In der dritten Runde des LOTTO-Pokals stand noch der Kracher zwischen dem Eimsbütteler TV, der in der Oberliga Hamburg ungeschlagen auf dem zweiten Platz steht, und dem Regionalligisten FC Eintracht Norderstedt aus. Dabei traf ein Spieler, den man zuvor wortwörtlich noch gar nicht auf dem Zettel hatte. Aber auch ein Foul sorgte für eine große Aufregung und auch noch weit nach Abpfiff für viel Gesprächsstoff. Eine sehr intensive Partie.
Bereits kurz vor dem Spiel sorgte der FC Eintracht Norderstedt für eine Überraschung. Denn das Team von der Ochsenzoller Straße konnte sich noch einmal für die Offensive verstärken. Damit reagierte der Club auf die aktuellen Ausfälle (wir berichteten). Demnach wärmte sich Cemal Sezer im Eintracht-Dress mit auf, der dann auch gleich in der Startelf stand. Der 26Jährige Stürmer spielte zuvor für den VfB Lübeck und die U23 des FC St. Pauli. In bisher 81 Regionalliga-Einsätzen traf der Angreifer 30mal ins Schwarze. Nun soll er künftig also das Offensivspiel der Eintracht beleben. Am besten schon in seinem ersten Einsatz, auswärts beim Eimsbütteler TV. Und das tat er dann auch.
Doch zuvor schafften es die Norderstedter nicht, aus ihren zahlreichen Angriffen Profit zu schlagen. Entweder verfehlten sie das Ziel oder die tapfer kämpfenden Eimsbütteler konnten die Vorstöße gut wegverteidigen. Die beste Chance, um in Führung zu gehen, besaß der Norderstedter Jonas Behounek, als er in der 20. Minute völlig freistehend eine Flanke aus zehn Metern über das Tor schoss. Kurz darauf ergab sich dann auf der anderen Seite eine gute Gelegenheit. Leon Bolz wurde allerdings in letzter Sekunde noch entscheidend gestört. Doch nicht mal eine Minute später machte es der ETV`ler dann besser, als er vor dem gegnerischen Strafraum einen Pass annahm und mit links einen angeschnittenen Schuss ins lange Eck zirkelte. Die Hausherren führten mit 1:0 und der Jubel der zahlreichen Zuschauer war wohl noch einige Straßen weiter zu hören.
Großer Aufreger um ein Foul – Norderstedt dreht das Spiel
Mittlerweile sorgten beide Teams für ein rasantes Hin und Her. In der 32. Minute kam es dann zum Pfiff. Nach einem Foul von Idrissa Sambou an Jonas Behounek zeigte Schiedsrichter Adrian Höhns (TuS Dassendorf) auf den Punkt. Elfmeter für Eintracht Norderstedt. Das war dann der Moment für Neuzugang Cemal Sezer. Der Angreifer schnappte sich das Leder und schoss. Allerdings ahnte ETV-Torwart Viktor Weber die richtige Ecke und konnte den Ball parieren. Cemal Sezer profitierte jedoch davon, dass ihm das Leder vor die Füße fiel und setzte den Nachschuss zum 1:1 ins Netz. Der perfekte Einstand für den Goalgetter. Doch für den größten Aufreger sorgten dann zwei andere Protagonisten. Denn als die Gäste in der 38. Minute erneut im Angriff waren, lief Jonas Behounek die linke Seitenlinie entlang. In dem Moment setzte ETV-Verteidiger Abdul-Malik Yago zur Grätsche an. Dabei rutschte der Eimsbütteler aus vollem Lauf mit beiden Beinen in seinen Gegenspieler. Jonas Behounek musste behandelt werden und es entstand eine Rudelbildung. Diese konnte der Referee dann aber schnell auflösen. Als sich die Gemüter wieder beruhigten, rechneten Viele mit der roten Karte für Abdul-Malik Yago, der dann aber nur gelb sah. Eine Entscheidung die Eintracht-Trainer Olufemi Smith in dem Moment auf die Palme brachte. Auch noch nach der Partie sagte der Coach des Gefoulten: „Für mich ist das eine glasklare rote Karte. Der Spieler geht mit viel zu viel Risiko und ohne Rücksicht auf Verluste in den Zweikampf und kommt mit beiden Beinen voraus und der offenen Sohle zu spät. Dann ist es für mich nicht nachvollziehbar, dass der Spieler da keine rote Karte sieht. Da ist er meiner Meinung nach mit gelb sehr gut davongekommen.“ Das Wichtigste: Jonas Behounek konnte scheinbar unverletzt weiterspielen.