2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Mit seinem Tor in der Nachspielzeit sicherte Marco Friedl dem SV Schöfweg zuletzt einen Punkt bei Spitzenreiter Grainet.
Mit seinem Tor in der Nachspielzeit sicherte Marco Friedl dem SV Schöfweg zuletzt einen Punkt bei Spitzenreiter Grainet. – Foto: Karl-Heinz Hönl

Marco Friedl - und seine Form von »ein bisschen aushelfen«

Der 38-Jährige ist zurück im Trikot des SV Schöfweg. Und wie...

"Fit gehalten habe ich mich in der AH eigentlich immer. Von Training zu Training ist dann auch der nötige Rhythmus zurück gekommen", blickt Marco Friedl zurück. "Und dass man ab und an mal den Inneren Schweinehund überwinden muss, ist ja nichts Neues." Es klingt so verdammt einfach. Ist es aber nicht. Der 38-Jährige hat im Trikot des SV Schöfweg ein Comeback hingelegt, dass den Zusatz "Traum" vollends verdient hat. Fünf Jahre nach seinem eigentlichen Karriereende ist er zurück in der Bezirksliga. Seine erwähnenswerte Zwischenbilanz: 9 Spiele, 5 Tore, 2 Vorlagen - und das innerhalb von nur knapp 400 Spielminuten.

Nein, keine Sorge. Marco Friedl ist ein Einzelfall. Es ist nicht so, dass jeder halbwegs ambitionierte Kicker auf Kreisebene seine Schuhe an den Nagel hängen muss, wenn er nicht so agiert wie der 38-Jährige. Der Schönberger ist immerhin ein ehemaliger Landesliga-Spieler, der mit einem Talent gesegnet ist, das nicht viele haben im Bayerischen Wald. Er überzeugt vor allem mit einer scheinbar stoischen Ruhe am Ball - und in brenzligen Situationen generell. Friedl ist einer, "der es einfach kann", wie man im Volksmund so schön sagt.

Angesichts dessen überrascht es nicht wirklich, dass er fünf Jahre nach seinem eigentlichem Karriereende plötzlich wieder da ist. Und das nicht nur irgendwie, sondern gleich wieder als verlässlicher Scorer. Von 0 auf 100. "Marco ist ein 100-prozentiger Teamplayer, auf den man sich immer verlassen kann - und der den Verein nie hängen lassen würde", beschreibt Schöfwegs Spielertrainer Johannes Wittenzellner seinen Notnagel. Weil die Verletztenliste lang ist, hat man Marco Friedl kontaktiert. Und er war sofort bereit, auszuhelfen. "Das ist keine Selbstverständlichkeit. Er ist einfach ein super Kerl."

Für genannten ist es sehr wohl eine Selbstverständlichkeit, wie er im Gespräch mit FuPa betont. Ihm ist es egal, dass er seinen guten Namen vielleicht beschädigen könnte, wenn er nicht mehr so auftrumpft wie in früheren Jahren. Ihm geht es nicht um sich selber, sondern um den SV Schöfweg, der seit seiner Zeit als Spielertrainer mehr ist als nur eine Station. "Franz Schmid hat mich angerufen und gefragt, ob ich ein bisschen aushelfen könnte", berichtet Friedl in seiner typischen lapidaren Art und Weise. Er ergänzt: "Ja, konnte ich." Aus dem "bisschen" ist ungeplant "etwas mehr geworden". Es gibt keine Frist, wie lange der Angreifer zur Verfügung stehen wird. "Ich gehe jeden Donnerstag ins Training und dann entscheiden wir von Woche zu Woche, wie es weitergeht."

Wohl dem, der solche Lückenbüßer hat. Dass es allerdings gleich wieder so gut läuft, hat den Schönberger, der eine Schöfwegerin geheiratet hat, dann doch selbst verwundert. "Damit habe ich nicht gerechnet. Aber es hat einfach gleich alles gepasst. Das sind einfach die Dinge im Fußball, die man nicht unbedingt erklären kann." So schreibt Marco Friedl derzeit die Erfolgsgeschichte des SV Schöfweg mit weiter, die er als Aufstiegstrainer selbst begonnen hat...

Aufrufe: 021.9.2023, 10:00 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor