Beim SV Schwandorf-Ettmannsdorf ist die Erwartungshaltung in den vergangenen Jahren peu à peu angewachsen. In der Außenwahrnehmung, innerhalb des Vereins und bei Trainer Mario Albert. Das gehört im Fußballgeschäft halt dazu, hatte die Mannschaft aus der Kreisstadt die Vorsaisons in der Landesliga Mitte doch auf den Plätzen 2, 3 und 4 beendet. Heuer wollte Albert mit seinen Spielern erneut ganz vorne mitmischen.
Vorm Start der laufenden Spielzeit wurden die Ettmannsdorfer zu den Topfavoriten auf den Meistertitel gezählt – zumal man sich unter anderem mit Vilzings Max Wolf, Ammerthals Kenan Muslimovic oder Weidens Kevin Grünauer verstärken konnte. 20 von 32 Saisonspiele sind nun absolviert. Und zu konstatierten ist, dass der SVSE dieser Erwartungshaltung bis dato nur bedingt gerecht geworden ist. Zur Winterpause ist das Team Tabellenfünfter, hat bereits acht Punkte Rückstand auf den Rangzweiten aus Hauzenberg aufzuweisen. Derer 17 Punkte sind es auf Klassenprimus Weiden. Sieben Niederlagen sind zu viel, ähnlich wie die Anzahl der Gegentore (28).
Eines möchte Übungsleiter Mario Albert in seiner Winter-Bilanz aber gleich vorneweg klarstellen. „Die Saison ist kein Flop. Es ist nicht alles schlecht, der fünfte Platz für Ettmannsdorf keine Vollkatastrophe“, betont er. Viele sehr enge Spiele wie die Duelle mit Weiden (1:2 und 2:3) hat Albert im Kopf und blickt wie folgt auf die Herbstrunde zurück: „Es waren wenige Spiele dabei, in denen wir klar unterlegen waren. Fußball ist kein Wunschkonzert, da muss man hart arbeiten. Das haben wir in der Hinrunde nicht so aufs Papier bringen können. Wir waren nicht im Vollbesitz unserer Kräfte und haben das nötige Glück in engen Spielen nicht auf unsere Seite ziehen können. Grundsätzlich ist es keine komplett enttäuschende Saison, sondern eine, die man für die Entwicklung vielleicht auch mal braucht.“ Nichtsdestotrotz ging man schließlich mit einem positiven Gefühl in die Winterpause. Albert ruft sich das letzte Spiel des Jahres gegen den TSV Seebach (2:1-Sieg) in Erinnerung und sagt: „Wir haben uns in den letzten Spielen auf einem sehr guten Weg präsentiert.“
Ohnehin muss man diese Spielzeit im Falle des SV Schwandorf-Ettmannsdorf mehrschichtig betrachten. Die alte Saison mit ihrem Titelzweikampf mit Fortuna Regensburg hatte Kraft gekostet, in der anschließenden Relegation wurden die letzten Körner aufgebraucht. Entsprechend kurz war die Sommerpause, entsprechend leer der Kraft-Tank der Spieler. Mehrere Schlüsselspieler schleppten Verletzungen in die neue Saison. Und auch die Integration der Neuzugänge klappte aufgrund von Verletzungen nur suboptimal. Generell konnte am Fitnesslevel nicht bestmöglich gearbeitet werden.