2024-05-17T14:19:24.476Z

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Andreas Stadler hat den SV Winzer von der A-Klasse bis in die Kreisliga geführt.
Andreas Stadler hat den SV Winzer von der A-Klasse bis in die Kreisliga geführt. – Foto: Harry Rindler

»Muss ich erst mal verdauen«: Stadler-Ära in Winzer endet im Sommer

Straubinger Kreisligist trennt sich am Saisonende nach sieben Jahren überraschend von seinem Erfolgscoach +++ Co-Spielertrainer Thomas Häfner bleibt

Beim SV Winzer geht nach der laufenden Saison eine beeindruckende Ära zu Ende. Nach sieben überaus erfolgreichen Jahren muss Spielertrainer Andreas Stadler (42) im Sommer seinen Hut nehmen. Der ehemalige Bayernligakicker führte den Klub aus dem Landkreis Deggendorf in dieser Zeit von der A-Klasse bis in die Kreisliga. Zur kommenden Spielzeit peilen die Verantwortlichen der "Kerbezeina" nun allerdings eine Veränderung auf der Trainerposition an. Der im vergangenen Sommer installierte Co-Spielertrainer Thomas Häfner (27) bleibt dem Verein jedoch erhalten.

"Andi war und ist für uns ein Sechser mit Zusatzzahl. Wenn mir vor sieben Jahren jemand gesagt hätte, dass ein Mann wie er überhaupt in Winzer arbeiten möchte, hätte ich es wohl nicht geglaubt. Er hat niemals Forderungen nach Neuverpflichtungen gestellt, immer auf unsere eigenen Leute gesetzt und seine Vorstellungen knallhart durchgezogen. Der Aufstieg in die Kreisliga, den er sich schon bei seinem Amtsantritt zum Ziel gesetzt hatte, ist in erster Linie sein Verdienst", findet Abteilungsleiter Christian Geier nur lobende Worte über seinen Chefanweiser, der trotz seines fortgeschrittenen Alters als Innenverteidiger noch immer zu den absoluten Leistungsträgern zählt. Dennoch geht die erfolgreiche Liaison, die seit 2016 Bestand hatte, nach der laufenden Runde zu Ende.

"Sieben Jahre sind im Fußball eine halbe Ewigkeit und ich bin einfach der Meinung, dass wir nach dieser brutal langen Zeit eine Veränderung brauchen. Andi hat sich überhaupt nichts zu Schulde kommen lassen und er erhält im Frühjahr unsere vollste Unterstützung, dass wir diese Saison ordentlich zu Ende bringen und er den sauberen Abschied bekommt, den er verdient hat", so Geier.


Geier: »Andi war und ist für uns ein Sechser mit Zusatzzahl. Trotzdem bin ich einfach der Meinung, dass wir nach dieser brutal langen Zeit eine Veränderung brauchen.«


Für Andreas Stadler kam die Entscheidung des Vereins wie aus heiterem Himmel. "Wir haben uns vor knapp zwei Wochen zusammengesetzt, um Themen wie die Wintervorbereitung und das Trainingslager zu besprechen. Als mir dann mitgeteilt wurde, dass nach der Saison für mich Schluss ist, war ich ehrlich gesagt schon ziemlich geschockt. Ich bin jetzt sechs Jahre in Winzer und wir haben uns in dieser Zeit etwas aufgebaut, das nicht selbstverständlich ist. Wir haben drei Mannschaften im Spielbetrieb und das fast nur mit eigenen Leuten. Mit den Verantwortlichen habe ich mich immer gut verstanden und wir lagen immer auf einer Wellenlänge. Für mich hat eigentlich alles gepasst und dass das alles jetzt dann zu Ende geht, muss ich erst mal verdauen", berichtet der 42-Jährige, der in seiner Glanzzeit für so namhafte Klubs wie den 1. FC Passau, den SV Schalding-Heining oder den SSV Jahn Regensburg II kickte.

Nach der Meisterschaft in der Kreisklasse Deggendorf spielten Falter, Vogl, Bleier und Co. insgesamt eine solide Herbstrunde und rangieren aktuell auf Rang sieben. Zahlreiche teils langwierige Verletzungen verhinderten eine noch bessere Platzierung und so beträgt der Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsrang nur drei Zähler. "Die letzten zwei Niederlagen vor dem Winter gegen Neuhausen und Motzing waren für uns natürlich tödlich. Deshalb brauchen wir nach dem Winter schon noch einige Punkte für unser Ziel Klassenerhalt. Wenn wir aber von Verletzungen verschont bleiben, dann bin ich guter Dinge, dass wir das schaffen können", meint Fußballboss Geier, der die Stadler-Nachfolge möglichst bald klären will. An die Seite von Thomas Häfner soll wohl ein Offensivspieler rücken. "Wir haben bereits unsere Fühler ausgestreckt und möchten wenn möglich noch vor Weihnachten Vollzug melden".

Wie es mit Andreas Stadler weitergeht, ist aktuell komplett offen. "Wie gesagt bin ich aktuell nach wie vor ziemlich geschockt. Erst einmal will ich mit dem SVW in der Rückrunde den Klassenerhalt eintüten. Wenn ich zur neuen Saison etwas mache, dann richtig. Halbe Sachen gibt es bei mir nicht", so Stadler abschließend.

Aufrufe: 030.11.2022, 14:43 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor