2024-05-16T14:13:28.083Z

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Abschied aus dem Sportpark: „Das ist keine Entscheidung gegen den Verein, sondern eine für mich“, sagt Co-Trainer Memis Ünver.
Abschied aus dem Sportpark: „Das ist keine Entscheidung gegen den Verein, sondern eine für mich“, sagt Co-Trainer Memis Ünver. – Foto: Dieter Michalek

Memis Ünver verlässt Heimstetten: Zeit, etwas anderes zu machen

Nach 14 Spielzeiten auf und neben dem Feld verlässt der 33-Jährige den SVH

In den vergangenen Wochen hat Memis Ünver mehrfach im Kopf durchgespielt, was in den nächsten Monaten auf ihn warten würde. Nämlich: „Erst die Sommerpause, dann die Vorbereitung und schließlich wieder die neue Saison“ – also genau das, was der 33-Jährige nunmehr 14 Spielzeiten lang beim SV Heimstetten durchlebt hat, erst als Kicker und seit 2017 als Co-Trainer.

Heimstetten – Anders als früher hätten sich diese Gedankengänge diesmal aber „nicht richtig angefühlt“, sagt Ünver. „Nach und nach hat sich die Überzeugung durchgesetzt, dass es nach vierzehn Jahren an der Zeit ist, etwas Neues zu machen.“ Wobei der Coach betont: „Das ist keine Entscheidung gegen den Verein, sondern eine für mich.“ Dies habe er vorige Woche auch der Mannschaft eröffnet, deren Chefcoach Roman Langer – er hat schon verkündet, dass er weitermachen wird – sich nun also einen neuen Assistenten suchen muss.

In Memis Ünver verabschiedet sich eine der dienstältesten Figuren bei dem Bayernligisten. Nach einem Herren-Jahr beim TSV Großhadern wechselte der Flügelflitzer 2010 zum SVH, wo er sich auf Anhieb zum Stammspieler entwickelte und maßgeblich dazu beitrug, dass der Club 2012 den Sprung in die neu eingeführte Regionalliga schaffte. Dort landete Heimstetten in der Premierensaison auf Tabellenrang fünf. „Das war ein überragendes Jahr“, erinnert sich Memis Ünver, der jene Spielzeit als „absolutes Highlight“ in seiner Karriere bezeichnet.

Ich traue mir das allemal zu, als Person und auch als Trainer.

Memis Ünver führt derzeit mit anderen Vereinen Gespräche über ein Engagement als Chefcoach. Zunächst hatte er geplant, eine Pause als Trainer einzulegen.

Der Tiefpunkt hingegen kam wenige Jahre später, als er sich zunächst einen Kreuzbandriss zuzog, ehe dasselbe Kreuzband in der Reha auch noch ein zweites Mal riss. „Das war gerade die Zeit, als ich mit dem Studium fertig geworden bin und geheiratet habe“, erzählt Ünver. Auch deshalb beendete er seine aktive Karriere, blieb dem Verein jedoch treu – als Assistent von Christoph Schmitt, als dieser 2017 Chefcoach beim SVH wurde.

Bereits in der ersten Saison des neuen Trainerteams gelang Heimstetten 2018 die Rückkehr in die Regionalliga, wo man sich bis zum Abstieg in der Vorsaison hielt. Aktuell liegt das Team auf Tabellenrang vier in der Bayernliga Süd. Jedoch hat die Vereinsführung schon vor einigen Wochen verkündet, dass der Club keine Zulassung für die Regionalliga für nächste Saison beantragen wird.

Somit tritt der SVH auch in der kommenden Spielzeit in der fünfthöchsten Klasse an – jedoch ohne Memis Ünver an der Seitenlinie. Ursprünglich, sagt der 33-jährige Sportwissenschaftler, der als Abteilungsleiter einer Kindersportschule arbeitet, habe er geplant, eine Pause als Trainer einzulegen. Inzwischen jedoch seien Clubs auf ihn zugekommen, mit denen er aktuell Gespräche über ein Engagement als Chefcoach führe. „Ich traue mir das allemal zu“, betont Memis Ünver, „als Person und auch als Trainer“. Unabhängig von seiner weiteren Karriere werde man ihn aber auch künftig regelmäßig im Sportpark des SVH sehen, kündigt er an. „Heimstetten ist mein Verein und wird es auch immer bleiben.“ (PATRIK STÄBLER)

Aufrufe: 029.4.2024, 15:00 Uhr
Patrik StäblerAutor