an. Die Elf von Trainer Udo Rabe-Konermann drückte die überforderten Kielerinnen von der ersten Minute an deren Hälfte und erspielte sich Chancen im Minutentakt – nicht zufällig, sondern mit technisch und taktisch feinstem Juniorinnenfußball.

„Diese Mannschaft ist eine absolute Einheit. Das hat man auf dem Platz gesehen“, bestätigte Rabe-Konermann die tolle Vorstellung. Acht Chancen und einen Pfostenschuss erspielte sich der OSC in den ersten 20 Minuten, ehe die Schiedsrichterin zur Trinkpause bat. Danach machte der OSC dann aus seinen Chancen auch Tore. „Nach der Trinkpause haben wir vor dem Tor endlich alles richtig gemacht“, freute sich Trainer Rabe-Konermann. Vier Treffer gelangen seinem Team zwischen der 27. und 37. Minute, erzielt von vier verschiedenen Spielerinnen. Das 2:0 ging auf das Konto von Carlotta Tittes, die mit einem 17-Meter-Schuss in den linken oberen Winkel traf – und das mit einem bandagierten Knöchel und einer Bänderverletzung: „Ich habe mich letzte Woche verletzt, aber heute wollte ich spielen. Nächste Woche gehe ich mal zum Arzt“, sagte Tittes.

Schon in der zweiten Halbzeit nahm der OSC einen Gang raus und verwaltete nicht mehr ganz so hoch konzentriert die Führung. Zwei Ecken und einen Lattenschuss verbuchte Kiel noch, konnte den OSC-Aufstieg aber nicht mehr gefährden. Kurz vor Schluss traf Marlene Loheide per Flachschuss zum 5:0. Danach wurde mit goldenem Konfettiregen, Humba-Gesängen und Pyrotechnik gefeiert.

Tränen der Freude wurden vergossen, aber auch wegen einiger Abschiede. Sieben Spielerinnen verlassen das Team zu den eigenen Frauen (Regionalliga) und werden das Abenteuer Bundesliga nicht erleben können. Mit Meik Schwegmann wird das Trainerteam erweitert und will sich in der Bundesliga behaupten. „Wenn wir in der Bundesliga spielen, können wir nicht so viele Chancen liegen lassen“, mahnte Rabe-Konermann bereits. Doch gegen dieses OSC-Team mit seinem Spielwitz, der Zweikampfstärke und Mentalität werden sich die Bundesliga-Teams strecken müssen. Der OSC will zumindest sportlich wieder die Klasse halten – so wie es 2017/18 der Fall war, bevor ein fehlender Lizenzantrag zum Zwangsabstieg führte.

Aufrufe: 028.6.2022, 15:00 Uhr
Björn Richter, Johannes KapitzaAutor