Die enttäuschende Hinrunde war für den KSC ein Lernprozess. In der Rückrunde will Steven Toy voll angreifen und noch den Klassenerhalt schaffen.
Kirchheim - Der Sieg gegen den Tabellenführer aus Landsberg war vor der Winterpause ein kleiner Lichtblick für die Kicker des Kirchheimer SC. „An dem Tag ist wirklich sehr viel zusammengekommen. Wir hatten einen guten Matchplan, der aufgegangen ist und was die Mannschaft da abgeliefert hat, war super“, erinnert sich Co-Trainer Korbi Vollmann. „So müssen wir spielen, um Punkte zu holen.“
Dennoch sieht es für den Kirchheimer SC nicht rosig aus. Die in der letzten Saison aus der Landesliga aufgestiegene Mannschaft hat in 22 Spielen nur neun Punkte geholt und steht in der Tabelle ganz unten. Es fehlen fünf Punkte zum ersten Relegationsplatz und ganze 15 bis zum rettenden Ufer. „Das erste halbe Jahr war ein Lernprozess mit individuellen und auch mannschaftstaktischen Fehlern. Wir können uns weiterentwickeln. Wenn die Basics stimmen, können wir auch liefern - so wie gegen Landsberg.“, glaubt Vollmann.
Kirchheim scheitert oft daran, dass sie in der Schlussphase noch Gegentreffer kassieren, die dann zum Unentschieden oder zur Niederlage führen. Zudem fehlt es an Cleverness: „Wir treffen in den entscheidenden Momenten die falsche Entscheidung. Die Gegenspieler wissen einfach, wann sie in welchen Raum laufen, wann sie den Ball abgeben und wann sie doch das Eins-gegen-Eins suchen.“, sagt Cheftrainer Steven Toy.
Dennoch möchte der Kirchheimer SC weiter an seiner Philosophie festhalten. Diese besagt, dass Neuzugänge nur punktuell geholt werden. Es geht viel mehr darum, mit den eigenen Spielern so hoch wie möglich zu spielen. Zudem hatte der KSC Verletzungspech. Einige Spieler wie Zabolotnyi, Baitz oder Metzen sind fast die ganze Hinrunde ausgefallen, erzählt Toy. Der 35-Jährige und sein Co-Trainer hoffen im neuen Jahr auf einige Rückkehrer im Kampf um den Klassenerhalt.
Trotz der vielen Niederlagen schafft es die Mannschaft, immer wieder aufzustehen und Bock aufs nächste Spiel zu haben. Toy: „Es gibt wenige Mannschaften, die wieder aufstehen, die Herausforderung annehmen und sagen, wir haben Bock zu kicken. Das macht uns aus.“
Toy und Ex-Profi Vollmann wollen kleine Schritte gehen. „Es ist entscheidend, dass wir uns auf uns fokussieren und erstmal die rote Laterne abgeben“, so Toy. Überflügelt der KSC den Vorletzten Garching, würde der Aufsteiger zumindest die Chance auf die Relegation haben.
Der KSC setzt mit Toy, Vollmann und Riccardo Jacobi auf ein eingespieltes Team. „Ich kenne mich im Abstiegskampf aus. Ich bin noch nie in meiner Karriere abgestiegen. Ich will die Erfahrungen weitergeben“, sagt Ex-Profi Vollmann, der als spielender Co-Trainer im neuen Jahr wieder öfter auf dem Platz stehen und mithelfen möchte.
Auch Toy, der den KSC von der Bezirks- bis in die Bayernliga geführt hat, schnürt nach eineinhalb Jahren wieder die Kickschuhe. Seit über acht Jahren glänzt er als Spieler und Trainer. Anfragen anderer Klubs gab es offenbar schon, doch Toy hält dem KSC die Treue: „Ich fühle ich mich in Kirchheim sehr, sehr wohl!“ (Sarah Georgi)