2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Bilden das Interims-Trainerduo des FC Mintraching: Johannes Gerl (l.) und Dominik Dürrschmidt.
Bilden das Interims-Trainerduo des FC Mintraching: Johannes Gerl (l.) und Dominik Dürrschmidt. – Foto: Thomas Schmid

Mintraching: Capar muss gehen, Spielertrainer-Duo übernimmt

Kreisliga-Neuling reagiert auf die Talfahrt und trennt sich von Trainer Ilhan Capar – Johannes Gerl und Dominik Dürrschmidt springen ein

17 Spiele ohne Sieg (0/4/13/) waren genug: Der Regensburger Kreisligist FC Mintraching hat letzte Woche Ilhan Capar von seinen Aufgaben als Trainer entbunden. Dabei war Capar mit seiner neuen Mannschaft aussichtsreich in die Saison gestartet (2/1/0). Auf der Suche nach einer Trainerlösung wurden die Verantwortlichen intern fündig. Mit Johannes Gerl und „Co“ Dominik Dürrschmidt übernimmt das Team ein Spielertrainer-Duo mindestens bis zum Saisonende. Im ersten Spiel unter ihrer Regie hatte Mintraching am Ostermontag dann gleich etwas zu jubeln.

Erst im vergangenen Sommer hatte Ilhan Capar den frisch in die Kreisliga aufgestiegenen FC Mintraching übernommen. Das Ganze war eigentlich längerfristig ausgelegt. „Es kam unerwartet und ist schade“, sagt Capar zu seinem Abschied und blickt dennoch auf eine schöne Zeit in Mintraching zurück. Für die neue Saison sucht er eine neue Herausforderung, steht Anfragen offen gegenüber.

Die Abteilungsleitung des FCM um Martin Karl, Daniel Ertl und und Christoph Schweiger sah sich nach den Spielen gegen Illkofen (0:0), Walhalla (0:7) und dem Freien TuS (1:2) zum Handeln gezwungen, wenngleich sie sich die Entscheidung alles andere als leicht gemacht hat. „Mit Siegen in den ersten zwei Spielen nach der Winterpause hätten wir gern nochmal ans rettende Ufer heran geschnuppert. Das ist uns nicht gelungen. Wir kamen zum Schluss, dass die Mannschaft eine Veränderung braucht. Liest man die Tabelle, muss irgendwann ein Zeichen gesetzt werden“, erläutert Karl, der hofft, „dass mit dem Trainerwechsel etwas Positives bewirkt wird und wir den Bock doch noch umstoßen“.

Die vakante Trainerposition wurde intern besetzt, und zwar mit einem Spielertrainer-Duo. Nach kurzer Bedenkzeit erklärten sich Johannes Gerl und Dominik Dürrschmidt (beide 31) dazu bereit, die Mannschaft zu coachen. Sie kennen die Gegebenheiten, dürften keine großartige Eingewöhnungszeit gebrauchen. „Das war die beste Lösung in Sachen interner Besetzung. Die beiden haben es drauf“, ist Martin Karl zuversichtlich. Der Verein wird sich die nächsten drei Spiele ansehen und ist durchaus dazu bereit, mit Gerl und Dürrschmidt auch in die nächste Saison zu gehen.

Und es ließ sich schon mal gut an. Unter dem neuen Trainerduo sicherte sich der FC Mintraching am Ostermontag den ersten Ligasieg seit Langem, schlug zuhause den TSV Kareth-Lappersdorf II mit 1:0. „Die Verletzten Max Knöbl und Hannes Gerl sind zurück“, freut sich Karl, der mit Blick auf die restlichen fünf Saisonspiele sagt: „Wichtig wird sein, defensiv gut zu stehen. Das war die letzten Spiele nicht der Fall, hier lagen wir oft früh mit 0:1 oder 0:2 hinten. Das müssen wir abstellen und daran die Hebel im Training ansetzen.“

Johannes Gerl, der ab sofort die Rolle des Cheftrainers innehat, ist bereits zehn Jahre als Jugendtrainer bei der JFG Haidau – der Mintraching angehört – aktiv und ist im Besitz der B-Linzenz. „Ich habe eine kurze Bedenkzeit erwägt, mich mit Domi abgesprochen und dann zugesagt“, so Gerl, der froh ist, mit Dominik Dürrschmidt einen Trainerpartner an seiner Seite zu wissen. Dürrschmidt ist Physiotherapeut beim Drittligisten FC Ingolstadt. „Gerade wenn es so spontan kommt, ist es nie schlecht, einen zweiten Trainer dabei zu haben. Domi sieht jeden Tag den Profiablauf, ist in Sachen Stabilisationsprogramm und Dehnen auf dem neuesten Stand und bringt Input mit rein.“

Sechs Punkte beträgt der Rückstand auf Relegationsplatz 12, acht aufs rettende Ufer. „So lange es rechnerisch möglich ist geben wir nicht auf“, verspricht Gerl. „Der Sieg gegen Kareth ist wichtig für die Moral, man hat gemerkt, dass den Jungs eine Last abgefallen ist. Gegen Wiesent versuchen wir, vielleicht einen Lauf zu starten. Wenn es am Ende nicht klappt mit dem Klassenerhalt, ist das kein Weltuntergang in Mintraching.“

In der Tat darf der Verein in jedem Fall hoffnungsfroh in die Zukunft schauen. Zur kommenden Saison kommt an ganzer Schub an Mintrachinger Nachwuchsspielern aus der Jugend heraus. Und: Der Großteil des jetzigen Kaders bleibt auch im Falle des Abstiegs an Bord. Weil in der Stammelf einige Spieler schon jenseits der 30 sind, ist ein Umbruch früher oder später aber unumgänglich.

Aufrufe: 011.4.2023, 13:24 Uhr
Florian WürtheleAutor