2024-05-17T14:19:24.476Z

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Muja Arifi hat sich beim SV Straelen in die Startelf gespielt.
Muja Arifi hat sich beim SV Straelen in die Startelf gespielt. – Foto: Heinz Spütz

Muja Arifi: Ein Stammplatz mit etwas Verspätung

Muja Arifi war mit großen Erwartungen zum SV Straelen gewechselt. Doch eine Verletzung bremste den jungen Mittelfeldspieler zunächst aus. Zuletzt zählte der 22-Jährige zu den Lichtblicken beim Schlusslicht.

Obwohl der SV Straelen abgeschlagen am Tabellenende der Regionalliga West steht und die Verantwortlichen bereits für die Oberliga planen können, wird’s nicht langweilig. Das beste Beispiel lieferte am vergangenen Spieltag das Neun-Tore-Spektakel beim Spitzenreiter SC Preußen Münster, als sich die Mannschaft nach einem 0:5-Rückstand am Ende nur mit 4:5 geschlagen geben musste. Am Samstag steht im Stadion an der Römerstraße bereits das nächste Kracher-Spiel auf dem Programm. Die Elf von Interimstrainer Kevin Wolze erwartet den Tabellenzweiten Wuppertaler SV – der Anpfiff erfolgt wie immer um 14 Uhr.

Die Ausgangslage vor dieser Partie ist recht eindeutig: Die Gäste hatten vor einer Woche im Heimspiel gegen die U23-Auswahl des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach verdient mit 2:4 das Nachsehen und dürfen sich bei bereits elf Punkten Rückstand auf Preußen Münster keinen Ausrutscher leisten – ansonsten ist das Thema Aufstieg rund um den Wuppertaler Zoo endgültig vom Tisch.

Auf der anderen Seite haben sich die Gastgeber mit dem Abstieg abgefunden, zeigten aber im Preußen-Stadion eine eindrucksvolle Moral. Vier Tore innerhalb von 20 Minuten beim Tabellenführer sind Balsam für die geschundenen Seelen der Grün-Gelben, die zuvor in 22 Anläufen gerade einmal 14 Mal ins Eckige getroffen hatten.

Arifi spielt sich in den Fokus

Der 22-jährige Muja Arifi durfte in Münster zum zweiten Mal in der Straelener Startelf ran und wusste über die volle Spielzeit zu überzeugen. Der junge Mittelfeldspieler wurde in Willich geboren und lebt dort noch immer. Als Jugendlicher war er in der A-Junioren-Bundesliga für Alemannia Aachen am Ball und bestritt anschließend für den Viertligisten vom Tivoli 25 Einsätze. Danach schloss er sich dem FC Wegberg-Beeck an, der in der abgelaufenen Saison den Abstieg in die Mittelrheinliga nicht verhindern konnte. „Schon im Frühjahr gab es erste Kontakte zum SV Straelen. Nach der Saison erhielt ich eine Einladung zum Probetraining“, sagt der Fachabiturient für den Bereich Wirtschaft und Verwaltung.

Bevor er das Arbeitspapier beim SV Straelen unterschreiben konnte, wollte ihn Vereinsboss Hermann Tecklenburg noch einmal im Testspiel gegen den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf beobachten. Nach einer Stunde wurde er eingewechselt, nach weiteren 20 Minuten war das Spiel für ihn zu Ende – Muskelfaserriss im Oberschenkel. Der damalige Trainer Sunday Oliseh und Sportlicher Leiter Kevin Wolze setzten sich für den Dauerläufer im Mittelfeld ein, der wenig später einen Zweijahresvertrag unterzeichnete.

Vor dem jungen Mann lag eine schwere Zeit. Er musste gesund werden, Trainingsrückstand aufholen und einen Platz in einer Mannschaft finden, die sich seit Wochen und Monaten eingespielt hatte. „Ich hatte ein Ziel. Ich wollte spielen. Und wenn ich Ziele habe, dann bin ich ehrgeizig genug, diese zu verfolgen“, sagt er und ist zuversichtlich, am Samstag erneut zur Startformation zu gehören. Wenn der Willicher nicht gerade auf dem Sportplatz im Einsatz ist, drückt er die Schulbank. Denn parallel zum Fußball macht er eine Ausbildung zum Fahrlehrer. „Ein Bekannter hat eine Fahrschule und mir diesen Job in Aussicht gestellt. Die Theorie habe ich gerade bestanden, der praktische Teil kommt noch.“

Zukunft offen

Sein laufender Vertrag ist nur für die Regionalliga gültig. Wie es mit Muja Arifi nach der Saison weitergeht, ist im Moment noch völlig offen. „Ich selber sehe mich in der Regionalliga, aber kann mir auch vorstellen, für den SV Straelen in der Oberliga zu spielen“, sagt er und lässt nicht unerwähnt, dass er gerne auf dem Trainingsgelände an der Römerstraße erscheint, weil ihm das Training mit Kevin Wolze unheimlich Spaß macht und er die Art des Trainers ganz einfach mag.

„Die Moral in der Mannschaft stimmt. Es geht jetzt noch darum, uns von der besten Seite zu präsentieren und bis zum Saisonende den Spaß am Fußball zu erhalten. Für mich kann ich sagen, dass ich die Möglichkeit nutzen möchte, mich durch gute Leistungen eventuell für einen anderen Verein in der Regionalliga zu empfehlen.“

Aufrufe: 024.2.2023, 20:15 Uhr
RP / Heinz SpützAutor